Lust auf grünes Gemüse hatten die Neapolitaner schon im 18. Jh., weshalb sie im Volksmund mangiafogli, Blätterfresser, hießen. Gemüse wird in Öl eingelegt, gefüllt, gegrillt, mit Zitrone, Knoblauch und peperoncino gewürzt. Aber auch die Pasta wird mit Gemüse in allen möglichen Variationen angemacht.
Moderner Küchenstar jedoch ist die Tomate: Da gibt es die großen, hellroten Fleischtomaten aus Sorrent, ideal als Salat und in der caprese, dann die kleinen, süßen Kirschtomaten, die pomodorini del piennolo, die am aromatischsten in der fruchtbaren Erde rund um den Vesuv gedeihen, büschelweise an der Sonne getrocknet werden und so den Pizzabelag, die Bruschetta, den Tomatensud würzen.
Inbegriff der Tomate ist aber die pralle, längliche San Marzano, die beste pummarola, wie die Neapolitaner zur Tomate sagen. Aus ihr wird der sugo, die Tomatensauce, zubereitet. Oliven, Kapern, Oregano, Knoblauch, peperoncino (Chili), Basilikum sind die Würzmittel. Sugo kommt auf spaghetti und maccheroni, bucatini, fusilli, vermicelli, cavatelli und wie die Pastaformen alle heißen. Und natürlich kocht man auch Fisch und Fleisch in sugo.
Bei den Nudeln sind die Neapolitaner eigen. Sie bevorzugen meist klassische Pastasorten wie etwa maccheroni della zita, eine dicke, lange Spaghettiart, oder die oft noch von Hand gefertigten, ebenfalls dicken und langen scialatielli sowie die kurzen, breiten Röhrennudeln paccheri aus Gragnano. Und natürlich Spaghetti sowie linguine, die platten, langen Nudelschnüre.
Die leckersten Pastagerichte kommen aus der Armeleuteküche: pasta alla puttanesca, pasta alla genovese oder pasta e fagioli bzw. pasta e patate: Alle werden sie aus übrig gebliebenen oder preiswerten Zutaten zubereitet. Die Königin der neapolitanischen Nudelgerichte ist die pasta al ragù: Nudeln in einer besonders intensiven Tomatensauce, weil in ihr zuvor stundenlang der Sonntagsbraten geköchelt hat. Traditionell wird dieses primo am Sonntag vor dem Hauptgericht aufgetragen.
Die andere Hauptrolle spielt die Pizza. Ohne sie geht gar nichts bei den Neapolitanern! Das Geheimnis? So dünn muss sie sein, dass die Mitte fast transparent ist, dazu mit wulstigen Rändern. Der Klassiker ist die Pizza Margherita: Tomatensauce, Büffelmozzarella (oder dessen Kuhmilchvariante fior di latte), Basilikum – basta. Margherita a filetto heißt die Variante mit frischen Tomaten. Tomatensauce, Knoblauch und Oregano dagegen ergeben eine marinara. Alle anderen Pizzatypen sind, jedenfalls für Puristen, ein No-Go – manche Pizzerien bieten sogar nur diese drei Varianten an.
Auch als Street Food ist die Pizza allgegenwärtig, eine Pizzaschnitte to go geht immer. Im frühen 19. Jh. backten die Bäcker vom Rest des Brotteigs Fladen, die die Gassenjungen aufgeschnitten in einer Art Bauchladen auf der Straße verkauften. Irgendwann kam jemand auf die Idee, Gemüse oder frittierte Fischreste draufzulegen, oft waren es auch nur ein Spritzer Olivenöl und eine Prise Salz – die Pizza war geboren.
