Zu Fuß, per Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln lässt sich die Stadt wunderbar erobern – das Auto bleibt am besten gleich in der (Hotel-)Garage. Das gilt auch für jene Stadtteile, die den historischen Kern Frankfurts umschließen. Außerdem ist Frankfurt Museumsstadt: Fast fünfzig Sammlungen und Institute – von Avantgarde bis Alte Meister, von Technik bis Natur – liegen innerhalb der Stadtgrenzen, viele am sogenannten Museumsufer, dem Schaumainkai, im südlich des Flusses beginnenden Stadtteil Sachsenhausen. Last but not least ist Frankfurt eine Outdoor-Destination, ein lebendiges Stück Architekturgeschichte. Futuristische Bankenpaläste und historische Bürgerpalais, ruhige Parks und belebte Einkaufsstraßen bilden ein stimmiges, nur dem Flaneur sich wirklich erschließendes Puzzle. Regelmäßig werden in ihm alte Teile ersetzt und immer wieder auch neue hinzugefügt.
Dinos und Abenteuerspielplätze, Mitmachprogramme in fast allen Museen, Theater und Märchenstunden – die Auswahl ist groß für Kids in „Mainhattan“.
Junge Herdkünstler und renommierte Sterneköche kitzeln den Gaumen mit ihren Kreationen, urige Wirtshäuser, Designerrestaurants und klassische Weinstuben existieren friedlich nebeneinander. Und wenn man schon einmal in der Stadt ist, dann sollte man unbedingt auch probieren, was man für gewöhnlich seltener auf den Teller bekommt: Von eritreisch bis usbekisch gibt es (fast) keine Länderküche, die es hier nicht gibt. Ach ja, hatten wir schon „Grüne Soße“ gesagt? Grüne. Soße. Borretsch, Kerbel, Kresse, Pimpinelle, Petersilie, Sauerampfer und Schnittlauch vermengen die Frankfurter mit Mayo, Joghurt oder Sauerrahm, manchmal noch ein paar Geheimzutaten, und fertig ist die „Grie‘ Soß‘“. Die schmeckt so gut, dass die Bewohner ihr sogar ein eigenes Denkmal gewidmet haben (in Oberrad)
Wer keine Lust auf Geschubse und Gedrängel hat, kann es in den noblen Boutiquenstraßen zwischen Roßmarkt und Alter Oper versuchen. Die edelsten Namen internationaler Labels finden sich in der Goethestraße, im Steinweg, in der Schillerstraße und in der Freßgass’. Oder man weicht zum Beispiel auf die moderne Shopping-Mall im Europaviertel, die Skyline Plaza, aus. In den Stadtteilen findet man noch Einkaufsstraßen mit eigenem Charakter. Die charmantesten liegen im Brückenviertel: Frankfurter Designer und Secondhand- Boutiquen finden sich hier Tür an Tür mit Plattenläden und Buchhandlungen. In der Schweizer Straße geht es schon deutlich schicker zu. Der Oeder Weg im Nordend versucht sich mit einer Mischung aus Öko und Design, und auf der Leipziger Straße im Studentenviertel Bockenheim sorgen Geschäfte aller Art für eine lebendige Atmosphäre, zunehmend gesäumt von Billigläden.
Was Schönes für die Lieben daheim? Typisch für Frankfurt ist das Trio Bethmännchen, Bembel und Gerippte. Für den Gaumen bietet sich überdies der Mainkaffee an – eine spezielle Röstung fair gehandelter Biobohnen nur für Frankfurt (erhältlich u. a. im Café Wacker am Kornmarkt). Mit Alex Habermehls liebevoll fotografierten Frankfurt-Details, aufgezogen auf Holzblöcke, lassen sich in Bauklötzchenmanier ganz neue Ansichten gestalten (frankfurterbubb.de). Weitere Ideen für eine Erinnerung an Frankfurt findet man im Frankfurt-Forum zwischen Römerberg und Dom. Honig gibt’s nur auf dem Land? Iwo: Auch Frankfurt hat seine eigenen Bienen. Ihre Stöcke stehen zum Beispiel auf dem Dach des Museums für Moderne Kunst (MMK), wo man den süßen Stadthonig kaufen kann. Das Museum Angewandte Kunst hat seinen Bienenvölkern sogar eine befliegbare Ausstellung eingerichtet (Honig an der Museumskasse). Auch der Luxushotelpalast vom Jumeirah beherbergt ein eigenes Bienenvolk auf dem Hochhausdach – im 28. Stock!–, dessen Produkt Hotelgäste beim Frühstück genießen oder als Souvenir im Glas mit nach Hause nehmen können.
