Die Ranches von Hawai‘i Island liefern saftige Steaks, seine Plantagen hervorragenden Kaffee. Von den Farmen im Hochland Mauis kommen herrlich milde Zwiebeln und von Moloka‘i köstliche Melonen. Tropische Früchte, wie etwa Ananas, Papayas, Guaven, Mangos, Bananen oder Litschis, werden auf allen Inseln angebaut. Die meisten der haltbaren Grundprodukte vom Frühstücksmüsli bis zu Chips, Reis oder Marmelade werden allerdings vom Festland importiert. So ist es schwer für die Restaurants, wirklich regional und ökobewusst zu kochen. Eine moderne hawaiische Nationalküche hat sich nie entwickeln können. Zu unterschiedlich waren die Einwanderergruppen, die von Asien, Europa und Amerika hierherkamen. So entstand ein buntes Mosaik multikultureller Tafelfreuden: In Honolulu und auch in etlichen kleineren Orten isst man exzellent chinesisch, japanisch, thailändisch oder koreanisch. Auch amerikanische Steakhäuser und Hamburgerläden sind selbstverständlich. Und auf italienische oder französische Küche braucht man auf den Inseln ebenfalls nicht zu verzichten.
Authentisch hawaiische Speisen wird man am ehesten bei einem luau, dem traditionellen Festessen der Hawaiianer, kennenlernen. Entweder bei einem Hotel-luau, das für Touristen ausgerichtet wird und bei dem die Speisen häufig westlichem Geschmack angepasst werden, oder – mit viel Glück – privat in einer hawaiischen Familie. Das Hauptgericht eines luau ist immer kalua pig, Schwein im Erdofen (imu) gebacken, was viel Vorbereitung und vier bis acht Stunden Garzeit erfordert. Für den Ofen werden in einer Grube Lavasteine im Feuer zum Glühen gebracht, dann wird das ganze Schwein mit feuchten Bananen- und Ti-Blättern (hawaiische Strauchpflanze) umwickelt und in der abgedeckten Grube gedünstet.
Echt hawaiisch ist auch ein plate lunch, wie er früher von den Plantagenarbeitern gegessen wurde. Heute werden diese „Mittagsteller“ in Fastfoodlokalen angeboten, die mit Namen wie Rainbow Drive-In, Zippy’s oder L& L Barbecue auf Laufkundschaft warten. Feste Bestandteile des plate lunch sind Reis und Makkaronisalat, dazu gibt es gegrilltes Huhn oder Fisch, rauchiges kalua pork oder japanisches Teriyaki-Rindfleisch. Hawaiische Lilikoi- (Passionsfrucht-) oder Guavenlimonade passt dabei prima als Getränk. Plate lunches werden oft auch an den typischen lunch wagons angeboten. Die mobilen Garküchen stehen entlang der Highways oder an den Parkplätzen der Strände. Der Service ist langsam, aber das Essen gut. Man sitzt auf simplen Plastikstühlen, plaudert und genießt, was an dem Tag gerade gebrutzelt wird.
Kulinarischer Trend der besseren Lokale auf den Inseln ist die Pacific Rim Cuisine – eine gelungene Verschmelzung französischer Küche mit Gewürzen aus dem Fernen Osten und tropischen Zutaten. Die gegenseitige Bereicherung der Cuisine hat mittlerweile sogar die Schnellrestaurants beeinflusst: Neben Hamburgern und japanischer Teriyakisauce gibt es Saimin-Nudeln auch beim allgegenwärtigen McDonald’s.
Erklärungsbedürftig sind für Erstbesucher die Fischgerichte der Restaurants. Häufig werden nämlich auf der Speisekarte die Fische unter ihren hawaiischen Namen geführt – und auch die amerikanischen Bezeichnungen sind manchmal irreführend. Der beliebteste Fisch in Hawai‘i, der mahimahi, ist z.B. eine Goldmakrele, die gern mit Macadamianüssen umkrustet wird. Kumu auf der Speisekarte verheißt eine Meerbarbe, mano ein Steak vom Haifisch und opakapaka einen Meeresfisch mit festem weißem Fleisch.
Das flüssige Südseeerlebnis beginnt meist an der Hotelbar, am Swimmingpool oder unter Palmen am Strand. Zur Happy Hour zwischen 17 und 19 Uhr kann man die berühmten tropischen Drinks günstig testen: Der Mai Tai wird aus Limonensaft, Rum, Orange, Curaçao und Zuckersirup gemixt, der Blue Hawaiian aus Rum, blauem Curaçao und Ananassaft und die Piña Colada aus Rum, Kokosmilch und Ananasstückchen. Und wer noch all die anderen süßen Verführungen zig verschiedener Mixturen durchprobieren sollte, wird mit dickem Kopf am nächsten Morgen dem Alkohol abschwören. PS: Auch die alkoholfreien Fruchtdrinks schmecken prima.
Zum Abendessen kommen meist ganz vorzügliche kalifornische Weine auf den Tisch oder Importe aus Südamerika. Dem bekannten Schunkelsong zum Trotz: Es gibt doch Bier auf Hawai‘i. Dünnes amerikanisches, recht gute Ales und Lager-Biere von örtlichen Kleinbrauereien (Kona oder Maui Brewing Co.) und viele Sorten importierter Marken.
In den meisten Restaurants bekommt man einen Tisch zugewiesen. Ein Schild am Eingang zeigt dies an: Please wait to be seated. Die Preise auf der Speisekarte enthalten weder Trinkgeld (tip) noch die Steuer (tax). Auf der Rechnung wird dann die Steuer ausgewiesen, das Trinkgeld (etwa 15–20 Prozent) lässt man auf dem Tisch liegen.
Pfannkuchen mit Bananen-Macadamianuss-Füllung
Riesenportion aus Reis, Hackfleisch, Spiegeleiern und Bratensoße
Rührei mit kräftig gewürzter Wurst
Polynesische Vorspeisenplatte mit Satay-Spießen, Shrimps und Tuna-Häppchen
Thunfisch, gewürfelt und in Sesamsoße mariniert
Marinierter Lachs mit Tomaten und Zwiebeln
Cremige Suppe mit Fisch und Gemüse
Scharf angebratener Ahi-Thunfisch mit Sesamkruste
Schweinefleisch und Gemüse gedünstet in Bananenblättern
Gegrilltes mariniertes Hühnchen mit polynesischem Tarobrei
Steak mit Fettrand, dazu eine gebackene Kartoffel
Wackelpudding aus Kokosmilch
Fettgebäck aus lockerem Hefeteig, gefüllt mit Passionsfrucht
Eiskugel umhüllt mit weichem Reisteig in bunten Pastellfarben