Das Meer bestimmt die Küstenküche mit Sardellen (alici), Meerbarbe (triglia) und Drachenkopf (scorfano), mit Barsch (cernia), Goldbrasse (orata), Seezunge (sogliola), Schwertfisch (pesce spada), mit Makrele (sgombro), Tintenfisch (calamaro, seppia), Krake (polipo), vor allem aber mit Miesmuscheln (cozze) und den geliebten Venusmuscheln (vongole veraci). Italienweit begehrt sind die Sardellen aus Cetara an der Amalfiküste wie auch aus Pisciotta an der Küste des Cilento. Neben Schwein (maiale) und Rind (manzo) kommen vor allem im Cilento gerne Zicklein (capretto) und Lamm (agnello) auf den Tisch und – vor allem auf Ischia – Kaninchen (coniglio). Auch Büffelfleisch erfreut sich wachsender Beliebtheit.
Alle am Golf sind scharf auf Süßes: Sfogliatelle, Teigtaschen aus Blätteroder Mürbeteig, bekommst du in jeder pasticceria. Beliebt sind auch der babà, ein in Rum getränkter Kuchen aus süßem Hefeteig, und die sizilianischen cannoli, frittierte, mit Ricotta gefüllte Teigrollen. Wichtige Zutaten sind kandierte Früchte und vor allem Ricotta, der Frischkäse aus Kuh- oder Schafmilch. Überhaupt gibt es in Kampanien ein paar ausgezeichnete Käsesorten. König ist sicher der Mozzarella aus Büffelmilch (di bufala), locker, saftig, sahnig – nirgendwo schmeckt er so gut wie hier, wo er herkommt. Andere frische Käse sind der scamorza, geräuchert oder gegrillt, und der provolone. Kampanien hat auch exzellente Weine. Von den Hängen des Vesuvs etwa kommen weiße und rote Weine, die den dramatischen Namen Lacryma Christi tragen, Träne des Christus. Mit dem DOCG-Siegel ausgezeichnete kampanische Weißweine sind Fiano di Avellino und Greco di Tufo oder der Biancolella aus Ischia. Vollmundige und prämierte kampanische Rotweine sind Taurasi und Aglianico del Taburno. Auch einige Weine des Cilento erreichen bei Verkostungen immer wieder das Siegertreppchen. Das ist engagierten Winzern wie Bruno De Conciliis, Luigi Maffini, Marisa Cuomo, Francesco Barone, Ciro Macellaro und Ida Budetta zu verdanken. Sie setzen auf die Kraft der autochthonen Rebsorten Aglianico (rot) und Fiano (weiß). Eher schlicht, aber gleichwohl gut ist der leicht moussierende Gragnano.
Regionale Liköre sind der limoncello oder limoncino aus der besonders dicken Schale der typischen Amalfizitrone, limone sfusato genannt, und der Magenbitter amaro Strega aus Benevent. Falls dir ein hausgemachter Basilikumlikör angeboten wird: Das ist mit der köstlichste Likör überhaupt!
Verlängere dein Urlaubsfeeling durch mitgebrachte Köstlichkeiten: Neapolitanische taralli, in Schweinefett gebackene Kringel mit Mandeln, sind ebenso ein Hit wie eine luftgetrocknete neapolitanische Salami oder getrocknete bzw. in Öl eingelegte Sardellen. Besten Mozzarella (auch laktosefrei) bekommst du im Flughafen nach der Sicherheitskontrolle und kannst ihn luftdicht verpackt mit in den Flieger nehmen – aber unbedingt vorbestellen (aeroportodinapoli.it/eshop/mozzarella-gift)! Den köstlichen Zitronenlikör Limoncello kaufst du am besten auch im Duty-free-Shop im Flughafen. Gragnano am Beginn der Halbinsel von Sorrent ist in ganz Italien berühmt für seine exzellente Hartweizenpasta. Ein klasse Mitbringsel sind auch in Öl oder Essig eingelegte Gemüse – Auberginen, Zucchini, Pilze, Artischocken –, sott’oli bzw. sott’aceti genannt, oder einfach ein gutes Olivenöl aus dem Cilento.
