An der richtigen Adresse ist man sowieso. China ist schließlich das Mutterland der Fitness – und zwar seit Jahrtausenden. Schon in den Fürstengräbern der Zeitenwende fanden sich Tafeln, die Bewegungsübungen darstellen. Diese Tradition ist heute wieder quicklebendig: Gilt es doch, den Energiefluss des Körpers, das Qi (sprich: tchi), zu regulieren und die Harmonie von Yin und Yang zu pflegen. Der Körper dankt es mit Gesundheit und Spannkraft. Sport ist freilich nicht das Einzige, was das Land außerhalb der üblichen Besichtigungen bereithält. Der Reichtum seiner Traditionen wie seiner Landschaften bietet den Gästen ein breites Spektrum an erquicklichen und erbaulichen Aktivitäten. Eine Auswahl wird hier vorgestellt.
Für beides ist Sanya auf Hainan die erste Adresse. Dort findet sich das volle Programm von Schwimmen übers Surfen und Jetski-Fahren bis zum Schnorcheln und Tauchen.
Baden können Sie auch anderswo. Renommiert ist Beidaihe, wo das Politbüro seine sommerlichen Sitzungen abhält. Auch wer nach Qingdao oder Xiamen fährt, sollte seine Badesachen einpacken.
China bietet einige hervorragende Orte zur Vogelbeobachtung, darunter den Emei Shan, den Qinghai-See mit seiner Vogelinsel und das Feuchtgebiet des Naturschutzgebiets Yancheng in Jiangsu. Mehr dazu findet sich auf www.vogelbeobachtung.com. Die Reiseagentur Edda Geisler0621 4372079www.reisen-china.net bietet entsprechende Sonderreisen an.
Die schönsten Flussfahrten in China führen durch die Jangtseschluchten und durch die Karstlandschaft bei Guilin. Noch schöner ist eine Bambusfloßfahrt im Wuyi Shan. Motorisierte Bootsausflüge gibt es auf dem Perlfluss in Kanton und auf dem Huangpu in Shanghai.
Der Sport hat sich in China in den letzten Jahren rasant entwickelt. Im Umfeld aller Metropolen sind Golfplätze entstanden. Die meisten, größten und schönsten liegen im Süden.
Allein 21 Plätze gibt es derzeit auf der Tropeninsel Hainan, wo sich ein Golfurlaub mit einem Badeurlaub verbinden lässt. Auch der derzeit größte Golfplatz befindet sich in China: die 10 km2 große Anlage Mission Hills bei Shenzhen, also praktisch vor den Toren Hongkongs. Chinatours040 8197380www.chinatours.de hat sie im Programm.
Weitere einschlägige Angebote für China hält Golfurlaub.com040 3177731www.golfurlaub.com bereit.
Eine Übersicht über Golfplätze in China verschaffen auf Englisch www.golftoday.co.uk und www.worldgolf.com/courses/chinagcs.html.
Ein wichtiger Teil der Körperkultur sind die Kampfkünste, von denen das Kung-Fu die berühmteste ist. Reisen zum Shaolin-Kloster bei Luoyang, aber auch in die weniger überlaufenen Wudang-Berge bieten unter anderem die Deutsch-chinesische Wushu-Akademie07531 24831www.wushu.de und China-Spezialreisen02241 1467586www.china-spezialreisen.de.
Mit seinen Entfernungen und weiten Landschaften bietet Chinas Westen (Seidenstraße, Gobi, Innere Mongolei, Randgebiete Tibets) reichlich Auslauf für Biker. Es gibt mehrere deutsche Veranstalter, über deren Angebot man sich dank www.motorradreisendatenbank.de einen bequemen Überblick verschaffen kann.
Chinesisch ist im Kommen – und nicht nur in China nützlich. Am besten lernen Sie die Sprache an Ort und Stelle, und zwar möglichst in Peking, wo der lokale Dialekt dem Hochchinesischen ähnelt. Wenden Sie sich z. B. an Kolumbus Sprachreisen0221 29948010www.kolumbus-sprachreisen.de.
