Klar, Japan ist nicht so bekannt fürs Surfen wie etwa Australien – dafür gehen die Haiangriffe in Japan gegen Null. Wegen stark befestigter Küsten sind die Wellen vielerorts zwar gezähmt, es gibt aber genug ordentliche Beach Breaks und Rivermouth Breaks. Japans Surfszene ist bei Wassertemperaturen zwischen 17 und 23 Grad rund ums Jahr im Wasser aktiv. Die beste Chance auf hohe Wellen hast du zur Taifun-Saison von August bis Oktober. In der Nähe von Tokio findest du eigentlich immer viele Surfer an den Stränden von Shonan in der Präfektur Kanagawa und zwischen Ohara und Onjuku in der Präfektur Chiba. Der Strand Shirahama auf der Izu-Halbinsel hat einen guten Beach Break zum Surfen und ist schön zum Chillen danach. Fortgeschrittene nehmen die Fähre von Tokio zur Insel Nijima. Gute Reef Breaks gibt‘s an der Küste von Miyazaki in Kyushu und vor der Insel Amami-Oshima in der Präfektur Kagoshima.
Von Nord- bis Südjapan findest du unzählige Kajakangebote auf Flüssen, Seen und an Küsten. Am schönsten sind Ausflüge durch die Mangrovenwälder von Amami-Oshima (Kagoshima) und Iriomote (Okinawa). Auf der artenreichen, subtropischen Insel Iriomote paddelst du an Wasserfällen und Dschungelpfaden vorbei. Aber auch Küstengebiete wie die türkisfarbenen Gewässer rund um die Kerama- Inseln (Okinawa) oder der Südwesten der Izu-Halbinsel unweit von Tokio sind super zum Paddeln geeignet, auch für Anfänger. Ein besonderes Erlebnis sind Paddeltouren durch das berühmte rote torii- Tor vor Miyajima (Hiroshima), und sogar Tokio kannst du auf Flüssen und Kanälen erobern (tokyokayaking.jp). Häufig verleihen dieselben Anbieter auch Stand-Up-Paddleboards.
Außerhalb der Megastädte wird dich überraschen, wie ländlich und „leer“ Japan sein kann. Viele Radrouten führen an der Küste entlang, z. B. rund um die Noto-Halbinsel (Ishikawa) oder entlang der Nordküste von Hokkaido. Auch die Südhälfte von Shikoku eignet sich prima zum Radeln. Beliebt und praktisch ist der Shimanami Kaido, eine 70 km lange, gut ausgeschilderte Route zwischen Onomichi auf Honshu und – über sechs Inseln – Imabari auf Shikoku. Für die Route (shimanami-cycle.or.jp/go-shimanami) kannst du dir auch vor Ort Räder ausleihen, z. B. von Giant (bicyclerental.jp/en/en), und dein Gepäck vorausschicken lassen, etwa mit Sagawa (sagawa-exp.co.jp/english).
Japans beste Schnorchel- und Tauchgebiete findest du im Süden von Kyushu (Yakushima, Amami-Oshima, Tanegashima) sowie in Okinawa. Die Luft ist dort meist über 25 Grad warm, und auch die Wassertemperaturen sind dank der Kuroshio-Strömung angenehm. Die Hauptsaison für Taucher geht von Juli bis Mitte September, die Nebensaison von Dezember bis März. Nicht nur für Anfänger lohnt sich ein Ausflug auf die Kerama-Inseln (Okinawa) mit ihrem tiefblauen Wasser, den Korallenriffen und einer der vielfältigsten Unterwasserwelten Japans von Krustentieren bis zu Kofferfischen. Das Kontrastprogramm dazu findest du auch auf Okinawa: Um Miyakojima kannst du in Kalksteinhöhlen und Tunneln sowie zwischen Gesteinsformationen tauchen und schnorcheln. Ishigaki (Okinawa) ist berühmt für den sogenannten Manta Scramble, wo sich riesige Rochen zum Plankton-Lunch treffen.
Willst du dein Makroobjektiv in Meerestiefen nutzen, brauchst du Tokio nicht mal verlassen: Kozushima, eine der Izu-Inseln, ist ideal fürs Makrotauchen zu Schnecken, Krebsen und Seesternen. Eistaucher schweben gerne durch die Seetangwälder um die Halbinsel Shiretoko auf Hokkaido.