Die ganz wilden Techno-Jahre sind inzwischen vorbei. Leider, seufzt manch einer. Frankfurts Nächte sind aber noch immer lang – man muss nur wissen wo. Es gibt eine lebendige Musik-, Party- und Kunstszene, allerdings zum Teil underground. Wörtlich ist das nur in wenigen Fällen zu nehmen, aber die Locations wechseln rasch, sind oft nur temporär, und viele werden ausschließlich per Handy, Facebook oder E-Mail-Verteiler weitergegeben. In Frankfurt muss man sich daran gewöhnen, dass der Lieblingsclub aus dem einen Sommer im nächsten Jahr schon nicht mehr da ist. Frankfurter sind pragmatisch – und gehen zum Feiern auch gern mal zu den Offenbacher Nachbarn (ins Robert Johnson). Feste Größe bleiben das Konzertwesen und die Oper mit hervorragenden Künstlern und überzeugender Werkewahl; auch Museen öffnen immer öfter für Partys und After-Work-Events. Jazz und Comedy, Kabarett und Varieté, Film und Boulevard ergänzen das Ausgehangebot.
Schicke Bars sind ganz nett, aber manchmal muss es etwas handfester sein. Ein Besuch in Frankfurts Eckkneipen und Kaschemmen ist die beste Wahl, wenn man einfach nur gepflegt versacken möchte. Im Grunde kann man einfach in der Umgebung schauen, was gerade geöffnet ist – auch Alteingesessene sind nett zu Besuchern, sofern sie auch nett sind. Ein Klassiker: Doctor Flotte (Gräfstr. 87) in Bockenheim. Rock der alten Schule gibt’s in der Zappbar (Glauburgstr. 1 | zappbar.de), die Normalkneipe (Frankenallee 113 | normalkneipe.de) serviert günstiges Bier vom Faß, und im geräumigen Ha.!- Ka.? (Habsburgerallee 21 | ha-ka.de) kann man Fußball schauen, Dart spielen und Snacks aus der Kneipenküche ordern. Zwischen Bar und Kneipe: Das Nord (Sandweg 64).
Mehr und mehr buhlen die Hoteliers der Mainmetropole jedoch auch um den privaten Kunden – vor allem an den Wochenenden. So manche Luxusherberge lässt da nicht nur ohne viel Verhandlungsdruck die Zimmerpreise purzeln, sondern schnürt auch attraktive Packages. Auch viele kleinere Häuser bieten – außerhalb der Messezeiten – günstige Wochenendtarife. In jüngster Zeit wuchsen überdies vorwiegend Drei-Sterne-Hotels aus dem Boden – in angesagten Stadtteilen wie dem Ostend ebenso wie in absoluter Citylage. Auch elegante, teils modern designte Boutiquehotels und stilvolle, familiär geführte Pensionen in oft schönen historischen Villen oder Bürgerhäusern bereichern die Palette der seit dem Mittelalter verbrieften Frankfurter „Gasthalterei“. Insgesamt stehen heute im Frankfurter Stadtgebiet annähernd 35 000 Betten zur Verfügung. Die Ausstattung und Architektur der Unterkünfte – von denen einige inzwischen markante Zeichen in der Frankfurter Skyline setzen – erstreckt sich von futuristisch bis zur luxuriösen Moderne, reflektiert den Standort Kunstmeile ebenso wie die Geschichte der Jeans. Von sechs Zimmern in einem Garni oder Bed and Breakfast bis hin zu 999 unter einem Dach reicht die Spanne der Schlafmöglichkeiten. Viele davon sind buchbar über www.frankfurt-tourismus.de. Und wer es besonders individuell mag, quartiert sich direkt bei Einheimischen ein: als Mit(be)-wohner oder Mieter auf Zeit.
Private Zimmer lassen sich u. a. über die Website der Tourismus- und Congress-GmbH buchen (www.frankfurt-tourismus.de) oder unter 069 21230808. Auch bei www.privatzimmer-frankfurt.de wird man meistens fündig.