Informationen über weitere Anbieter von Sprachreisen zum Chinesischlernen erhalten Sie online über www.chinakontor.de.
Taijiquan, das chinesische „Schattenboxen“, und Übungen zur Pflege der Lebensenergie Qi lassen sich natürlich am schönsten dort erlernen, wo sie erfunden wurden und seit Jahrhunderten praktiziert werden: im Reich der Mitte. Kolibri-Seminare02151 6459153www.kolibri-seminare.de als bekannter Spezialanbieter veranstaltet einwöchige Kurse mit touristischem Zusatzprogramm, ferner Seminare an verschiedenen Orten Deutschlands und der Schweiz.
Das Fahrrad ist vor allem ein flexibles und billiges Transportmittel in vielen Städten (wenn auch nicht unbedingt in Shanghai oder Kanton). Zuweilen haben die Hotels Räder zu verleihen, und ansonsten gibt es private Anbieter. Besonders beliebt ist das Radeln in und um Peking, in der Gegend von Guilin (vor allem von Yangshuo aus) sowie in und um Dali und Lijiang in Yunnan. Die Anbieter dort halten für ihre ausländische Kundschaft auch moderne Mountainbikes bereit.
Auch Radwanderreisen über Land sind möglich und werden von deutschen Veranstaltern angeboten, z. B. von Rad-Reise-ServiceKirchweg134260www.rad-reise-service.de oder Biss-Reisen030 69568767www.biss-reisen.de.
Der gemächliche Kamelritt durch die Sanddünen von Dunhuang ist hier weniger gemeint als , die auch über mehrere Tage gehen können. Gute Angebote gibt es im Randgebiet von Tibet (Nord-Sichuan und Süd-Gansu). Seit Jahren bekannt und beliebt ist Shun Jiang Horse Treks0837 7231161 am Nordtor von Songpan. Manager Guo Chang spricht Englisch.
Wo immer es touristisch erschlossene Berggebiete gibt, lassen sich auf meist hervorragend angelegten Wegen herrliche Tageswanderungen unternehmen, beispielsweise auf dem Wuyi Shan, dem Lu Shan, dem Huang Shan und in Jiuzhaigou. Eine beliebte mehrtägige Wanderung führt in Yunnan durch die Tigersprungschlucht nördlich von Lijiang.
Für anspruchsvolle Trekkingtouren sind Tibet und der Pamir attraktive Gebiete, die freilich an Kondition und Organisation einige Anforderungen stellen. Hauser Exkursionen089 2350060www.hauser-exkursionen.de hat sich auf solche Angebote spezialisiert und verfügt über das entsprechende Know-how.
Ebenfalls zu erwähnen: Chinatours (040 8197380www.chinatours.de) mit seinem Spezialkatalog „China aktiv“. Darin gibt es auch eine Wandertour kombiniert mit Kameltrekking.
Ausgehen in China weckt unsere Sinne. Farbe, Geruch und Geschmack bilden die Basis der chinesischen Küche. Beim Essen in China sitzt man am liebsten mit Freunden am runden Tisch und genießt gleich mehrere Gerichte. Probieren Sie unbedingt Mapo Doufu, ein mit Chili gebratenes Tofu und versuchen Sie, mit Stäbchen zu essen. Wer in China etwas erleben will, fährt ins Spielerparadies nach Macau.
China ist ein Paradies für Andenkenjäger. Ob Lack, Jade, Email, Fächer, Stickereien, Schnitzarbeiten, Porzellan, Teppiche, Seide, Mineralien: Jedes Material ist gut für Traditionelles und Modernes, Hochwertiges und Erschwingliches. Aber Vorsicht: An Straßenständen ist Feilschen Pflicht! Oft sind die Preise um das Fünffache oder mehr überhöht. Prüfen Sie auch genau Material und Qualität, ehe Sie den Preis aushandeln. Und glauben Sie nie einem Straßenhändler, irgendetwas sei echt antik. Ziehen Sie qualitätvolles Kunsthandwerk aus neuer Produktion vor.
