Auf Waldwegen durch Kiefernhaine biken, an Salinen und Orangenplantagen vorbei, atemberaubende Abfahrten hinab ans Meer – auf Ibiza gibt es viele spannende Trails zu entdecken. Auf der Insel sind rund 20 Radwandertouren mit Farbtafeln beschildert, davon sind zwölf speziell für Mountainbiker ausgewiesen. In der Nebensaison entwickelt sich die Insel dank der gut ausgebauten Straßen immer mehr zum Rennrad-Dorado. Im Gegensatz zu Mallorca genießt Ibiza als Straßenrad-Destination noch Geheimtipp-Charakter und ist deshalb lange nicht so überlaufen. Anspruchsvoll: die 39 km lange Mountainbiketour durch das Vall de Morna im Nordosten sowie „Ibiza extrem“ im Südwesten, inklusive Auffahrt auf den Inselberg Sa Talaia; auf ibiza.travel gibt es PDF-Downloads der diversen Touren. Wasservorräte, Helm und Sonnenschutz nicht vergessen!
Hochwertige Bikes in bestem Zustand und allen Größen verleihen u. a. Bicicletas Kandani (C/ Cesar Puget Riquer 27 | Santa Eulária | Tel. 9 71 33 92 64 | kandani.es) und Ibiza BTT (C/ Soletat 32 | Sant Antoni | Tel. 9 71 34 89 49 | ibizabtt.com). Der Tagestarif für ein Mountainbike liegt auf Ibiza bei ca. 15 Euro, bei einer Wochenmiete beträgt der Tagespreis ca. 10 Euro. Bei einem hochwertigen Karbonmodell kann der Tagespreis dann allerdings auch schon mal bei 35, der Wochenpreis bei knapp 200 Euro liegen.
Formentera hat sich längst als Radlerinsel etabliert – allerdings sind Räder hier mehr als (Fortbewegungs-)Mittel zum Zweck und unter Spaß- und Genussaspekten zu sehen. Für ambitionierte Sportler ist die Insel schlicht zu klein. Die Seitenstreifen einiger Hauptstraßen sind speziell für Biker ausgewiesen. Verleiher finden sich am Port de La Savina.
Ibiza in der Senkrechten hat noch Insider- Charakter. In 20 Klettergebieten gibt es über 600 Routen, die sich vor allem an der felsigen Nordküste oberhalb von Sant Antoni befinden. Dank des milden Klimas kann ganzjährig geklettert werden. Die Routenlängen variieren zwischen 10 und 240 m, die Schwierigkeitsgrade zwischen dem vierten und achten Franzosengrad. Der Fels besteht weitestgehend aus Kalkstein, der meist sehr rau ist. Seit 2017 werden viele Routen renoviert, da anfangs zum Teil minderwertige Haken verbohrt wurden, die oxidieren und somit brechen können. Auskunft hierzu gibt der Kletterguide Alejandro Pellegrino alias „Pipeta“, der Kurse und geführte Klettertouren anbietet (Tel./Whatsapp 6 16 92 37 83 | ibizavertical@hotmail.com).
Wer die Pityusen von der Seeseite her entdecken will, findet traumhafte Buchten und Ankerplätze vor. Vermieter von Segelbooten findest du z. B. an der Marina Botafoc in Eivissa sowie im Sporthafen von Santa Eulària. Der Club Naútico Ibiza (Av. de Santa Eulària | Tel. 971313363 | clubnauticoibiza.com) in Ibiza-Stadt unterhält eine Segelschule.
Muränen, Tintenfische, Kraken, Höhlen, Wracks: Die vielfältige Unterwasserwelt der Pityusen will erkundet werden! Mit Tagestrips, z. B. zur Felseninsel Es Vedrà, Nachtausflügen, Tief- und Wracktauchen sowie PadiKursen haben sich einige Tauchschulen auf die Nachfrage eingestellt. Dazu zählen das in Portinatx stationierte Diving Centre Subfari (Tel. 971337558 | subfari.net) und Big Blue Ibiza in der Cala Vadella (deutschsprachig).
Auf Formentera ist der Port de La Savina eine gute Anlaufstelle mit dem Anbieter Vellmarí (Tel. 971322105 | vellmari.com). Für einen Tauchgang solltest du inklusive (Leih-)Ausrüstung und Bootsfahrt 50–75 Euro einkalkulieren. Ein Kurs Scuba Diver kostet rund 300, Openwater Diver 400– 450 Euro.
