Lanzarotes Hauptstadt könnte traumhaft sein. Denn sie liegt an einer Küste, die mit Riffs weit ins Meer hinausragt. Arrecife hat einen tollen Strand mit hellem Sand und Palmen, dazu eine stimmungsvolle Lagune und einen Yachthafen.
Außen hui, doch innen pfui: Läuft man landeinwärts, sieht’s leider nicht immer rosig aus. Schmuddelige Straßen, verrammelte Läden, die in der Krise schließen mussten, eine verwaiste Partymeile und seltsame Baulücken – hier liegt noch einiges im Argen. Während der touristischen Boom-Zeiten, so scheint’s, floss das Geld an der Hauptstadt vorbei. Doch das ambitionierte Facelifting hat begonnen! Den Start macht die Küste, an der sich eine verkehrsberuhigte Straße mit breiter Promenade entlangzieht. Sie mündet in die Marina, wo Stege aufs Wasser führen und schnittige Boote vor Anker liegen – ein Vorzeigeprojekt! Ebenso schön zum Bummeln und Chillen ist der Charco de San Ginés, eine weit landeinwärts führende Meeresbucht, in der kleine Fischerboote auf dem Wasser schaukeln.
Der Hingucker an der Meeresstraße ist das Gran Hotel, Lanzarotes einziges Hochhaus. Landschaftsarchitekt César Manrique war wenig amused, als er in den 1970er-Jahren den 17-stöckigen Klotz zum ersten Mal sah. Doch, aufwändig umgestylt, sorgt dieser heute mit schicker Glasfassade für frischen Glanz. Ihm zu Füßen liegt die Playa del Reducto, ein Paradestrand mit Palmen. An seinem südlichem Ende geht der Strand in einen Park über, sodass sich die Relax-Zone – nun mit grünem Vorzeichen – noch ein Stück fortsetzt. Auf der Promenade kannst du schier endlos weiter laufen – auf Wunsch gut und gern 10 km bis Puerto del Carmen – immer am Meer entlang! Auch auf der anderen Seite des Gran Hotel sieht es gut aus: Hier spaziert man längs der verkehrsberuhigten, mit Terrassencafés gespickten Uferstraße bis zur attraktiven Casa de Cultura Agustín de la Hoz – hier werden Ausstellungen gezeigt. Dahinter geht es über die Zugbrücke Puente de Bolas auf einen aufgeschütteten Damm, der weit ins Meer ragt. Auf halber Strecke kauert das Castillo de San Gabriel mit einem spannenden Innenleben. Landeinwärts lädt die Calle León y Castillo zu einem Bummel ein. In der Fußgängerzone mit ihren Seitengässchen tauchst du in das muntere Alltagsleben der Arrecifer ein. Geschäftsleute, Mütter mit Kindern, señoras in legerem Outfit, señores mit ihren typischen breitkrempigen Hüten. Aber bitte nicht zu spät kommen – kurz nach 13 Uhr beginnt sich die Straße zu leeren, dann ist Siesta angesagt ... Rechts herum taucht aus dem Häusergewirr der Turm der Iglesia de San Ginés auf. Die kleine Plaza vor der schlichten Kirche ist mit ihren Bänken und den schattigen Lorbeerbäumen der ideale Platz für eine Rast.
Das Schmuckkästchen der Stadt liegt im Viertel hinter Kirche und Markt: der Charco de San Ginés, der kleine „Teich“ (charco) mit Naturhafen. Ringsum von einer Promenade gesäumt, lässt er sich prima umrunden. Machst du schlapp – kein Problem: Alle drei Schritte bietet sich eine Terrassenbar für eine Pause an. Auf Höhe der Lagune wurde dem Meer ein Stück Land abgerungen, Stege spannen sich hinüber zur neuen Marina. Noch ein Stück weiter stadtauswärts Richtung Fähr- und Kreuzfahrthafen liegt auf einer Felsklippe das Castillo de San José, es markiert heute wie eh und je Arrecifes Stadtgrenze.
Einwohner | 63.750 | |
Fläche | 22 km² | |
Strom | 220 V, 50 Hz | |
Reisepass / Visum | nicht notwendig | |
Ortszeit | 16:33 Uhr | |
Zeitverschiebung | -1 h (zu MEZ) |