Neapels Altstadt ist eine Wunderkammer für alle, die Ortstypisches und Besonderes suchen: Entlang der Hauptstraße Spaccanapoli und in den Seitengassen und Innenhöfen finden sich kleine Geschäfte mit von Hand hergestellten Seifen, kreativem Schmuck, Papierobjekten. In der Krippenstraße Via San Gregorio Armeno lassen Werkstätten das ganze Jahr über Weihnachten hochleben: Hier findest du die berühmten neapolitanischen Krippenfiguren, darunter auch zeitgenössische Persönlichkeiten wie Donald Trump oder die Queen. Ein rotes Hörnchen gegen den malocchio, den bösen Blick, gibt es bei Napolimania im Flughafen Capodichino oder beim Terrakottakünstler Ulderico Pinfildi (Via San Biagio dei Librai 113). Ein ultimatives Souvenir findest du beim kreativen Schmuckdesigner Gustavo Renna (Via Domenico Morelli 53), die neapeltypische Wäscheleine als Halskette etwa.
Feines Papier wird in Amalfi und Tramonti immer noch von Hand geschöpft. Tolle Holzintarsien fertigen Künstler in Sorrent für Kästchen, Tabletts, Bilderrahmen. Ins Auge fällt die handbemalte bunte Keramik aus Vietri sul Mare. In den Manufakturen in San Leucio bei Caserta findest du edle Seidenstoffe.
In Neapel, der Fashionmetropole Süditaliens, gibt es interessante Boutiquen mit lokalen Labels: in der Via Toledo und im Corso Umberto (preisgünstiger) sowie (etwas hochwertiger) im Chiaia-Viertel in den Straßen um die Piazza dei Martiri sowie in der Via Scarlatti auf dem Vomero (internationale und hochpreisige Labels). Legere Sommermode aus bunten, luftigen Naturstoffen führen zahlreiche Boutiquen an der Amalfiküste. In Positano (Bottega di Brunella) und auf Capri (Laboratorio Capri, Ecocapri, Farella) bieten lokale Modedesigner attraktive handgeschneiderte Mode an; typisch ist die Caprisandale.
Die bunten Märkte machen einfach Spaß, selbst nur zum Schauen. Gemüse, Obst, Fisch, Mode und Haushaltsartikel gibt es in Neapel jeden Morgen auf dem Antignano-Markt im Stadtteil Vomero oder in der Pignasecca. Einmalig ist der riesige tägliche Secondhandmarkt am Corso Resina in Ercolano, eine irre Fundgrube für Modefreaks.
Doch im Ernst: Auch wenn es hier unten im heißen, eher gemächlichen Süden nicht ganz so sportfanatisch zugeht wie im Norden, etwa an der oberen Adria um Rimini oder am Gardasee: Auch am Golf von Neapel und im Cilento gibt es jede Menge Angebote für Sportler und Tatendurstige. Typische Strandsportarten wie Beachvolleyball sind an den breiten Sandstränden von Paestum, Marina di Ascea, Marina di Camerota und Palinuro im Cilento möglich. Sie gehören auch zum Angebot vieler Campingplätze und Bungalowanlagen, die direkt am Strand liegen.
Für Ausflüge in die Natur, zu Fuß, mit dem Rad, auf einem E-Bike oder auf dem Pferderücken, bieten sich besonders die Amalfiküste, Capri, Ischia und der wildromantische Cilento an.
In den Fremdenverkehrsämtern und im Internet findest du Kontaktadressen von Fahrradvermietern, Reitställen und Wanderführern. Für den sportlichen Cilentourlaub hat das vom Nationalpark Cilento empfohlene Buch „Cilento aktiv“ von Peter Amann die ultimativen Tipps: Hier finden Interessierte Wanderungen, MTB-Routen, Adressen von Reitställen, Bootsverleihern, Bergführern, Tauchschulen, Paragliding und vieles mehr.