Zu den überraschenden Seiten der Inseln zählen die vielen Wanderrouten, die dich zu abgelegenen Buchten, Secret Beaches, mystischen Plätzen und alten Wachtürmen führen. Viele Routen sind offiziell ausgewiesen, aber auf eine gute Beschilderung darfst du nicht immer bauen. Auf Ibiza setzt die Besteigung des Berges Sa Talaia (475 m) von Sant Josep aus deshalb einen gewissen Orientierungssinn voraus. Ein Folder mit ausgewählten Touren kannst du unter ibiza.travel herunterladen. Toby Clarke und sein Team von Walking Ibiza (Tel. 608 692901 | walkingibiza.com) bieten neben individuellen geführten Wanderungen (ab 160 Euro) auch regelmäßige Touren an, denen man sich für nur 10 Euro anschließen kann. Für besonders ambitionierte Outdoor-Enthusiasten bietet Toby zweimal jährlich eine Inselumrundung (ca. 260 km und 7000 Höhenmeter!) in 12 Tagen komplett zu Fuß an. Mit der „4-Day-Challenge“ gibt es außerdem eine anspruchsvolle Variante, in der man Ibiza in vier Tagen zu Fuß, mit dem Mountainbike und mit dem Kajak umrundet.
Außer Segeln und Tauchen gibt es immer mehr Anbieter von Stand-up-Paddling (SUP). Einer der Vorreiter mit eigener Schule und Board-Verleih ist SUP Ibiza (Tel. 6 90 32 44 39 | supibiza.net) bei Sant Antoni.
Vollkommen im Einklang mit der Natur und dem Meer fühlt man sich im Seekajak, womit sich die Küstenlinien und einsame Buchten bestens erkunden lassen. Paolo und Lauren von Kayak Ibiza (Tel. 6 29 52 34 71 | kayakibiza.com) verleihen Kajaks und bieten zudem das ganze Jahr über geführte Touren – z. B. in spektakuläre Höhlen an der Nordküste oder rund um das Inselchen Es Vedrà im Südwesten.
Ein guter Kajak-Anbieter auf Formentera ist das Centro Náutico in La Savina. Das Centro Wet Four Fun (Tel. 9 71 32 18 09 | wet4fun.com) in Es Pujols bietet außerdem alles – Boote, Boards, Kurse – rund um Segeln, SUP und Windsurfen an.
Wenn es eine Yoga-Insel gibt, dann ist das Ibiza! Zahlreiche Hotels wie das Atzaró (atzaro.com) bei Santa Eulària haben Stunden auch für Nicht-Hotelgäste im Programm. Bei der Cala de Benirràs gibt es mit Ibiza Yoga (Tel. 6 18 71 24 18 | ibizayoga.com) bereits seit 2000 ein ganzjährig geöffnetes Yoga-Retreat. Außerdem bieten diverse Yoga-Lehrer bzw. -Lehrerinnen wie die deutsche Auswandererin Adriana (Tel. 6 89 00 34 56 | ibizayogapilates.com) vielerorts individuelle Stunden und Kurse an.
Schaumpartys bei Diskonächten und Cocktailbars, aber auch urige Bars und Fischerkneipen – in Sachen Ausgehen macht den beiden Inseln Ibiza und Formentera so leicht keiner was vor. Beim Essen auf Ibiza und Formentera spielt natürlich der Fisch eine große Rolle. Unbedingt probieren sollte man den „arròs amb peix“, einen traditionellen Fischreis. Dazu wird ein lokaler Wein gereicht.
Auch wenn die großen Märkte inzwischen recht kommerziell betrieben werden, gibt es sie noch: die echten Hippies, die ihre z. T. selbstgefertigten Waren anbieten. Die Auswahl umfasst alles Lebensnötige und -unnötige wie Armbänder, Schmuck, Kleider, Lederwaren, Taschen, Seifen, Räucherstäbchen. Außerdem kann man sich ein Henna-Tattoo aufmalen lassen oder einfach nur das Flair bei Livemusik, Snacks und Drinks genießen. Die beiden größten sind der Mittwochsmarkt von Es Canar in Punta Arabí (April–Okt) und der Hippiemarkt beim Restaurant Las Dalias am Ortseingang von Sant Carles, der ganzjährig Sa/So (10–17 Uhr) und Juni bis September zusätzlich Sonntag, Montag und Dienstag auch als stimmungsvoller Nightmarket (19–1 Uhr) stattfindet.
