Schon seit byzantinischer Zeit steht Fisch hier auf Platz eins der Speisekarte. Manche schmecken am besten gegrillt, z. B. lüfer (Blaubarsch), palamut (Bonito) und sardalya (Sardinen); andere werden besser gebraten: kalkan (Steinbutt), barbunya (Meerbarbe) und hamsi (Sardinen aus dem Schwarzen Meer). Probiere auch Seebarsch (levrek) im Sud oder mit Käse überbackenen Krabbentopf mit Pilzen und Tomaten (karides güveç). Kılıç (Schwertfisch) ist am Spieß eine Delikatesse. Tintenfische (ahtapot) werden als Salat und Hummerkrabben (böcek) gegrillt serviert.
Die meisten Hotels bieten reichhaltige Buffets zum Frühstück. Auch viele Cafés bieten verschiedene Frühstücksmenüs und Brunch bis in den Nachmittag hinein an. Die Auswahl an Wurst (salam) ist zwar nicht sehr groß, aber dafür gibt es viel Käse (peynir), Eierspeisen (yumurta), Obst und Salate.
Am besten gehst du in eines der kleinen Lokale (lokanta), wo auch die Bewohner des Viertels essen. Hier ist Hausmannskost angesagt. Abends sind diese Lokale zu. In vielen Cafés bekommt man kleine Gerichte, Pizza, Hamburger & Co. Die berühmte İstanbuler Taverne bietet die türkische Traditionsküche. Und fein dinieren lässt es sich in İstanbul immer – vorzugsweise am Bosporus.
Beim Abendessen werden zuerst die Getränke serviert – entweder Rakı, ein hochprozentiger Anisschnaps, Bier (bira) oder Wein (şarap). Unter den Bieren empfiehlt sich das Efes Pilsener, unter den Weinen z. B. die trockenen Weißen Çankaya, Sarafin, Sevilen oder Kavaklıdere Narince, unter den Rotweinen Corvus, Signium oder Antik bzw. Angora. Wähle dann unter den fertigen kalten Vorspeisen (meze) einige aus, und warte auf die bestellten warmen Zwischengerichte (ara sıcak). Nach einer Weile bestellst du dein Hauptgericht: Fisch (balık) oder Fleisch (et). Bei den Desserts macht sich der arabisch-persische Einfluss bemerkbar, z. B. baklava, dünner, mit Pistazien oder Walnüssen gefüllter und in Sirup getränkter Blätterteig, und verschiedene Puddingsorten (muhallebi). Türken essen gern frisches Obst (meyve) als Dessert. Zum Schluss kommt der Mokka: sade (ungezuckert), orta (mittelsüß) oder şekerli (süß), neuerdings auch gern mit Mastix (sakızlı) versetzt.
Küche im Land des Kebap überhaupt möglich? In İstanbul entscheiden sich immer mehr Menschen, vor allem Studenten und junge Berufstätige, für vegetarische Ernährung. Daran hat vielleicht auch gerade die Allgegenwärtigkeit des Fleisches seinen Anteil.
gebratene zarte Lammleberstücke mit Zwiebeln
„Huhn auf Tscherkessenart“ aus Hühnerbrust, Walnüssen, Milch und Mehl (kalt serviert)
mit Rosinenreis gefüllte Miesmuscheln
Blätterteigtaschen, gefüllt mit luftgetrocknetem Schinken
gefüllte Paprika und Weinblätter in Öl (kalt serviert)
Fisch, im eigenen Sud im Ofen zubereitet
Reisgericht mit Rosinen, Nüssen und Leberstückchen
„Frauenschenkel“ aus Hackfleisch, Reis und Eigelb
„Der Imam fiel in Ohnmacht“, mit Gemüse gefüllte Auberginen, vegetarisch
Shrimps, Tomaten und Pilze mit Käse überbacken
sehr süßes Dessert aus vielen Lagen Blätterteig, gefüllt mit Walnüssen oder Pistazien
raffinierter Nachtisch aus Teig mit Sahne
mit Zucker und Zimt gekochte, halbe Quitten; mit Sahne-Häubchen serviert
klarer Anisschnaps (pur), mit Wasser verdünnt wird er milchig
leicht gesalzener Trinkjoghurt
schwarzer, relativ starker türkischer Tee