25 Minuten Fährfahrt – und man ist in einer anderen Welt. Gozo ist ganz entspannte Ländlichkeit. Selbst in der Inselhauptstadt Victoria (Rabat) im Inselzentrum sind Autos aus den interessantesten Ecken verbannt. In der Zitadelle fühlst du dich wie im Mittelalter, auf dem schönsten Platz fast wie in Bella Italia. Jedes Dorf auf Gozo hat noch klare Grenzen, liegt meist auf zwar niedrigen, aber aussichtsreichen Tafelbergen. Und dazwischen wird viel Leckeres angebaut – vor allem ein kräftiger Wein.
Selbst mit Bike oder Bus sind alle Inselziele gut zu erreichen. Wandern geht natürlich auch. Strände im üblichen Sinn gibt’s nur einen, doch dafür einige winzige Buchten zwischen sehr steilen Felsküsten. Viele Gozo-Urlauber tauchen ohnehin lieber ab. Wer nur für einen Tag herüberkommt, kann mit dem Mietwagen die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten gut kennenlernen, zumal die Fähren ja rund um die Uhr verkehren. Da kann man sich noch ein gozitanisches Abendessen gönnen – am stimmungsvollsten in Xlendi direkt am Meer.
Fast im Zentrum der Insel erstreckt sich unter dem mittelalterlichen Burgberg, der die vor einigen Jahren frisch herausgeputzte Citadella trägt, die Inselhauptstadt Victoria. Nicht verwirren lassen: Manchmal wird diese auch Rabat genannt. Südlich und nördlich davon konzentriert sich in den Küstendörfern Marsalforn und Xlendi Gozos Fremdenverkehr. Sandstrände sind auf Gozo zwar noch rarer als auf Malta, doch dafür finden diejenigen, die über die Insel fahren, eine Reihe einsamer, unbebauter Felsbuchten und Felsfjorde, wo man sich bestens sonnen und auch baden kann.
Besiedelt ist Gozo wohl schon ebenso lange wie Malta. Der neolithische Tempel von Ggantija zeugt davon. Seine bestens aufbereiteten Überreste sollte man unbedingt gesehen haben, zumal sie in schönste Natur eingebettet sind. Das ganze Mittelalter über war Gozo immer wieder Überfällen und Plünderungen durch nordafrikanische Piraten und türkische Flotten ausgesetzt. Da wundert‘s kaum, dass die Insel gegen Ende des 16. Jhs. nahezu entvölkert war und erst im 17. Jh. von Malta und Sizilien aus neu besiedelt wurde.
Im gleichen Jahrhundert errichteten die Johanniter einige Küstenwachtürme. Die Gefahr von Überfällen ließ nach, und so entstand unterhalb der Zitadelle die heutige Hauptstadt Victoria. Für all die Unbill, die Gozo im Mittelalter zu ertragen hatte, wurde es dann im Zweiten Weltkrieg entschädigt. Im Gegensatz zur großen Schwester hatte Gozo nie unter deutsch-italienischen Bombenangriffen zu leiden.
Einwohner | 31.446 | |
Fläche | 67 km² | |
Strom | 230 V, 50 Hz | |
Hauptstadt | Victoria | |
Reisepass / Visum | nicht notwendig | |
Ortszeit | 23:59 Uhr | |
Zeitverschiebung | keine |