In allen größeren Städten gibt es gute chinesische, indische und italienische Restaurants. Sehr beliebt ist auch Sushi, das gerade an der Westküste von bester Qualität ist. Daneben fehlen jedoch nicht die echten kanadischen Lokale mit Gerichten, für die Westkanada bekannt ist: Steaks und frischer Lachs in allen Variationen.
Klar, reichlich Fastfood-Lokale locken überall. Aber wer vor den Neonreklamen an den Einfallsstraßen standhaft bleibt und in die Lokale mit home cooking geht, die kleinen Fischhäuser auf Vancouver Island, die rustikalen Lodges in der Wildnis oder die ethnischen Restaurants der Städte, wird angenehm überrascht. In Alberta muss man natürlich Steaks probieren – im Restaurant oder selbst gegrillt auf dem Campingplatz. Das Fleisch der auf den riesigen Ranches frei lebenden Rinder ist unübertrefflich, und die Portionen sind für hungrige Holzfäller ausgelegt. Westlich der Rocky Mountains locken vor allem frische Meeresfrüchte, die auf Vancouver Island und entlang der Sunshine Coast nördlich von Vancouver frisch auf den Tisch kommen. Eine pochierte oder gegrillte Lachsschnitte (am besten vom Rotlachs, dem Sockeye salmon) mit frischem Gemüse aus dem Fraser Valley und einem guten Weißwein aus dem sonnenreichen Okanagan-Tal gehört zum Feinsten, was Kanada zu bieten hat. Ganz im Trend wird immer häufiger auch vegan und vegetarisch gekocht.
In Anlehnung an die wegweisende California Cuisine, die in den 1970ern in San Francisco und Los Angeles entstand, hat sich vor allem in Vancouver und Victoria eine Westcoast Cuisine entwickelt. Zubereitungsarten und Gewürze stammen aus allen Regionen der Welt – aus Frankreich ebenso wie aus Fernost. Die Grundprodukte kommen jedoch – ökologisch korrekt – aus der eigenen Region: Gemüse aus dem Fraser Valley, Pfirsiche, Äpfel und Trauben aus dem Okanagan-Tal, Krabben, Heilbutt und Lachs aus dem Pazifik vor der Haustür. Die talentierten jungen Köche verstehen es sehr wohl, die unterschiedlichen Geschmäcker harmonieren zu lassen. Und manchmal besinnen sie sich sogar auf traditionelle Kochkünste: Dann wird der Lachs nach indianischer Art auf Holzplanken gegrillt, und zum Nachtisch gibt es Eis mit frischen Waldbeeren.
Zum Frühstück geht man meist in den coffeeshop. Entweder bestellt man dort das kleine continental breakfast (Saft, Kaffee, Toast mit Marmelade) oder bestellt ein großes full breakfast mit Eiern und Speck. Der kanadische Brühkaffee ist herzfreundlich dünn, aber mittlerweile bekommt man fast überall auch Espresso, Cappuccino und Latte. Zum Lunch essen die Kanadier nur kleinere Gerichte, Salat, Suppe, einen Burger oder ein Sandwich. Das Abendessen kommt in ländlichen Regionen bereits zwischen 17.30 und 19 Uhr auf den Tisch, in Städten von 19 bis 21 Uhr. Oft steht ein Schild am Eingang: Please wait to be seated. Dann wird einem ein Tisch zugewiesen, an den Tresen geht man selbst.
Achtung: Die Restaurantrechnung enthält weder die Steuer (tax), die von Provinz zu Provinz unterschiedlich ausfällt, noch das Trinkgeld (tip), das man nach dem Bezahlen auf dem Tisch liegen lässt (15–20 Prozent des Rechnungsbetrags) oder bei Kartenzahlung hinzurechnet.
Trotz mächtiger Konkurrenz trotzen kanadische Ketten ganz wacker den amerikanischen Fastfoodlokalen: Earl’s und die im Großraum Vancouver verbreitete Restaurantkette Cactus Club bieten ausgezeichnete Standardgerichte von Pasta bis Steaks und Omelettes am Morgen. Die in edlem dunklen Holz möblierten Lokale der Kette The Keg sind berühmt für gute, aber nicht ganz billige Steaks. Und für einen Hamburger sind die Filialen von Triple O White Spot eine gute Wahl: Hier gibt es gute Qualität und vernünftige Preise. Dazu werden laufend frische Donuts gebacken und sündhaft-süße Milkshakes gerührt. Eine preiswerte Portion Kalorien und Glücklichmacher holen sich viele Kanadier auch bei Tim Hortons, das hier beliebter ist als Starbucks. Neben gutem (normalem) Kaffee und frisch gebackenen süßen Kringeln gibt es auch günstige Suppen und Sandwiches.
Wenn es ein Nationalgetränk in Kanada gibt, dann ist es das Bier – ein im Vergleich zum wässrigen amerikanischen süffiges, würziges Bier. Molson Canadian oder Labatt’s Blue gibt es überall im Land, Spezialbiere aus den vielen, in den letzten Jahren eröffneten micro breweries nur regional. Einen Test lohnen in British Columbia die Biere von Okanagan Spring oder Granville Island. In Alberta schmecken die Biere der Wild Rose Brewery aus Calgary oder der Jasper Brewing Company recht gut.
Wein kommt zwar meist aus Kalifornien, aber die heimischen Tropfen aus dem Okanagan Valley können sich durchaus sehen lassen. Sehr gut: der Eiswein. Hochprozentigeres wird in den Bars serviert: kanadischer Whiskey und vielerlei Mixgetränke. Spezialität des Nordens ist Yukon Jack, ein umwerfend starker Whiskeylikör für die langen, kalten Winternächte.
Neben den üblichen Hotelbars findet man in den kleineren Orten rustikale Bars mit Pooltisch und langem Tresen: oft der beste Platz, um locals kennenzulernen. Eine westkanadische Besonderheit ist das cabaret: kein Kabarett, sondern eine größere Bar, in der am Wochenende meist eine Country-&-Western-Band spielt.
Pochierte Eier und Räucherlachs mit Sauce Hollandaise auf Brötchen
Toastscheiben in Eihülle (Arme Ritter) mit frischen Beeren
Pfannkuchen mit Ahornsirup
Aufstrich aus Artischocken und Spinat
Cremige Suppe mit Muscheln/Fisch
Gut gewürzte Hähnchenflügel
Gedämpfte Sojabohnen zum Selberknacken
Rotlachs gedämpft (aus Wildfang)
Großer Taschenkrebs von der Westküste
Sehr zarte Bratenscheibe (oder Steak) aus der Hochrippe
Schale mit rohem Thunfisch, Gemüse, Reis und asiatischer Soße
Scharf gewürzter Drink aus Wodka und Tomaten-Muschelsaft
India Pale Ale, ein leicht bitteres, hopfiges helles Bier
Krug Bier/Tequila-Limonen-Drink zum Teilen