Lust auf eine Joggingrunde? Kein Problem! In Frankfurt findet sich eigentlich immer Gelegenheit für einen kleinen Dauerlauf – ganz praktisch: entlang des Mainufers (beidseitig), besonders idyllisch: in den Grünanlagen und Parks. Frankfurts schönste Joggingstrecke verläuft am Südufer des Mains zwischen Friedensbrücke und Gerbermühle (ca. 3 km). Der Untergrund ist zwar weitgehend asphaltiert – dafür gibt’s aber einen tollen Ausblick auf den Fluss und die Skyline der Stadt. Alternative: die etwa gleich lange Runde (mit leichter Steigung) im Günthersburgpark auf feinem Kies. Wer Sehenswürdigkeiten ganz gezielt mit sportlicher Ertüchtigung verbinden möchte, der ist bei Tim Gondorfs Sightjogging (Einzelpers. 60 Euro, Gruppen ab 3 Pers. 20 Euro/Pers. | Tel. 06181 4 27 95 10 | sightjogging-ffm.de) goldrichtig. In flottem Lauf zeigt er auf vier Strecken (7–10 km) Frankfurts Highlights.
Du bringst ein bisschen mehr Zeit mit und möchtest die Hochhäuser einmal aus der Ferne betrachten? Dann empfiehlt sich eine Radtour durch den Frankfurter Grüngürtel: Auf insgesamt rund 65 km lassen sich Laubwälder, Obstwiesen, Flussläufe und Destinationen wie der Alte Flugplatz in Bonames oder die Schwanheimer Düne entdecken. Am besten besorgt man sich dazu eine GrünGürtel-Karte in der Touristeninfo (Römerberg 27 | Online- Angebot unter grüngürtel.de). Nebenbei beherbergt der stattliche Freiraum rings um die Stadt eine Reihe von skurrilen Kunstwerken, geschaffen von Mitgliedern der Neuen Frankfurter Schule – vom obligatorischen Grüngürteltier über den Struwwelpeterbaum bis zum Denkmal fürs eigene Ego (und das aller anderen, die vorbeikommen).
Lieber in der Gruppe radeln? Die Frankfurter Sektion des ADFC (Spende erbeten | Tel. 069 94 41 01 96 | adfc-frankfurt.de) lädt regelmäßig zu leichten Feierabend- und Event-Touren in und um Frankfurt.
Codes knacken, Geheimtüren öffnen, aus Horrorhotels und Lagerräumen fliehen: Das Escape-Room-Fieber hat auch Frankfurt fest im Griff. Kleine Gruppen kommen zum Beispiel bei Roomescape Frankfurt (roomescape-frankfurt.de), Secret Escape (secretescapegame.com) oder The Great Escape (escapefrankfurt.de) auf ihre Kosten. Die meisten Anbieter halten verschiedene Szenarien und Schwierigkeitsstufen zur Auswahl bereit. Rechtzeitige Anmeldung ist fast überall erforderlich. Noch mehr Spielfreude? Roomfox (room-fox.de) verbindet Escape-Room- Abenteuer mit dem Spaß einer Gameshow. Und wer immer schon einmal mit Schaumstoff- Schlägern über einem Bällebad gegen seine Freunde antreten oder sich beim (elektrischen) Bullriding- Wettbewerb unter Beweis stellen wollte, der ist bei Matchup FFM (matchup-ffm.de) an der richtigen Adresse. Kleine Forscher und Tüftler wiederum kommen im Experiminta (Erw. 13, Kinder ab 4 J. 8,50 Euro | experiminta.de) voll auf ihre Kosten: Hier gibt’s Spiegel, mit denen man schweben kann, Tornados, die durch eigene Muskelkraft entstehen, und viele weitere wundersame Dinge zu entdecken und erproben. Phänomene und Grundlagen der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik werden hier kindgerecht aufbereitet. Das macht auch Erwachsenen Spaß – und dazulernen kann man hier in jedem Alter. Ein Erlebnis der ganz anderen Art verspricht ein Besuch im Dialog Museum (dialogmuseum.de): Unter dem Motto „Hier gibt es nichts zu sehen“ siehst du hier, wortwörtlich, nichts. Blinde und sehbehinderte Menschen begleiten die Besucher auf kleinen Abenteuern in absoluter Dunkelheit, die alle (anderen) Sinne schärfen.