Im schwülen japanischen Sommer gibt es kaum eine coolere Sportart als sawanobori oder Shower Climbing: Dabei wanderst du kühle Gebirgsbäche nach oben. Bei höheren Schwierigkeitsgraden trägst du am besten Helm und Kletterausrüstung. Die Hauptsaison ist von Juli bis September. Viele Angebote (buchbar übers lokale Touristenbüro) gibt‘s nordwestlich von Tokio, z. B. in Gunma, Nagano und Gifu, aber auch in Westjapan, etwa in Tottori. Englischsprachige Anbieter findest du in der Nähe von Tokio, z.B. Canyons (canyons.jp/en).
Um Japan aus der Vogelperspektive zu sehen, fährst du von Tokio aus gerade mal eine Stunde im Zug nach Ishioka (Ibaraki). Gleitschirmflüge bietet dort die Gain Paraglider School (gain-pgs.com) an. Auch in Uenohara (Yamanashi) in der Nähe des Fuji hast du Gelegenheit, in die Luft zu gehen (nishitokyo-para.jp). Wenn du in Kyoto genug Tempel gesehen hast, kannst du über das Umland fliegen. Fahr dazu in die Stadt Nantan (birds-para.com). Türkisblaues Meer erstreckt sich unter dir, wenn du einen Paragliding-Flug in Amami-Oshima buchst. An den meisten Orten sind Kurse für Anfänger sowie Tandemflüge möglich.
Willst du im Schlauchboot den Fluss hinunterrauschen und durch wilde Stromschnellen sausen? Dann bist du in Minakami auf dem Tonegawa-Fluss richtig, wo schon Qualifizierungsrennen für den Weltcup im Rafting stattfanden. Oder auf dem 200 km langen Yoshinogawa-Fluss im Osten der Insel Shikoku. Er schlängelt sich durch uralte Flusstäler und nimmt dabei ordentlich Fahrt auf. Gemäßigter geht es auf dem Himekawa-Fluss mit Blick auf die Berge von Hakuba zu – er ist auch für Familien mit Kindern geeignet.
Japan ist schneereich: 20 m und mehr Schnee pro Saison machen das Land zum verlässlichen Ziel für Pistenfans. In nur 75 Minuten bist du von Tokio auf der Piste von Yuzawa (Niigata), wo mehrere nah zusammenliegende Skigebiete für Einsteiger bis Fortgeschrittene gut erreichbar sind. Seit der Winterolympiade 1998 sind die Skigebiete von Nagano weltbekannt, z. B. der beliebte Wintersportort Hakuba sowie die Shiga-kogen-Hochebene, eines der größten Skigebiete in Japan. Dort findest du Pisten für alle Level. Lust auf Après-Ski à la Japan? In Nozawa Onsen (Nagano) gibt’s neben guten Pisten auch schöne heiße Quellen. Für den besten Pulverschnee Japans steigst du am besten in den Flieger nach Hokkaido. Im populärsten Resort Niseko ist die sprachliche Hürde am niedrigsten, außerdem gibt es dort viel Auswahl beim Après-Ski. Furano ist beliebt für lange Abfahrten und Tomamu fürs Skifahren abseits der Piste. In den meisten Skigebieten wird Schneeschuhlaufen angeboten, Skilanglauf aber nur selten.
Lange hatte Wandern in Japan etwas Religiöses – und noch heute wird die Tradition, Berge als Götter zu verehren, in Form von traditionellen Festen fortgeführt. Selbst von der Megalopole Tokio aus kannst du locker unzählige Tagestouren unternehmen, von einfach bis anspruchsvoll. Beliebt und einfach zu erklimmen sind die Berge Takao und Mitake bei Tokio. Für Touren in den Nördlichen Alpen solltest du aber fit und erfahren sein. Auch für mehrtägige Trekkingtouren gibt es Routen, z. B. durch Nationalparks. Kultur und Wandern verbinden kannst du am faszinierenden Nokogiriyama in der Nähe von Tokio (Chiba). Auf dem bizarr geformten „Sägenberg“ erwartet dich eine Tempelanlage mit einem riesigen Buddha aus Stein. Du willst nicht alleine aufbrechen? Dann schließ dich Outdoor-Organisationen an, wie Friends of Earth (Wanderung ab Tokio jeden So | 1000 Yen | foejapan.org/en/event/hike.html).
