Eine der ältesten Städte der Welt lockt heute mit erstklassigen Restaurants und Cafés
Für Reisende, die per Flugzeug ankommen, ist Amman der Ausgangspunkt einer Rundfahrt durch Jordanien.
Zwar gibt es in der Stadt nur wenige historische Sehenswürdigkeiten, doch lassen sich von hier aus gut auch Tagesausflüge unternehmen, zum Beispiel an das Tote Meer, nach Jerash oder zu den Wüstenschlössern. Wer sich Amman (2,5 Mio Ew.) als typisch orientalische Stadt mit einem Gewirr von Gassen in der Altstadt und Basar vorstellt, wird erstaunt sein. Amman ist eine der modernsten und saubersten Hauptstädte der Region. Die Häuser sind mit hellem oder rötlichem Kalkstein verschalt, was der Stadt ein ungewöhnlich einheitliches Erscheinungsbild gibt. Mit Ausnahme einiger Hotels gibt es keine Hochhäuser. Dafür breitet sich die Stadt, die ursprünglich auf sieben Hügeln angelegt wurde, in alle Richtungen aus und bedeckt mittlerweile etwa zwanzig Hügel. Ein Grund für den Bauboom sind die Investitionen der rund 1 Mio. Iraker, die in Jordanien im Exil leben.
Abgesehen von dem angeblich höchsten Fahnenmast der Welt gibt es nur wenige markante Anhaltspunkte. Von der Zitadelle aus kann man die Entwicklung der Stadt gut erkennen: Eine der Hauptverkehrsadern ist die Zahran Street, die vom 1st Circle, einem Kreisverkehr, bis zum 8th Circle führt. Das historische Stadtzentrum mit Verwaltungsgebäuden und Banken liegt im Tal unterhalb des 1st Circle. Von hier aus hat sich die Stadt westlich bis Wadi as-Sir erweitert, das hinter dem 8th Circle liegt. Jede Wegbeschreibung orientiert sich an diesen Kreiseln.
Dass Amman neben Jericho und Damaskus zu den ältesten Städten der Welt gehört, ist schwer zu glauben. Denn abgesehen vom römischen Theater und den Bauten auf dem Zitadellenhügel stammen die ältesten Häuser aus den 1920er-Jahren. Damals wurde die kleine Siedlung Amman am gleichnamigen Fluss zur inoffiziellen Hauptstadt Transjordaniens. Doch erste Spuren menschlicher Ansiedlungen gehen auf das 8. Jahrtausend v. Chr. zurück. Um 1200 v. Chr. war Rabbath-Ammon die Hauptstadt des Reiches der Ammoniter, woher auch der aktuelle Name abgeleitet ist. Bekannter wurde die Ansiedlung im 3. Jh. v. Chr. unter der Herrschaft Ptolemäus' II., als sie Philadelphia hieß.
Amman besitzt viele Luxushotels und nur wenige einfache Unterkünfte. Wenn man die Pläne für das neue Stadtzentrum an der ehemaligen Busstation Abdali sieht, meint man, ein zweites Dubai vor sich zu haben. Der Mangel an historischen Sehenswürdigkeiten mag dazu beigetragen haben, dass Amman lange Zeit den Ruf genoss, langweiligste Hauptstadt des Nahen Ostens zu sein. Das ändert sich jedoch. Die jordanische Regierung hat erkannt, dass Kulturangebote den Tourismus beflügeln: Das neue Archäologische Museum ist nahezu fertiggestellt, ein nagelneues Opernhaus befindet sich im Bau. Der kulturelle Hauch, der durch Amman weht, ist nicht nur politischer Einsicht zu verdanken, sondern auch der Globalisierung. Die Einstellungen in Jordanien haben sich binnen weniger Jahre rasant verändert, und mittlerweile ist auch eine kleine unabhängige Kulturszene entstanden. Dazu kommt der Einfluss der zahlreichen Künstler und Musiker aus dem Irak.
Einwohner | 1.652.415 | |
Strom | 230 V, 50 Hz | |
Reisepass / Visum | notwendig | |
Ortszeit | 22:56 Uhr |