Bezaubernde Hafenstädtchen mit italienischem Flair und im Hinterland der größte See des Balkans
Kilometerlange Sandstrände, traumhafte Buchten; kleine Kiesstrände, versteckt zwischen den Felsen; grünes Hinterland, das fast bis zum Strand reicht - das ist die montenegrinische Adriaküste.
Im Rücken der pittoresken Hafenstädtchen ragen Lovćen und Rumija in den Himmel und bieten Touristen, die von Podgorica oder Cetinje an die Küste kommen, einen majestätischen Ausblick aus der Höhe. Von Budva bis zur Insel Ada Bojana, kurz vor der albanischen Grenze, breitet sich eine malerische Landschaft aus: Fischerbötchen, die sanft auf den Wellen wiegen, unzählige, auf hübschen Hügeln versteckte Olivenhaine, steinerne Häuser aus vergangenen Zeiten und von Pinien und Zypressen gesäumte Alleen.
Lange Zeit blieb die montenegrinische Adria unentdeckt, während Herceg Novi schon in den 1930er-Jahren zur Sommerfrische der Belgrader aufsteigenden Mittelklasse wurde. Ganze zwei Hotels gab es vor dem Zweiten Weltkrieg in Budva, Avala und Mogren. Heute noch, umgebaut und in neuem Glanz, erwarten die Veteranen neue Gäste in Budva, vor den Toren der Altstadt. Das Hotel Jadran in Ulcinj, das 70 Jahre auf dem Felsen über den Stadtstrand gewacht hat, wurde im Jahr 2000 abgerissen. Trotz des phantastischen Standorts und trotz des Privatstrands direkt in den Felsen bleibt der Platz unbebaut. Warum die ausländischen Investoren hier kein neues Hotel errichten, weiß man nicht. Genauso wenig weiß man, wann der Umbau der weltberühmten Fischerinsel Sveti Stefan starten wird. Die Insel, die als Luxushotel die Promis dieser Welt zu Gast hatte, steht seit Jahren leer. Die Investoren aus Singapur haben die „Perle der Adria“ für 30 Jahre gemietet und lassen sich Zeit.
Anfang 1960er-Jahre begann der Bau der Jadranska magistrala - der Adriaküstenstraße - die von Bar bis Rijeka im Norden Kroatiens führt und der gesamten Küste eine halbwegs gute, aber auch kurvenreiche Straße bescherte. Das war notwendig, denn bis dahin gab es in Montenegro - und teilweise in Kroatien auch - kaum richtige Straßen. Von Bar bis Dubrovnik, (etwa 130 km) brauchte man vier bis fünf Stunden, denn die Straßen waren pure Sandpisten, auf denen man mehr Esel als Autos sah - wenn man sie in der Staubwolke erkennen konnte. Der Bau der Küstenstraße war der Beginn einer neuen Zeit. Hastig wurden Hotelkästen in die Landschaft gestellt. Die Touristen der großen Pauschalreiseveranstalter flogen Dubrovnik an und konnten in kurzer Zeit ihr Hotel mit dem Bus erreichen.
Die zweite Bauwelle kam nach dem Erdbeben, 1979. Vor allem die Einwohner der Küstenstädte bekamen günstige Kredite und begannen, ihre Häuser zu renovieren und umzubauen. Es entstanden die ersten vikendice - Wochenendhäuser, in denen zuerst Zimmer und dann später auch Apartments vermietet wurden. Verständlicherweise kamen während der Balkankriege keine Touristen an die Küste. Heute ist die montenegrinische Adria, trotz verstopfter Straßen und des Wassermangels im Sommer ein Schmuckstück, das es zu entdecken gilt. Zum Beispiel Budva, wo 500 v. Chr. illyrische Stämme siedelten und den Grundstein legten für das Juwel des Landes, die historische Altstadt mit ihren meterdicken Steinmauern. So bezaubernd wie kaum anderswo in Montenegro haben die Heerscharen fremder Eroberer in Budva, Stari Bar und der Altstadt von Ulcinj ihre architektonischen Spuren hinterlassen: Illyrer, Griechen, Römer, Venezianer und Österreicher besetzten und verteidigten die Hafenstädte über Jahrhunderte. Die Grenze zwischen Byzantinischem und Römischem Reich verlief südlich von Budva, Osmanen und später nach Ulcinj verschleppte afrikanische Sklaven machten den christlichen Herrschern ihre Bastionen immer wieder streitig.
Überall zwischen den drei Hauptdestinationen Budva, Petrovac und Ulcinj finden Sie versteckte Buchten, überall bieten Reiseveranstalter Fischpicknicks an - wechseln Sie die Perspektive und genießen vom Boot aus den Blick auf die Strände und Städtchen der montenegrinischen Riviera. Und versäumen Sie es nicht, ins Hinterland zu fahren: Hunderte Vogelarten nisten am Skutarisee (Skadarsko Jezero), dem größten See des Balkans. Ein unerschöpfliches Nahrungsmittelreservoir für die Anwohner, die noch bis vor wenigen Jahrzehnten fast völlig abgeschnitten von den Städten an der Küste von der Fischerei lebten. Eine Fahrt hinaus auf die Klosterinseln Gorica, Beška und Moračnik ist ein unvergessliches Erlebnis: Kleine Gemeinschaften orthodoxer Mönche und Nonnen leben hier inmitten der rauen Natur.
Strom | 220 V, 50 Hz | |
Reisepass / Visum | nicht notwendig | |
Ortszeit | 01:37 Uhr |