Der seriöse Antiquitätenhandel verlangt hohe Preise, aber selbst der ehrlichste Händler ist beim Einkauf nicht hundertprozentig vor Fälschungen geschützt, ein Risiko ist daher immer vorhanden. Kaufen Sie nur, was Sie legal exportieren dürfen; zu erkennen ist dies an einem roten Siegel. Was älter ist als 200 Jahre, ist nicht exportfähig. Tuschbilder in traditionellem Stil werden serienweise hergestellt. Wenn’s etwas Klassisches sein soll, gilt auch hier: Die werkgetreue Reproduktion aus dem Museumsladen ist meist die bessere Wahl.
Ästhetisch spannende und handwerklich perfekte moderne Kunst findet sich in Galerien, vor allem in Peking und Shanghai. Für renommierte Künstler werden freilich Weltmarktpreise verlangt.
Nicht nur Seide und Kaschmirwolle sind attraktiv. Auf Billigmärkten müssen Sie feilschen und sich die Stücke auf Mängel ansehen. Tipp: Mode junger chinesischer Designer, wie man sie in Boutiquen in Peking, Shanghai oder Kanton, womöglich aber auch in gehobenen Kaufhäusern findet. Auch qualitätvolle Schuhe (vor allem Sportschuhe) werden angeboten.
Cloisonné: Diese farbenprächtige Emailkunst wurde zwar nicht in China erfunden, aber dort zu handwerklicher Perfektion gebracht.
Fächer: Preisgünstig, leicht, schön zu sammeln. Künstlerische Fächer sind handbemalt und teurer. Ein Faltfächer sollte auch aufgeklappt steif sein und nicht klappern.
Holzschnitzereien: Dekorative Schnitzereien wie Fensterornamente, Bettzierrat etc. werden nach alten Vorlagen auch neu gefertigt und vergoldet.
Jade: Ein Sammelbegriff für Nephrit und das sehr harte und teure Jadeit. Die Farben sind Weiß bis grünlich, das Material soll durchscheinend sein; zuweilen machen Verfärbungen den besonderen Reiz eines Stückes aus. Achten Sie auf die Feinheit der Schleifarbeit und kaufen Sie möglichst in den Läden der Manufakturen, wo die Qualität stimmt.
Kristallkugeln: Belasten das Gepäck, aber nicht die Geldbörse.
Lackwaren: Chinesen ziehen bemalten Lack vor; schlichte Stücke sind seltener. Daneben gibt es Lack mit Perlmutteinlage sowie Schnitzlack, dessen Herstellung viel Zeit erfordert.
Pinsel, Tusche, Reibsteine: Die Tusche kommt in Blöcken und wird auf Reibsteinen, die je nach Größe und Verzierung sehr teuer sein können, mit Wasser angerieben. Pinsel gibt es in verschiedenen Stärken. Dazu gehören ein Pinselbänkchen und echtes Tuschpapier (xuanzhi).
Teppiche: Chinateppiche haben einen eigenen Stil mit Ornamenten, deren Ränder eingeschnitten werden.
Siegelstempel: Lassen Sie sich einen chinesischen Namen geben und in Stein schneiden! Der Preis hängt vom Material ab. Dazu gehört ein Porzellandöschen mit roter Stempelfarbe.
Volkskunst: Achten Sie auf Scherenschnitte und Stickarbeiten. Jede Region hat ihren eigenen Stil.
Ziersteine sind ein typisches Mitbringsel, wenn auch nicht das leichteste. Die natürliche Maserung geschliffener Platten zeigt Bäume oder Landschaften.
Die besten Teesorten erhält man nur in den Anbaugebieten. Sie sind sehr teuer, aber ergiebig und geschmacklich ein Erlebnis. Hübsches Teegeschirr (aus Porzellan oder Yixing-Ton) führen alle Teegeschäfte. Qualitätsmerkmal: Der Kannendeckel muss genau passen.
Wer sich und seinen Sprösslingen die Reise dennoch zutraut, tut gut daran, ein langsameres Reisetempo mit häufigen Erholungspausen einzuplanen als sonst und bei Speisen und Getränken ganz besonders auf ordentliche Hygiene zu achten.