In Kampanien gibt es eine ganze Reihe schöner Wandergebiete. Eines davon ist die Insel Ischia (ischiatrekking.net) mit dem Monte Epomeo, ein weiteres sind die Monti Lattari (parcoregionaledeimontilattari.it) mit dem Monte Faito, die sich von der Halbinsel von Sorrent ins Landesinnere ziehen. Im Rücken der Amalfiküste laden eine ganze Reihe von Wegen, oft ehemalige Maultierpfade, zum Wandern ein (cartotrekking.com). Häufig sind sie steil und steinig, aber dafür belohnen sie mit herrlichen Weitblicken. Schließlich der Cilento, dessen größter Trumpf seine unberührte Berglandschaft ist: Hier lohnen Kammwanderungen über das Karstgebirge der Monti Alburni oder hinauf auf den Monte Cervati; oder du wanderst auf den Monte Sacro bzw. Gelbison mit seinem bedeutenden Madonnenheiligtum.
Generell gilt: Unbedingt auf den Wegen bleiben! Aufgrund der zum Teil ausgesetzten Küstenpfade und des vulkanischen Untergrunds kommt es immer wieder zu Unfällen, wenn Leichtsinnige die Wege verlassen. Je nach Vorhaben sind ortskundige Wanderführer sehr ratsam – und durchaus bezahlbar. Routenbeschreibungen halten die Fremdenverkehrsämter bereit oder du suchst im Internet, z. B. unter italienwandern.de, walking-trekking.it, sentieridelcilento.it, pithecusa.com, cilento-aktiv.info, giovis.com oder auf Instagram: caprihiking.
Verkehrsarme, gut ausgebaute Straßen machen den Cilento für Rennradfahrer zu einem Mallorca ohne Rummel. Eine Topadresse ist der Radshop Ciclidea (SS 18 km 90 | Tel. 08 28 72 35 64 | ciclidea.eu) in Capaccio Scalo. Pino Giovinal spricht Deutsch und hat die besten Tipps auf Lager. Eine ganz besondere Erfahrung ist Radfahren auf Procida: Die gerade mal 4 km2 große Insel ist im Sattel wunderbar über schaubar. Wer es bequemer mag, findet auch E-Bikes. Es ist herrlich, damit gleichsam über die Insel zu fliegen. Und vor allem kannst du so an einem einzigen Tag die Insel mit all ihren Strandbuchten erkunden.
Auch Neapel lässt sich sportlich auf dem Rad erleben: Ein empfehlenswerter Verleih ist Napoli Bike (Riviera di Chiaia 201 | Tel. 0 81 41 19 34 | napolibike.com). Auf der Meerseite des Parks Villa Comunale fahren vor allem sonntags viele Familien entlang der zum Teil für den Verkehr gesperrten Uferpromenade. Während die meisten Einheimischen sich lieber in der Menge bewegen, entdeckst du vielleicht Mergellina oder den Posillipohügel. Die vielen Ausblicke lohnen die Anstrengung.
Im Cilento lassen sich herrliche Ausflüge auf dem Pferderücken unternehmen, längs der Strände, in die mediterrane Macchia, vor allem aber im Naturschutzpark in den lauschigen Laubwäldern, auf den Hochebenen des Vallo di Diano oder durch Flusstäler, etwa des Mingardo und des Calore. Infos über Reitställe findest du u. a. auf trekkingacavallo.it, cilento-ferien.de/cilento/reiten und agriturismoimoresani.com.
Die Küste Kampaniens einschließlich der Inseln ist ein Traumgebiet für Taucher, entsprechend viele Tauchschulen in den Ferienorten verleihen Ausrüstung und bieten Touren an. Faszinierend sind die Ausläufer der Sorrentinischen Halbinsel: der Parco Marino der Punta Campanella und die Klippenspitze Punta del Capo. Neben vielerlei Meeresgetier und einer reichen Unterwasserflora findet sich in den Tauchgründen auch eine den Seefahrern gewidmete Madonnenfigur (beim Hafen von Massa Lubrense). Besonders eindrucksvoll sind unterirdische Grotten wie die Tropfsteinhöhle Grotta dello Zaffiro bei der Punta Campanella an der Spitze der Halbinsel von Sorrent. Eine gute Adresse hier ist Diving Nettuno (Villaggio Nettuno | Marina del Cantone | Tel. 08 18 08 10 51 | divingsorrento.com). Auch an der Amalfiküste kann man überall abtauchen, ein Tauchcenter folgt aufs nächste. Die Küste des Cilento mit ihren Grotten und roten Korallenbänken ist für Taucher ideal. In Palinuro ist eine Adresse von vielen: Palinuro Sub Diving Center | Via Porto | Tel. 3 36 70 66 71 | palinurosub.it
Ein ganz besonderes Unterwassererlebnis bietet das Tauchen in Baia bei Neapel: Da taucht man zwischen den Resten der einst prachtvollen Sommervillen der alten Römer, z. B. mit Centro Sub Campi Flegrei (Via Miliscola 165 | Pozzuoli | Tel. 08 18 53 15 63 | centrosubcampiflegrei.it).
