Aber ganz ehrlich, der Hollywoodschauspieler ist im Unrecht: Budapest ist schöner. Blöd ist nur ... diese Qual der Wahl! Was soll man sich zuerst gönnen? Ein bisschen Mittelalter auf dem Budaer Burgberg? Sakrale Neorenaissance mit der Sankt-Stephans-Basilika in Pest? Moderne Architektur in einem gläsernen Wal, dem Bálna? Oder doch lieber erst mal einen riesigen, fettigen lángos mit saurer Sahne und Käse? Keine Angst, es wird Zeit genug für alles sein, auch wenn du Budapest nur fürs verlängerte Wochenende besuchst. Denn die Stadt lässt sich großartig zu Fuß erkunden. Du solltest dabei nicht vergessen, immer wieder auch nach oben zu schauen. Denn die Fassaden, so verwittert und bröckelig sie ab und an auch sein mögen, sind oft eine Augenweide: hier interessante Jugendstilornamente oder witzige, pathetische Statuen, dort ein kitschiges Retro-Ladenschild oder eine vom Balkon spähende Katze.
In einem Moment schwelgst du vielleicht noch, ein zuckriges Stück Dobos-torta im Kaffeehaus schlemmend, in der Vergangenheit – um im nächsten knallhart mit der Gegenwart konfrontiert zu werden, wie den vielen obdachlosen Stadtbewohnern. Nach einem abscheulichen Gesetz der Fidesz-Regierung dürfte es diese eigentlich gar nicht mehr geben, denn das Leben auf der Straße wurde damit de facto verboten. Zum Glück lässt die Budapester Polizei obdachlose Menschen mittlerweile meist in Ruhe. Du würdest gern helfen? Super! Viele Damen und Herren verkaufen die Obdachlosenzeitung mit der Aufschrift „FN” (Fedél nélkül, „Ohne Deckel”). Du bestimmst, wie viel du geben willst,empfohlen sind mindestens 300 Forint – die Obdachlosen behalten ihre Einnahmen gänzlich.