Zusammen haben all diese Komponenten den Golden State in ein Freizeitparadies verwandelt, in dem immer wieder neue Trendsportarten entwickelt werden – mit dem einen großen Ziel: fun and action. So sind die Flüsse nicht nur zum Bestaunen da, sondern auch für Kajaking und Rafting. Von Bergen und Dünen kann man per Hangglider abheben oder auch per Snowboard, vor den Küsten auf dem Surfboard die Wellen reiten. Gelegenheitssportler werden ebenso fündig werden wie Extremsportler. Denn in Kalifornien lautet das Motto: Schweiß kann fließen, muss aber nicht. Hauptsache, es macht Spaß!
Kalifornien hat jedes Terrain im Angebot, von glühend heißer Wüste bis zu sauerstoffarmen Bergpässen, von kurvigen Küsten bis zu Biketouren mitten durch San Francisco. Bike-Vermietungen findet man überall in Städten und Ferienorten (Preise 25–60 $ pro Tag). Mountainbiker sind vor allem in San Francisco richtig: Am Mount Tamalpais in Marin County wurde ihr dick bereifter Untersatz erfunden, und bis heute ist der 800 m hohe „Mount Tam“ ein Mekka der Bikerszene.
Von San Francisco aus lassen sich gut Tagestouren zum Berg und den Muir Woods unternehmen. Räder – Mountainbikes wie auch Elektrobikes – sind zu mieten bei Blazing Saddles (2715 Hyde Street | Tel. 1415 208888 | blazingsaddles.com). Andere Tummelplätze der Fat-Tire-Gemeinde: Mammoth Lakes mit dem berühmten Kamikaze Trail und die Pässe der High Sierra. Bike-Verleih: Footloose Sports (3043 Main Street | Mammoth Lakes | Tel. 1760 9342400 | footloosesports.com).
Allein im Umkreis der Golferhochburg Palm Springs gibt es über 80 Plätze, im ganzen Staat sind es Hunderte. Für legendäre Courses wie Pebble Beach direkt am Pazifik bei Monterey muss man sagenhafte 500 $ Greenfee hinlegen, doch auf vielen ebenfalls schönen und weniger bekannten Plätzen liegen die Fees ganz vernünftig zwischen 50 $ und 150 $. Der Hotelconcierge kann meist auch kurzfristig teetimes besorgen. Weitere Infos unter golfcalifornia.com und centralcoastgolftrail.com.
Kaliforniens wilde Natur bietet Trails für Tageswanderer wie für Extremhiker. Vor allem in den National und State Parks sind die Trails vorbildlich ausgebaut (genaue Karten haben die Visitor Centers). Der berühmteste Fernwanderweg ist der Pacific Crest Trail, der von Mexiko bis Kanada dem Grat der Berge folgt. Schön sind auch Teilstücke wie etwa der hochalpine John Muir Trail im Yosemite National Park. Andere Trails mit Weitblick: der halbtägige Lassen Peak Trail oder die Pfade am Mount Shasta. Auskunft: Pacific Crest Trail Association (1331 Garden Highway | Sacramento | Tel. 1916 2851846 | pcta.org).
Es muss aber keine Extremtour sein, Kalifornien bietet viele fabelhafte Trails für einige Stunden, für Halbund Ganztageswanderungen: Sehr schön sind etwa Wüstenwanderungen in den von Palmen gesäumten Indian Canyons bei Palm Springs oder in der Felsenwelt des Joshua Tree National Park. An der Küste wandert man mit fabelhaften Aussichten um Point Reyes nördlich von San Francisco, und im Sequoia National Park stehen die urgewaltigen Mammutbäume entlang der Trails Spalier.
Nichts ist schöner, als in der lauen Luft Kaliforniens zu schweben – auch für Anfänger kein Problem. Zahlreiche gute Schulen bieten Kurse für Paragliding und Drachenfliegen (hang gliding) an. Und ganz ohne Training darfst du einen Tandemflug über die Santa Barbara Mountains genießen. Zu buchen bei Fly Above All (2707 De 2550 Cliff Dr. | Santa Barbara | Tel. 1805 9653733 | flyaboveall.com). Mit einem spektakulären Sprung von den Klippen am Pazifik starten in San Diego die Flüge von Torrey Pines Gliderport (2800 Torrey Pines Scenic Dr. | Tel. 1858 4529858 | flytorrey.com).
