Camacha ist eigentlich ein unscheinbares Dorf in höheren Gefilden. Doch in der höchstgelegenen Gemeinde Madeiras werden noch immer vereinzelt Körbe geflochten. Und was wäre aus dem fußballverrückten Portugal geworden, wenn ein Sprössling aus dem Ort nicht einst den Ballsport hier eingeführt hätte?
1875 war das. Einer der Söhne der Weinhändlerfamilie Hinton hatte beim Studium in England das Fußballspielen kennengelernt und wollte es nun auch seinen Kumpels in Camacha zeigen. Und so lernten die Madeirer hier auf dem Dorfplatz als Erste im Land das Kicken, ohne das wohl heute kein Portugiese mehr auskommen würde.
Der 6250-Ew.-Ort liegt auf einem fruchtbaren Bergrücken, fast 700 m über dem Meer. Auf den Terrassenfeldern der Umgebung wachsen viele Apfelbäume, denen die feierfreudigen Dorfbewohner ihr alljährliches Apfelfest – und den spritzigen cidra (Apfelwein) – verdanken. An Folklore fehlt es nicht hier oben, tänzerisch und musikalisch gehören die Tanzgruppen zu den temperamentvollsten der Insel. Vielleicht hilft das „Warmtanzen“ gegen die oft klamme Kälte auf dieser Höhe.
Einwohner | 8.000 | |
Strom | 220 V, 50 Hz | |
Reisepass / Visum | nicht notwendig | |
Ortszeit | 00:24 Uhr |