Jedes Stadtviertel hat seine eigenen Tavernen, in denen meist erst ab etwa 21 Uhr reges Treiben herrscht. Besonders zahlreich sind die Speiselokale im Altstadtviertel Pláka, in das es abends auch die meisten Urlauber zieht. Im benachbarten Szeneviertel Psirrí hingegen sind die Athener bisher noch fast unter sich. Und wenn dir mal der Sinn nach exotischer Küche steht, findest du im Stadtzentrum auch zahlreiche Asiaten, Mexikaner und Hamburger-Schnellrestaurants.
Vor allem in der Pláka sind neue, urgemütliche Cafés entstanden, die besonders von Studenten, Künstlern und Intellektuellen besucht werden; in den Fußgängerzonen erinnern die Straßencafés an die Boulevards und Plätze anderer südeuropäischer Städte.
Daneben findet man sacharoplastía, Konditoreien mit einem großen Angebot an griechischen, meist sehr süßen Backwaren, und Rock-Cafés, in denen sich junge Leute bei internationaler Musik treffen.
Griechische Kaffeehäuser sind der Treffpunkt der Männerwelt. Verzehrzwang gibt es nicht. So sieht man häufig volle kafenía, doch getrunken wird kaum etwas. Man sitzt beieinander, um über Gott und die Welt, vor allem aber über griechische Politik zu reden, um távli, ein dem Backgammon ähnliches Brettspiel, oder Karten zu spielen. In vielen kafenía gibt es dafür spezielle Spieltische.
Wer Kaffee bestellt, muss immer sagen, wie er ihn wünscht. Die meisten Einheimischen trinken griechischen Kaffee, einen Mokka, bei dem das Wasser zusammen mit dem Kaffeepulver und dem Zucker aufgekocht wird. Kafé ellinikó gibt es in vielen Variationen: skétto, ohne Zucker; métrio, mit etwas Zucker; glikó, mit viel Zucker; dipló, als doppelte Portion. Neben kafé ellinikó ist auch löslicher Kaffee in allen kafenía erhältlich. Man bestellt ihn grundsätzlich als neskafé und sagt auch hier dazu den gewünschten Süßegrad. Außerdem ist zu unterscheiden zwischen neskafé sestó, heißem, und frappé, kaltem Instantkaffee. Vor allem bei jüngeren Leuten beliebt sind zwei weitere Varianten des eisgekühlten Cafés: der Freddo Espresso und der Freddo Cappuccino. Auch hier musst du den gewünschten Süßegrad angeben.
Bekannteste griechische Spirituosen sind der Anisschnaps Oúzo und der Weinbrand Metaxá. Ebenso beliebt ist der Tresterschnaps tsípouro. Tsípouro und Oúzo werden auch gern in kleinen Karaffen statt Bier oder Wein zum Essen bestellt. Flaschen- und offene Weine gibt es in jedem Speiselokal, Bier häufig auch vom Fass. Liköre werden nur selten angeboten, am häufigsten noch der mit dem Baumharz Mastix versetzte mastícha und der mit Nelken gewürzte tentoúra.
In Speiselokalen sind Menüs außer in Nobelrestaurants und ausgesprochen touristischen Tavernen nur sehr selten zu finden. Griechen bestellen nicht jeder für sich das Essen, sondern gemeinsam. Das Bestellte kommt dann mitten auf den Tisch, jeder Gast erhält dazu einen leeren Teller und füllt ihn mit dem, das er mag. Das macht auch spezielle Kinderteller überflüssig, denn die Kleinen können sich am Gesamtangebot mitbedienen.
Besonders gepflegt wird diese Essenskultur im mezedopolío, das sich auch ouzerí oder tsipourádiko nennen kann. Hier sind die einzelnen Portionen meist etwas kleiner, damit man für den Tisch eine besonders große Vielfalt zusammenstellen kann. Wert legt man hier vor allem auf eine große Auswahl an Vorspeisen, zu denen z. B. eingelegte Sardellen und Sardinen, Oktopussalat und diverse Pürees wie tzazíki, das Fischrogen-Kartoffel-Püree taramá, das Kartoffel-Knoblauch-Püree skordaljá, gebratene Pilze und gebackene Käse gehören. Typisch griechisch ist auch die psistariá, die Grillstube. Hier serviert man neben Salaten und ein paar Vorspeisen vor allem Fleisch: Gyros, Souvláki, Kebab und Koteletts. Die Einrichtung ist meist schlicht, alle Gerichte gibt es auch zum Mitnehmen oder frei Haus.
Mit Reis gefüllte Weinblätter
Püree aus gelben Platterbsen mit Zwiebeln und Olivenöl
Püree aus Fischrogen, rot oder weiß
Gemischter Salat mit Oliven und Fétta-Käse
Salat aus gekochten Blättern von Wildpflanzen und Mangold
Mit ihren Blättern gekochte milde Rote Bete
In Rotwein gedünstetes, leicht scharfes Schweinegulasch
Überbackene, reisförmige Nudeln mit Rindfleisch
Mit Kartoffeln und Kräutern geschmortes Lamm- oder Ziegenfleisch
Gegrillte, in seinen Darm gewickelte Innereien vom Lamm
Rindergulasch mit kleinen Gemüsezwiebeln in Tomaten-Zimt-Sauce
Stockfisch vom Kabeljau, serviert mit Knoblauch-Kartoffel-Püree
Fischsuppe mit einem ganzen, in der Suppe gekochten Fisch Ihrer Wahl, separat serviert
Im Ganzen servierter mit Käse gefüllter frischer Tintenfisch
Steak vom Schwertfisch, garantiert grätenfrei
Knusprig ausgebackene Sardellen, mit Kopf und Schwanz zu verzehren