Jawohl, Kalifornien hat auch Höhlen. Und der zugehörige Sport zum Erforschen der Unterwelt heißt Spelunking. In den Moaning Caverns (Vallecito | caverntours.com) am Rand der Sierra Nevada darf man sich in die dunkle Tiefe abseilen. Ganz im Norden des Staats sind im Lava Beds National Monument (Tulelake | nps.gov/labe) Dutzende von Lavaröhren zu entdecken, die bei Ausbrüchen vor mehr als 10000 Jahren entstanden sind. Taschenlampen werden von den Rangern verliehen.
Wer einmal mit dem Floß durch meterhohe Stromschnellen gefahren ist, weiß von jeder Menge eiskaltem Wasser zwischen Haut und Hemd, von viel Adrenalin und großartigem Teamgeist zu berichten. In Kalifornien bieten über 50 Flüsse den wilden Ritt durch schäumendes H2O. Bei Raftern besonders beliebt: die Flüsse an der Westflanke der Sierra Nevada, vor allem der American River und der Tuolumne River. Den Upper Klamath River am Mount Shasta sollten nur erfahrene Wildwasserfans in Angriff nehmen.
American Whitewater Expeditions (Sunland | Tel. 1800 8253205 | americanwhitewater.com) organisiert halbbis zweitägige Flusstrips auf dem American River. Rafting auf dem American, Stanislaus und Kaweah River vermittelt Beyond Limits Adventures (Riverbank | Tel. 1530 6220553 | rivertrip.com).
Vor allem im Norden Kaliforniens laden öfters Schilder am Straßenrand zum trail riding ein – auch für ungeübte Reiter. Tagesritte und längere Trecks in die Wildnis der John Muir und Ansel Adams Wilderness der High Sierra bietet die High Sierra Pack Station (highsierrapackstations.com), nur Ausritte in der High Sierra auch Mammoth Lakes Pack Outfit (Mammoth Lakes | Tel. 1 760 9342434 | mammothpack.com). Schöne Ausritte in einem ruhigen Strandpark am Pazifik, dem Salinas River State Park nördlich von Monterey, organisiert Monterey Bay Equestrian (Salinas | Tel. 1831 6635712 | montereybayequestrian.com).
Mit durchschnittlich 18 m Schneefall pro Winter kann die Sierra Nevada wohl alle Wintersportler glücklich machen – zumal nach einigen Schneestürmen zu Winteranfang oft lange die Sonne scheint. Die beliebtesten Skigebiete sind Squaw Valley und Heavenly Valley am Lake Tahoe sowie Mammoth Mountain auf der Ostseite der Berge. Detailinfos: Tel. 1 415 3891000 | skicalifornia.org und skilaketahoe.com.
Surfen , das in den 1920er-Jahren aus Hawaii kam, hat den kalifornischen Lifestyle geprägt wie keine andere Sportart – und ist bis heute im Trend. Die bekanntesten Surfstrände Kaliforniens liegen im Süden: Oceanside Pier in San Diego, Bolsa Chica State Park, Topanga State Beach und Huntington Beach, Zuma Beach in Malibu, Hermosa Beach und Manhattan State Beach in Los Angeles. Fast überall kann man auch Kurse machen und Bretter für 25–50 $ pro Tag ausleihen. Weitere Infos unter surfline.com.
Die kalifornische Küche ist weniger amerikanisch, als man denken mag. Tatsächlich herrschen vor allem asiatische und mexikanische Einflüsse vor, wenn man in Kalifornien essen gehen möchte. So gibt es hier Fisch, Gemüse und Meeresfrüchte, scharf angebraten oder in Panade. Übrigens ist es in Kalifornien normal, dass man zum Ausgehen entweder in eine Bar geht oder gleich nach dem Essen das Restaurant verlässt.
Seit die Kalifornier ihre Innenstädte wieder renoviert und belebt haben, macht der Einkaufsbummel in Vierteln wie der State Street von Santa Barbara, dem Ferry Building Market Place oder der trendigen Hayes Street in San Francisco richtig Spaß. Wenn der Dollar günstig steht, kann man dort wie auch in Shopping- und Outletmalls gute Schnäppchen machen. Deutlich günstiger als in Europa sind Sportartikel sowie alle Arten von Vitamintabletten und Powerdrinks. Aber Vorsicht, große Neuanschaffungen wie etwa Golfausrüstungen erkennen auch Zollbeamte bei der Rückkehr auf Anhieb. Besser ist es, Einkäufe im Wert von über 430 Euro anzumelden.