Ausgehen in Japan ist vor allem für westliche Touristen abwechslungsreich, denn viele Bars und Clubs widmen sich einem bestimmten Thema. Besonders beliebt ist in Japan aber das Karaoke. Beim Essen in Japan sollte man auf jeden Fall die Nudeln aus Buchweizen oder Weizen probieren oder das beliebteste japanische Gericht, den Curryreis. Ebenfalls sehr lecker: Shabu-Shabu, eine Art Fondue, wahlweise mit oder ohne Fleischeinlage.
In der Tokioter „Küchenstadt“ Kappabashi, am Fischmarkt oder in den Edelkaufhäusern findest du eine gute Auswahl an japanischen Topmessern. Ein ordentliches Messer gibt‘s ab 80 Euro aufwärts. Je nach Verwendungszweck unterscheidet sich die Form. Viele haben marmorierte Muster auf der Klinge und den Namen des Meisters in Schriftzeichen eingraviert. Wichtig: Gute japanische Messer sind nicht rostfrei und müssen trocken gehalten werden!
Im schwülen japanischen Sommer Puder aufzutragen verstopft die Poren, aber das Gesicht glänzt trotzdem. Besser greifst du zu aburatorigami, Abtupftücher, die auch Geishas traditionell benutzen. Sie sind aus feinem Papier und passen in die kleinste Handtasche. Alle großen Kosmetikmarken wie Shiseido bieten sie an, der bekannteste Hersteller ist Yojiya (yojiya.co.jp).
Ein Kimono steht auf der Wunschliste vieler Japan-Besucherinnen ganz oben. Einfacher zum Anziehen ist die Sommerversion, der yukata. Beide findest du in Tokios Edelkaufhäusern, bezahlbarere Modelle bei der Kimonokette Tansuya oder beim Familienbetrieb Sakaeya (kimono-sakaeya.com/Tokyo) in Harajuku (Tokio). Dort kannst du Kimonos auch leihen, bekommst Hilfe beim Ankleiden und kannst ihn bei einer kleinen Teezeremonie probetragen. Schnäppchen in Sachen Kimono und yukata lassen sich auf Flohmärkten oder in Second-Hand-Läden machen.
Weniger ist mehr, haben sich die japanischen Hersteller Muji und Uniqlo auf die Fahnen geschrieben und bieten modernen Zen-Minimalismus zum Mitnehmen an. Während sich Uniqlo auf Modebasics von Unterwäsche bis Daunenjacken konzentriert, gibt’s bei Muji alles fürs Zuhause – in zeitlosen, gedeckten Farben.
Die Herstellung von Lackwaren hat in Japan seit Jahrtausenden Tradition. In einem aufwendigen Verfahren und unzähligen Arbeitsschritten wird der Lack aus Lackbaum gewonnen und auf einen Träger aufgebracht, meist Holz, aber auch Glas, Leder oder Papier. Das Ergebnis ist bakterienabweisend, leicht, beständig – und wunderschön! Viele Lackwaren werden dann noch mit Gold- und Silberpulver verziert. Die bekanntesten Herstellungsorte sind Wajima und Yamanaka sowie Aizu-Wakamatsu.
Ein vielseitiges Souvenir ist das tenugui, ein handlich gefaltetes Tuch. Eigentlich ist es ein Handtuch, aber es eignet sich im Sommer auch zum Schweißabtupfen oder als Halstuch. Mit traditionellen Mustern und Motiven bedruckt, sieht es gerahmt hübsch als Wanddeko aus. Die größere Version, das furoshiki, fungiert geschickt geknotet als Tragetasche, z. B. für die Bento-Lunchbox, oder als umweltfreundliche Geschenkverpackung.
