Schneegekrönte Berggipfel und knorrige Bäume spiegeln sich im klaren Wasser. Dampfschiffenten und Seegrasgänse paddeln schnatternd davon. Der Geruch von Tang und Seesalz, Torf und Erde steigt in die Nase. Sich auf dem weichen Moosteppich ausstrecken, in die Sonne blinzeln, die Märchenlandschaft betrachten …
So einladend mag Feuerland bei Sonnenschein sein – doch das ist nicht die Regel. Meist stürmen kalte Winde über die Fjorde und Berge, und die knorrigen Südbuchen kauern sich kaum 1 m hoch in die Senken. Feuerland sei der Eingang zum Hades, berichteten die ersten Seefahrer schaudernd von diesem Stück Erde. Heute stellt sich das weniger dramatisch dar. Man braucht nur von Punta Arenas mit der Autofähre über die Magellanstraße nach Porvenir (4500 Ew.), ein nüchternes Steppenstädtchen, überzusetzen (tgl. 9 Uhr | 2,5 Std.). Ein Tagesausflug nach Camerón und zum Lago Blanco an der bewaldeten Nordflanke der Darwin-Kordillere gibt einen guten Überblick über die Geografie. Der Lago Blanco ist ein Paradies der Biber und Wildenten.
Puerto Williams, Chiles äußerster Vorposten (5000 Ew.) auf der zum Feuerland-Archipel gehörenden Isla Navarino, ist nur sehr aufwendig auf dem Luft- oder Seeweg zu erreichen. In der südlichsten ständig bewohnten Siedlung der Welt leben die letzten Nachfahren der Yagane, von deren Lebensweise das Museo Martín Gusinde (unregelmäßig geöffnet) erzählt. Botanikfreunde sollten dem Parque Etnobotánico Omora (omora. org) einen Besuch abstatten. Und die südlichste Kneipe der Welt wurde – man glaubt es kaum – in Deutschland gebaut! Ein ehemaliger Rheindampfer diente als Versorgungsschiff für Puerto Williams, bevor er zur Yachthafenbar Micalvi umfunktioniert wurde.
Strom | 220 V, 50 Hz | |
Reisepass / Visum | notwendig | |
Ortszeit | 21:18 Uhr |