Schön als Mitbringsel sind kalifornische Produkte: Wein von einem versteckten Weingut, Samen von Redwoodbäumen, Salsagewürz oder Honig von Wüstenblumen. Auch Ableger von Kakteen sprießen zu Hause munter weiter. In der Wildnis stehen sie unter striktem Schutz, doch viele Gärtnereien haben preiswerte Sprösslinge, fertig verpackt für den Export. Beliebt sind dazu alle Produkte, die der Cowboykultur verhaftet sind – auch wenn diese eher für die Rockies typisch ist. Stetsonhüte, mit Silber genietete Gürtel und gute Cowboystiefel sind in vielen western stores zu finden.
Wer mit dem Mietwagen auf einer Rundreise unterwegs ist, findet überall Gelegenheit, sich mit dem Grundbedarf einzudecken. Für größere Einkäufe lassen riesige Supermärkte keine Wünsche offen. Gute Bioware gibt es in Ketten wie Whole Foods oder Trader Joe’s. Kleinigkeiten unterwegs holt man in convenience stores wie 7–11, Circle K oder an Tankstellen: Hier gibt es Getränke und Eis für die Kühlbox, Kaffee Snacks und Zeitungen. Drugstores halten kosmetische Artikel sowie oft in einer pharmacy im Hause auch Medikamente bereit.
Auf vielen arts and crafts fairs werden innovativer Modeschmuck, bunte Keramik, Holzarbeiten und anderes Kunsthandwerk angeboten. Solche Märkte, auf denen man oft direkt von den Künstlern kaufen kann, sind an den Wochenenden vor allem im Gold Country und in den Küstenstädten zu finden. Dazu gibt es zahlreiche Galerien, die auf Kunsthandwerk spezialisiert sind. Indianischer Türkisschmuck stammt meist aus Arizona, die kalifornischen Indianer fertigen kleine Körbe aus sweetgrass.
Beliebt zum Discount-Shopping sind die zahlreichen Outletmalls mit Direktverkauf von namhaften Ketten wie Levi’s, Timberland, Calvin Klein oder Tommy Hilfiger. Meist liegen die Outlets an den Autobahnen, etwa bei Cabazon an der I-10, bei Barstow an der I-15 oder bei Vacaville an der I-80 zwischen San Francisco und Sacramento. Dank der fast ständigen Sonderverkäufe findet man dort oft gute Schnäppchen. Manchmal bieten die Läden noch zusätzlich Coupons mit Preisabschlag – die guest services des jeweiligen Centers wissen Bescheid.
Wie wäre es mit gebrauchten und neuen Lederjacken, Jeans und Outdoorklamotten, Fundsachen aus den 1950er-Jahren, die man manchmal auf den großen Flohmärkten (swap meets) entdecken kann?
Von den Spielkasinos in der Glitzerstadt Las Vegas einmal abgesehen, sind alle touristisch interessanten Orte auf Kinder vorbereitet. Restaurants winken mit dem menu for kids und die Hotels mit kids stay for free-Angeboten. Auch Swimmingpools, Kinderprogramme in Nationalparks und Spielplätze in Shopping-Malls machen eine Familienreise zum Vergnügen.
Planen Sie mit Kindern unbedingt mehr Zeit für eine Rundfahrt ein, unterwegs kommt man regelmäßig an Abenteuerschwimmbädern, phantasievoll gestalteten Minigolfanlagen und rekonstruierten Wildweststädtchen vorbei. Das hilft oft, die teils langen Fahrstrecken zu entschärfen. Wenn Sie auf Ihrer Reise etwas Zeit haben, sollten Sie im Schnitt nicht mehr als 150 km pro Tag einplanen.
Und dann sind da natürlich all die berühmten Vergnügungsparks, die nicht nur die Kleinen mit offenem Mund staunen lassen. Disneyland lockt ebenso wie Sea World, die Achterbahnen von Knott's Berry Farm oder Six Flags Magic Mountain und die Universal-Filmstudios. Kaliforniens Strände sind Tummelplätze für jede Altersgruppe, und auch die Nationalparks versprechen mit Streifenhörnchen auf den Rastplätzen und Camping unterm Sternenzelt unvergessliche Erinnerungen.