Auf den Wochenmärkten kannst du dich mit typischen Produkten eindecken, ob zum Gleichessen oder als kulinarisches Mitbringsel: eingelegte Oliven, getrocknete Feigen, Schafskäse, luftgetrockneter Schinken (jamón serrano) oder Blutwurst (butifarra). Die rötliche Schweins- und Paprikawurst (sobrasada) ist je nach Produkt auch als Brotaufstrich geeignet. Aus dem Naturschutzgebiet der Salinen stammt Meersalz, das u. a. unter dem Label Sal de Ibiza in pastellgrünen Tontöpfen vertrieben wird.
„Adlib“ heißt das Zauberwort, das die Mode auf Ibiza bestimmt. Erwachsen aus der Hippiekultur, folgten lokale Designer dem Leitsatz „Kleidet euch, wie es euch gefällt“ – Adlib leitet sich aus dem Lateinischen ad libitum (ganz nach Belieben) ab. Die unkonventionelle Kleidung der Hippies und die traditionellen Trachten der Pityusen waren den Modeschöpfern Quelle der Inspiration, aus der sie einen gesellschaftsfähigen Stil entwickelten: freizügig, extravagant, körperbetont, luftig, sinnlich. Traditionell gibt Weiß den Ton an, doch es geht auch farbig. Die Kleider, Blusen und Kostüme sind keine Massenware und dementsprechend teuer in Boutiquen vor allem in Eivissa zu haben. Extravagant sind die Teile von Dora Herbst, die schon Naomi Campbell oder Kate Moss eingekleidet hat, eher puristisch kommen die Kreationen von Luis Ferrer daher.
Der Kräuterlikör Hierbas wird meist mit dekorativen Kräuterzweigen in der Flasche verkauft. Auch Einheimische empfehlen den Hierbas Ibicencas der Destillerie Marí Mayans (hierbasibicencas.es), die für ihren Likör 18 verschiedene Pflanzenextrakte verwendet. Hierbas soll die Verdauung fördern und über diverse Heilkräfte verfügen. Ein vielfach ausgezeichneter Gin ist der von den deutschen Auswanderern Luna, Alexander und Wolfgang destillierte Law Gin (law-gin.com), dessen wichtigste Zutat neben Zitronenblüten, Wacholder und Pinien „Love“ ist – was sich sogar auf der Zutatenliste finden lässt. Zu empfehlen sind auch die ibizenkischen Weine z. B. der Bodegas Ibizkus oder Can Maymó, die du in den meisten Supermärkten der Insel kaufen kannst.
Kinder dürfen fast alles, kaum jemand stört sich am Freudengeschrei. Allerdings geht die Geburtenzahl rapide zurück, denn Vater Staat mauert bei Familienbeihilfen. Für Familienspaß aber ist gesorgt, ob im Wasserpark oder auf der Kartingstrecke. Darüber hinaus überrascht eine Höhle wie Can Marçà mit special effects. Als familienfreundliche Ferienorte sind u. a. Es Canar, Portinatx und Platja d'en Bossa einzustufen. In der Reihe beliebter Strände für Familien mit Kindern stehen die Cala Tarida, die Cala Llonga und die Cala Vedella.
Hier noch ein Tipp: Unter www.kidsinibiza.com finden Sie – auch auf Deutsch – Veranstaltungshinweise für Familien mit Kindern; auf Anfrage werden auch Babysitter vermittelt.
Die Strände bieten nicht das einzige Potenzial für Kinder. Ab Port de sa Savina starten im Sommer Bootsausflüge. Außerdem bieten sich kleine Wandertouren an den Ufern des Estany Pudent und des Estany des Peix an. Hier kann die Familie . Spannend wird es am Cap de Barbaria mit dem Leuchtturm und dem steinigen Weg zum Wachturm Torre des Garroveret. Einen weiteren Wanderabstecher lohnt die einsame Torre Sa Gavina an der Westflanke der Insel; als Ausgangspunkt dient die , ein Picknickareal, wo Sie den Nachwuchs nach Ihrer Rückkehr an Holztischen im schattigen Kiefernforst mit Broten und Limo belohnen können. Außerdem gibt's eine Grillstelle und Spielgerät.