Das geniale Fundament der italienischen Küche ist die Pasta, die Nudel aus Wasser und Hartweizenmehl. Rund 250 verschiedene Pastaformen hat die Kreativität der Italiener hervorgebracht. In Süditalien herrschen die spaghetti und maccheroni vor, breit oder schmal, glatt oder gerippt, außerdem tubetti, rigatoni oder penne. Dann gibt es die mittel- und norditalienischen Bandnudeln, tagliatelle, fettuccine oder pappardelle, schließlich Teigtaschen aus Eier- und Mehlteig in vielen Formen und mit verschiedenen Füllungen, ravioli, agnolotti, cappelletti, tortellini, tortelloni, cappellacci. Zu vielen Nudelgerichten gehört traditionell geriebener Käse, parmigiano (Kuh, vornehmlich im Norden) oder pecorino (Schaf, eher in Mittel- und Süditalien).
Die wahrscheinlich beliebteste Speise der Welt tauchte im 18. Jh. als preiswerter Imbiss in Neapel auf: ein simpler Hefeteig, der nach dem Backen mit Olivenöl, Oregano und Knoblauch gewürzt wurde – die Tomaten kamen erst später dazu. 2017 wurde die neapolitanische Pizzabackkunst von der Unesco sogar ins immaterielle Weltkulturerbe aufgenommen. Wer in Neapel unterwegs ist, sollte unbedingt die beiden Klassiker probieren: mit Tomaten, Mozzarella und Basilikum, bekannt als pizza margherita, oder die marinara mit Tomaten, Knoblauch und Oregano.
Ein Menü beginnt mit Antipasti, den Vorspeisen wie Salami, Schinken, Mozzarella, eingelegten Auberginen, Artischocken, Meeresfrüchten; dem folgt das primo (erster Gang), ein Nudelgericht, eine Suppe oder ein Risotto; das secondo (Hauptgang) ist Fleisch oder Fisch, oft nur gegrillt, und dazu Gemüse nach Wahl (contorno). Gemüse ist das Stichwort zum Süden, hier gedeihen besonders schmackhafte Tomaten, Auberginen, Artischocken, frische fave (grüne Saubohnen), kräftiges Blattgemüse wie cicorie, cime di rape, friarielli und Broccoli.
Den Abschluss bilden cremige Süßspeisen wie tiramisù oder zuppa inglese sowie Gebäck, das man in süße Likörweine tunkt. Im Norden beschließt man ein üppiges Mahl meist mit einem Grappa, im Süden hingegen eher mit dem fruchtigen Zitronenlikör limoncello.
Bei der Wahl des Restaurants helfen Begriffe wie ristorante, trattoria, osteria, locanda – Kategorien, die heute kaum noch etwas über die Art des Lokals aussagen – oft weniger als ein Blick auf Ambiente, Speisekarte und die anwesenden Gäste (sind es Italiener?). Die einst klassische Weinkneipe osteria nennt sich nun enoteca oder wine bar: edle Tropfen im calice (Kelch) zu 2,50 bis 10 Euro das Glas, dazu regionale Käse- und Wurstspezialitäten.
Auch wenn umstritten, berechnen viele Restaurants noch das coperto, den stets auf der Speisekarte ausgezeichneten Preis für Brot und Gedeck (zwischen 1,50 und 6 Euro). Die Bedienung, sofern nicht ausdrücklich als non compreso ausgeschrieben, ist im Preis inbegriffen. Die Restaurantküchen öffnen meist zwischen 12.30 und 14.30 Uhr und zwischen 19.30 und 22.30 Uhr, in touristischen Orten bleiben sie oft durchgehend geöffnet. Wen tagsüber der Hunger überfällt, der kann in einer Bar panini (belegte Brötchen), tramezzini (Sandwiches aus ungetoastetem Toastbrot) und süße Teigstückchen bekommen.