Die klassischen Wassersportarten wie Segeln, Stand-up-Paddling und (Kite-) Surfen werden überall längs der Küste praktiziert. Gute Surfspots sind Paestum, Agropoli, Marina di Casal Velino und Palinuro. Ein echter Hotspot ist Cetara, wo du (unbedingt im Voraus!) auch Einzelkurse buchen kannst (windsurfingcetara.com).
Wem nach zu viel Meer der Sinn nach frischem, kühlem Süßwasser in wildromantischer Berglandschaft steht, der kann im Cilento an Kajakfahrten durch die Schluchten des Calore teilnehmen, am besten bei Felitto (goledelcalore.it). Unvergessliche Kajak- und Raftingtouren sind auch auf Sele oder Tanagro möglich (campobase.org, tpescursioni.it). Perspektivenwechsel aufs Meer: Sehr reizvoll sind Küstenkajakfahrten an der Amalfitana (amalfikayak.com), im Cilento (italykayaktours.com) und in Neapel (kayaknapoli.com). Diese Touren zeigen Neapel von der Seeseite aus, sie führen an der pittoresken Küste von Posillipo entlang.
Aus Neapel kommt eine ganz besondere Variante des Yogas: Valeria Barbaro hat Yoga Fly on Air (Tel. 33 56 55 84 40 | yogaflyonair.com) begründet: Wie eine Fledermaus siehst du aus, wenn du in der Galleria Umberto in den Tüchern hängst und die Asanas schwerelos in der Luft praktizierst.
Eine Toplocation für Drachen- und Gleitschirmflieger liegt nur wenige Autominuten von den antiken Tempeln von Paestum entfernt an den Hängen des Monte Soprano. Tagsüber entwickelt sich ein starker Aufwind aus Südsüdwest. Bereits wenige Minuten nach Start erreicht man Höhen von 650 bis 700 m. Start- und Landeplätze zeigt die Website yumping.it.
Wie wäre es etwa mit einem Bummel über die "brennenden Felder", die Campi Flegrei, wo in der Solfatara bei Pozzuoli Schlammfelder dampfend kochen und es aus Erdlöchern schwefelstinkend zischt und blubbert? Ganz schön aufregend ist auch der Blick in den Vulkanschlund des Vesuvs (tgl. 9 Uhr-2 Std. vor Sonnenuntergang | 8 Euro, Kinder 5 Euro | www.guidevesuvio.it), nach einem Spaziergang an den Kraterrand, wo aus dem Lavaschotter bisweilen Rauchfahnen aufsteigen.
Nach Neapel fährt man mit Kindern am besten an einem Sonntag: Da ist die Uferpromenade Lungomare Caracciolo nämlich von frühmorgens bis zum Nachmittag für den Autoverkehr gesperrt, es herrscht neapolitanischer Familienrummel, und Jugendliche ziehen auf Inlineskatern ungestört über den Asphalt. Wochentags herrscht chaotischer Verkehr, die Bürgersteige - wenn vorhanden - sind zugeparkt, und durch die immerhin verkehrsberuhigte Altstadt flitzen die Vespas. Für Familien mit Kleinkindern, womöglich im Kinderwagen, ist das nichts.