Zwei Stunden Zeit zwischen Sightseeing und Dinner? Das reicht gut für einen kleinen Trip in den „Orient“: Eines der acht Packages (ab 35 Euro) auf der orientalisch-asiatisch ausgestatteten Tagesschönheitsfarm (tgl. 10– 21, im Sommer ab 11 Uhr, Mo–Mi Damen, Do–So gemischt | Zeil 51 | Tel. 069 29 92 46 69 | hamam-frankfurt.de | U-/ S-Bahnen Konstablerwache) trägt diese Bezeichnung. Gut gehen lassen, ohne die Innenstadt zu verlassen, kann man’s sich auch in einem der zahlreichen Hotel-Spas. Oder im Meridian (Tageskarte ab 38 Euro | meridianspa.de) mit Badetempel, Saunen und Außenpool, das im Skyline Plaza residiert. Eine echte Empfehlung sind die zahlreichen, privaten Studios in der Stadt, die oft zu einem mehr als fairen Preis erstklassige Entspannung nach der hohen Kunst der thailändischen Akupressurund Yogamassage bieten. Wer viel Wert auf das passende Ambiente legt, findet im Thaimassage-Spa Healthland (Massage ab 49 Euro/60 Min. | healthland.de) oder im Shiso Day Spa (Massage ab 45 Euro/60 Min | shiso-dayspa.de) die passende Wohlfühl-Oase.
Adlern und Löwen gehört seit eh und je das Herz der Frankfurter. Die Fußballduelle der Eintracht (eintracht.de), die den Adler im Mannschaftswappen trägt, werden in der Commerzbank Arena (Mörfelder Landstr. 362 | S 7–9 F-Stadion) ausgetragen. Tickets für die Spiele des Bundesligisten gibt’s online oder z. B. beim Eintracht Shop (Bethmannstr. 19 | eintrachtshop.de | U 1–5, 8 Willy-Brandt- Platz).
Das Stadion am Brentanobad (Rödelheimer Parkweg | bbf-frankfurt.de | U 6 Fischstein) ist die sportliche Heimat des 1. FFC Frankfurt (ffc-frank furt.de) und Austragungsort der Bundesliga- Spiele des Frauenfußballvereins (Tickets online).
Die Löwen Frankfurt (loewen-frankfurt.de) sind der Eishockeyclub der Stadt. Trainiert wird in der Eissporthalle Frankfurt (Am Bornheimer Hang 4 | U 7 Eissporthalle/ Festplatz). Tickets über die Hotline 0180 6 05 04 00 (*).
Frankfurts Basketballer heißen Fraport- Skyliners (fraport-skyliners.de). Seine Heimspiele (Tickets online und wie für die Löwen) trägt der Basketball-Bundesligist in der Fraport Arena (Silostr. 46 | ab Bf. Höchst Bus 54 Silobad/ Ballsporthalle) in Höchst aus.
Wer im kühlen Nass lieber Bahnen zieht als im Pool zu entspannen, der findet in Frankfurt gut ein Dutzend öffentliche Hallen- und Freibäder. Die citynahen Adressen sind leider eher klein – aber zum sportlichen Schwimmen eignen sich das Panoramabad in Bornheim oder das Textorbad in Sachsenhausen allemal. Großzügiger: das Rebstockbad in Bockenheim und die Titus-Thermen im Nordwestzentrum. In den Sommermonaten lockt das Brentanobad in Rödelheim, qua Wasserfläche das größte Beckenbad in ganz Deutschland (alle Adressen und Öffnungszeiten unter frankfurter-baeder.de).
Selbst, wenn du keine Mitgliedskarte in einem der zahlreichen Frankfurter Sportvereine vorweisen kannst, musst du auf Gruppensport nicht verzichten: In den warmen, trockenen Monaten kann man sich zum Beispiel den Bootcamp- Trainern im Günthersburgpark anschließen (wechselnde Termine | gratis | deutschlands-trainiert-draußen.de).
Du übst lieber Herabschauenden Hund und Sonnengruß? Dann schau zum Beispiel bei Nadine Gerhardt (gratis | Termine auf Facebook: Nadine Gerhardt Coaching) vorbei, die Pop-up-Yoga an unter anderem im Holzhausenpark anbietet.
Wassersport ist oft Vereinsmitgliedern vorbehalten. Doch es gibt auch Anbieter, die einmalige Sportevents anbieten: Main-SUP (2 Std. Stand-up-Paddling- Kurs 49 Euro | main-sup.de) zum Beispiel bietet die volle Auswahl an Stand-up-Paddling vom zweistündigen Einführungskurs bis zum Standup-Yoga.
Frankfurt, Stadt großer Kontraste, bietet ein vielfältiges Freizeitangebot. Abgesehen von fantastischen Museen wie dem Senckenberg-Museum, in dem sich die ganze Familie vor lebensechten Dinos gruselt, verführen die Zeil, Frankfurts eindrucksvolle Shoppingmeile, zum Kaufrausch und die vielen Parks und Gärten der Stadt zum Joggen und Spielplatztoben oder zu Müßiggang in schnuckligen Cafés. Und abends? Party in Underground-Clubs – oder ganz, ganz große Oper.