In Restaurants, Hotels und öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es keine Probleme mit Kindern, aber die beengten Städte, die vollen Straßen und die wenigen Freizeitmöglichkeiten sind für die Kleinen nicht ideal. Tipp: www.tokyowithkids.com gibt Informationen über Festivals und Parkaktivitäten für Kinder.
In der großzügigen Freiluftanlage im Tokioter Koganei-Park können die Kleineren herumtollen und Ältere in teils authentischen Häusern, Badehäusern und Läden nachvollziehen, wie Tokioter früher gelebt haben. Nudelrestaurants, Spezialausstellungen und -vorführungen machen den Familienausflug zum Erlebnis. Di-So April-Sept. 9.30-17.30, Okt.-März 9.30-16.30 Uhr | Eintritt 400, Kinder 200 ¥ | Tel. 042 3883300 | www.tatemonoen.jp/english
Ein Thrill für Kinder zwischen zwei und 15 Jahren mit 90 verschiedenen Aktivitäten. In Tokios größter Kinderstube können die Kleinen ausprobieren, ob sie lieber Programmierer, Ingenieur, Zugführer oder doch Feuerwehrmann werden wollen. In 50 verschiedenen Berufen kann der Nachwuchs unter Anleitung von Profis auf Probe arbeiten, gekleidet in original japanische Firmenuniformen. Das Konzept ist sehr beliebt, weil neu, aufregend und informativ - bestes "Edu-tainment" also. Tgl. 9-15 und 16-21 Uhr | Eintritt je nach Alter und Tag 2900-4900 ¥ | Reservierung notwendig unter www.kidzania.jp/tokyo/en | Tel. 03 35368405
Das in Japan beliebteste Familienausflugsziel ist eine sehr erfolgreiche Kopie des kalifornischen Originals. Dazu gehört der weltweit erste See-Themenpark namens Tokyo Disney Sea Park. Vor allem an Wochenenden und Feiertagen kann es allerdings passieren, dass Sie bis zu zwei Stunden bei einer der 23 Attraktionen anstehen müssen. Tgl. 8.30-22, Winter 10-18 Uhr | Tageskarte für beide Attraktionen 6200, Kinder bis 11 Jahre 4100 ¥ | am schnellsten zu erreichen mit der JR-Keiyo-Linie bis Maihama, vom Tokioter Hauptbahnhof (Tokyo Station, Yaesu-Ausgang) verkehren Shuttle-Busse | Tel. 045 6833777 | www.tokyodisneyresort.co.jp/en
Auge in Auge mit den Tieren der Meere in Osaka-Tempozan: Das Kaiyukan-Aquarium ist eines der größten seiner Art auf der Welt. Hier schwimmen nahezu alle Lebewesen, die im Pazifik zu Hause sind. Mehr als 35000 verschiedene Kreaturen, darunter riesige Walfischhaie, können auf 14 Ebenen besichtigt werden. Tgl. 10-20 Uhr | Eintritt 2000, Kinder 400-900 ¥ | Tel. 06 65765501 | www.kaiyukan.com/language/eng/index.htm
Der größte Vergnügungspark Japans am Toya-See ist ein gigantischer Komplex aus Beton und japanischem Kitsch. Eines der Restaurants heißt Oktoberfest, inmitten des Hotels finden sich ein Kinderkarussell, ein Weihnachtsshop und eine Pokemon-Welt. Kindliche Gemüter freuen sich über Achterbahn-Nervenkitzel auf 60 Fahrgeschäften und Phantasiewelten aus Plüschtieren und fliegenden Teppichen. Oder über Sportangebote wie Skipisten, Fahrten mit dem Hundeschlitten, Superpool und Ausflüge hoch zu Pferd. Tgl. 9-17 Uhr | Tagesticket 4800, Kinder (bis 12 Jahre) 3800, darunter 1000 ¥ | Rusutsu-mura | Tel. 0136 463111 | en.rusutsu.co.jp
In diesem Unterhaltungs- und Shoppingkomplex auf dem ausgebauten Kai von Hakata (in Fukuoka auf der Insel Kyushu) mögen Kinder besonders die Indoor-Snowboard-Halle, die ganzjährig zum Skifahren und Rodeln einlädt. Tgl. 10-22 Uhr | Eintritt 1800 ¥/Tag | Tel. 092 2723939