Wenn Ihre Kinder schon in einem Alter sind, in dem sie sich für (altes) Handwerk interessieren, sollten Sie unbedingt das Museum über Papierherstellung in Amalfi besuchen. Auch der alten Bauern- und Handwerkswelt des Cilento - wie man Olivenöl, Wolle, Schuhe, Hanf herstellt - kann man nachspüren: in kleinen, liebevoll ausgestatteten Dorfmuseen, z. B. in Moio della Civitella, in Montecorice, in Roscigno Vecchia oder in Teggiano.
Beeindruckend ist auch ein Ausflug in die Unterwelt Neapels (Napoli Sotteranea), in die Höhlen, Keller, Zisternen, Tunnel unterhalb der Stadt. Und wer sich gern gruselt, sollte die Katakombenfriedhöfe mit echten Skeletten besuchen.
Ideal für Reisen mit Kindern ist die Cilentoküste mit ihren weiten, sauberen Sandstränden; auf den Bauernhöfen im Hinterland gibt es Tiere und Familienanschluss (agriturismo), die Hotels und Ferienanlagen an der Küste bieten Sportaktivitäten und im Juli, August, wenn die Italiener kommen, jede Menge Kinderanimation.
In rund 30 Becken schwimmen und schlängeln sich viele Arten Meeresgetier, Algen und sonstige Meeresflora. Das Aquarium liegt zudem sehr schön in Meernähe im beschaulichen, gepflegten Stadtpark Villa Comunale zwischen den Uferpromenaden Via Caracciolo und Riviera di Chiaia. Nov.-Feb. Di-Sa 9-17, So 9-14, März-Okt. Di-Sa 9-18, So 9-19.30 Uhr | Eintritt 1,50 Euro, Kinder bis 12 Jahre 1 Euro | www.szn.it
Auf der Fahrt nach Pozzuoli durch die vielerorts ziemlich zersiedelte Landschaft würde man hier, nördlich der Stadtautobahn und der rauchenden Felder der Solfatara, nie dieses Naturparadies vermuten: Auf 2,5 km2 hat sich innerhalb der Mulde eines erloschenen Vulkans diese Wildlandschaft aus Macchia, Kastanien, Steineichen und einem Kratersee voller Wasservögel erhalten. Zum Herumstreunen und Lauschen. Tgl. 10-16.30 Uhr | Stadtautobahn Tangenziale, Ausfahrt Agnano | www.wwf.it
Der große, moderne Vergnügungspark in Giugliano, 15 km nordwestlich von Neapel, wartet mit vielfältigen Spielattraktionen auf, im Sommer mit einem Wasserspaßareal mit Wellenbad, Schwimmbädern, Wasserrutschen und Flüssen - die aufwendigste Erlebnisanlage Süditaliens. Juni-Aug. tgl. 10-22, April, Mai, Sept., Okt. Sa 16-22, So 10-22 Uhr | Eintritt Sa/So und Aug. 18 Euro, Kinder bis 1,50 m 15 Euro, bis 1 m frei, Mo-Fr 14 Euro, Kinder bis 1,50 m 14 Euro, bis 1 m frei, jeweils ab 14 Uhr reduzierter Eintritt | Giugliano, Ortsteil Masseria Vecchia | Via San Nullo | www.magicworld.it
Am westlichen Stadtrand auf dem Weg nach Pozzuoli kommen Sie vorbei an der Bucht von Bagnoli, der Schwerindustriezone Neapels, heute stillgelegt und auf dem Weg, in ein Freizeit- und Kulturzentrum verwandelt zu werden. Hier ist ein interessantes, hypermodernes Wissenschaftsmuseum in den riesigen Werkshallen eröffnet worden, in dem sich interaktiv vieles über das Funktionieren unserer Welt erfahren lässt: Wie der Kosmos arbeitet, wie Blitze entstehen, wie es in unserem Körper aussieht. Auch eine Sektion für kleine Kinder. Di-Sa 9-17, So 10-19 Uhr | Eintritt 7,50 Euro, 3-18 Jahre 5,50 Euro | Via Coroglio 104 | www.cittadellascienza.it
Damit der Besuch von Pompeji mit Kinderwagen (nur geländegängige Wagen sind geeignet!) nicht zur Tortur gerät, empfiehlt die Altertümerverwaltung (www.pompeiisites.org) einen kürzeren Rundgang ab dem Eingang Piazza Anfiteatro. Schlauen Kindern fällt sicher einiges ein, um ihren Eltern zu einem neuen Blick auf Pompeji & Co. zu verhelfen. Anregungen bieten Bücher, wie z. B. "Das Leben der Kinder in Pompeji" aus dem Knesebeck Verlag.
