Früher Beuteziel von Abenteurern und Piraten, heute Hochburg des Tourismus
Die Isla de Margarita, die „Perle der Karibik“, ist inzwischen auch ein Ziel des Massentourismus.
Als Perleninsel lockte sie die spanischen Abenteurer, die, kaum dass Christoph Kolumbus das Eiland bei seiner dritten Atlantiküberquerung 1498 entdeckt hatte, die eingeborenen Guaiquerí-Indianer dazu zwangen, die Austernbänke zu plündern und nach den begehrten Muscheln zu tauchen. Margarita hat eine mit Blut geschriebene Geschichte, die der Insel wegen ihrer tapferen Krieger auch den Namen Nueva Esparta (Neu-Sparta) eingetragen hat.
Nach den spanischen Abenteurern, die sich in erster Linie auf Margaritas kleiner Nachbarinsel Cubagua festgesetzt hatten, kamen englische Piraten. Ihnen folgte der größenwahnsinnige, plündernde Lope de Aguirre. Die Erbitterung gegen die Spanier brach sich mit den Befreiungskriegen im 19. Jh. Bahn. Dann senkte sich Ruhe über das sonnenbeschienene Eiland.
Die Insel (395000 Ew.) ist mit 850 km² etwa so groß wie Hamburg. Genau genommen ist Margarita eine Doppelinsel, die in der Form an einen Schmetterling erinnert. Der kleinere, westliche „Flügel“, Macanao, ist flach, nur spärlich besiedelt und bildet mit seiner unter Naturschutz stehenden, wüstenhaften Vegetation (Kandelaberkakteen) einen herben Kontrast zu dem doppelt so großen, üppig bewachsenen und leicht gebirgigen Haupt-„Flügel“ im Osten mit seinen Stränden und Städten. Beide Teile der Insel sind durch eine schmale, von Mangroven bedeckte Landzunge verbunden.
La Asunción, ältester Ort und zugleich Hauptstadt der Insel (1561 gegründet, 25000 Ew.), schmiegt sich in die Berge der Hauptinsel. Das quirlige Porlamar (180000 Ew.) im Süden ist mit dem 20 km südwestlich gelegenen Flughafen Metropole und Geschäftszentrum. Pampatar, 10 km weiter nordöstlich, war früher der Haupthafen Margaritas.
Das Klima zeichnet sich durch ausgiebige Sonneneinstrahlung aus - 365 Tage Sonnenschein im Jahr versprechen die Prospekte zu Recht -, eine ständige kühle Brise und angenehme Durchschnittstemperaturen (Luft 27, Wasser 25 Grad). Was also lag näher, als den Tourismus hier zu verankern?
1975 wurde Margarita zur Freihandelszone erklärt, und sofort setzte ein Ansturm der Venezolaner ein, die Strandurlaub mit Einkaufstouren verbinden. In der Karwoche, um Weihnachten und während der Sommerferien (Juli/August) sind Hotels, Restaurants und Strände mit einheimischen Touristen überfüllt.
Margarita ist der ideale Ausgangspunkt für Fahrten zu nahen und weiten Zielen in Venezuela. Die beliebtesten Touren führen in den Meeresnationalpark Los Roques und werden überall angeboten. Ebenso gefragt sind Touren nach Paria, zum Wasserfall Salto Angel und ins Orinocodelta.
Einwohner | 436.900 | |
Fläche | 1.020 km² | |
Strom | 120 V, 60 Hz | |
Reisepass / Visum | notwendig | |
Ortszeit | 17:32 Uhr |