Einheimische gehen zu Mittag auch gern in eine rosticceria, wo man oft schmackhafte Lokalküche bekommt. Imbissstuben mit Pizza auf die Hand gibts überall. Frittierte Köstlichkeiten für unterwegs wie arancini (Reisbällchen), zeppole (Hefeteigbällchen) oder pizza fritta gibt es in der friggitoria, die vor allem in Süditalien verbreitet ist.
Die Wurzeln der italienischen Weinkultur reichen über 3000 Jahre zurück: Es waren die griechischen Siedler, die das Wissen um den Weinbau mitbrachten. Wein wird in Italien am liebsten zum Essen getrunken, allerdings nicht zur Pizza. Dazu trinkt man, wenn es Alkohol sein soll, lieber ein Bier.
Neben internationalen Reben werden überall gebietstypische Rebsorten angebaut, selbst im alpinen Aostatal: Hier keltert man trockene Weiße ebenso wie gute Rote. Viele der besten Rotweine Italiens kommen aus dem Piemont, darunter der berühmte Barolo. Auf den Terrassenhängen Liguriens gedeihen vorwiegend frische Weißweine. Vorzügliche lombardische Weine kommen aus dem Oltrepò, der Franciacorta und der Valtellina. Die Emilia-Romagna produziert mehr Wein als jede andere Region Italiens. In Südtirol und im Trentino wird vorwiegend Rotwein gekeltert, im Friaul, besonders im Collio, gedeihen hervorragende Weißweine. Die Veneter sind die größten Weintrinker Italiens. Berühmt sind der weiße Soave, der rote Valpolicella und der spritzige Prosecco. Eines der malerischsten und berühmtesten Weinbaugebiete ist das Chianti in der Toskana; der edle Brunello wächst bei Montalcino. Unter den Weinen Umbriens verdient vor allem der weiße Torgiano Beachtung. Als Begleiter zu Fischgerichten eignet sich der Verdicchio aus Jesi und Macerata in den Marken. In den Osterien und Trattorien im Latium trinkt man u. a. den weißen Frascati. Aus den Abruzzen kommen der rote Montepulciano d’Abruzzo und der weiße Trebbiano.
Die Apulier sind zu Recht stolz auf ihre Roséweine. Der leicht moussierende rote Aglianico der Basilikata stammt noch von Reben ab, die die Griechen 400 v. Chr. in Süditalien anpflanzten. Der weiße Greco di Tufo wuchs schon in Pompeji; an den Lavahängen des Vesuvs nennt er sich Lacryma Christi. Kalabrien zeichnen kräftige Rotweine und hervorragende Dessertweine aus.
Espresso, Cappuccino, caffè macchiato … Italien ist berühmt für seine Kaffeespezialitäten. Der aromatische Espresso – in ganz Italien einfach caffè genannt – mit einer goldbraunen crema wird am liebsten im Stehen an der Bar getrunken. Cappuccino trinken die Italiener hingegen nur zum eher spartanisch ausfallenden Frühstück, am liebsten mit einem cornetto (Croissant).
In Olivenöl, Chili und Knoblauch eingelegte, gegrillte Zucchini, Auberginen und Paprika
Tomaten, Büffelmozzarella und Basilikum
Mit Zitrone, Olivenöl, Knoblauch und Petersilie angemachte Tintenfische, Garnelen, Kraken, Muscheln
Risotto mit Safran auf Mailänder Art
Spaghetti mit Venusmuscheln
Spaghetti mit Meeresfrüchten
Kartoffelklößchen in Tomatensauce, mit Mozzarella überbacken
Schmale Bandnudeln mit einer Sauce aus Basilikum, Pinienkernen, Olivenöl und Parmesan
Panierte, frittierte Tintenfische, Garnelen und Sardellen
Lamm aus dem Ofen
Schweinebraten
In Rotwein geschmorter Rinderbraten mit Polenta
Beinscheiben vom Kalb, in Tomatensauce geschmort
Kaninchen
Mit Parmesan überbackener Auberginenauflauf
Sahnepudding mit Vanillearoma
Luftig-leichte Weinschaumcreme mit Marsala