Technikbegeisterte fasziniert der (vielleicht etwas überteuerte) Besuch im Virtuellen Museum MAV (Di-So 9-17.30 Uhr | Via IV. Novembre 44 | www.museo mav.it | Erwachsene 7,50 Euro | Kinder 6 Euro) in Ercolano.
Seit 2008 existiert das Meeresschutzgebiet um die Inseln Ischia und Procida, doch selbst viele Einheimische wissen nicht, dass hier Delphine und bis zu 20 m lange Finn- und Pottwale gesichtet werden können. Durch den Golf von Neapel zieht sich eine der wichtigsten biologischen Nahtstellen zwischen nördlichem und südlichem Mittelmeer - hier begegnen sich zahllose Arten. Die Non-Profit-Organisation Delphis bietet von Juni bis Oktober ab Casamicciola Tagesfahrten mit dem schon 1930 vom Stapel gelaufenen Segelkutter Jean Gab an, dem Forschungsschiff des Instituts. Auch einwöchige Segeltörns werden organisiert. Tel. 3495749927 | www.oceanomaredelphis.org, www.nettuno amp.org
Von den Badeortschaften an der Cilentoküste, allen voran von Marina di Camerota und Palinuro aus, starten in den Sommermonaten die Fischer mit ihren Booten und schippern die Urlauber die Küste entlang zu den Badebuchten mit ihren bizarren Felsformationen, vor allem aber zu den wunderbaren Meeresgrotten. Zu den Ausflügen gehört oft auch ein Picknick am Strand, zu dem die Fischer frischen Fisch grillen. Ein ganz besonderes Erlebnis für Jung und Alt sind Nachttouren unterm Sternenhimmel. Die Bootstouren lassen sich oft mit Küstenwanderungen kombinieren. Auskunft und Buchung in den Häfen | www.cilento-aktiv.info/index.php?id=179
Die besten Sehenswürdigkeiten am Golf von Neapel gibt es in Neapel selbst zu sehen: Ein römisches Theater, das mittelalterliche Castel Nuovo und der Dom von Neapel sind Sehenswürdigkeiten, die man unbedingt besuchen sollte. In Amalfi sind vor allem die kleinen Häuser an der Küste ein reizvoller Anblick, während es auf Ischia einen Wasserfall und mehrere mittelalterliche Festungen zu sehen gibt.
Im Sommer kann man seine Freizeit am besten direkt am Meer verbringen: Am Golf von Neapel gibt es eine große Zahl von schönen Badestränden, außerdem kann man hier gut tauchen und segeln gehen. Das Hinterland, zu dem man am Golf von Neapel ebenfalls eine Reise unternehmen kann, bietet sich vor allem für Wanderer und Kletterer an.
Am Golf von Neapel zu übernachten ist dank der vielen Unterkünfte dort sehr einfach. Gerade in der Altstadt und entlang der Küste des Golfs von Neapel sind Hotels in allen Klassen zu finden, sodass die wichtigsten Attraktionen der Region direkt vor der Haustür liegen. Ferienhäuser, Campingplätze und kleine Pensionen bieten ebenfalls gute Übernachtungsmöglichkeiten für jedes Budget.
Am Golf von Neapel kann man sehr gut ausgehen. Insbesondere in Neapel selbst gibt es eine Fülle von Restaurants mit traditionellem italienischen Essen. Am Golf von Neapel isst man Spezialitäten wie Spaghetti Napoli und Pizza, aber auch Meeresfrüchte und andere Pastagerichte. Auch einige sehr gute Weine stammen aus der Region und dürfen bei keinem Essen fehlen.