Menschenleere Wüste, Oasensiedlungen, unerschlossene Inseln und eine ultramoderne Hauptstadt mit Hochhäusern und Stadtautobahnen: Im reichen Abu Dhabi begann die Förderung des Tourismus erst vor wenigen Jahren.
Abu Dhabi, 160 km südlich von Dubai, wird bestimmt von Gegensätzen: In der gleichnamigen Hauptstadt und ihrer Umgebung leben die Hälfte der 2,4 Mio. Einwohner des Emirats, die Einheimischen in prunkvollen Palästen und Villen, die 80 Prozent Gastarbeiter in modernen Hochhausblocks. Gleich außerhalb der Stadt beginnt unberührte, menschenleere Wüste, im Inneren des Landes mit hohen, in der Sonne glitzernden Sanddünen, aber auch mit schnurgerade verlegten Öl-Pipelines. Entlang der Golfküste gibt es bisher nur wenige Strandhotels. Zu Füßen des Jebel Hafeet erstreckt sich die Oasenstadt Al-Ain, Sitz einer Universität und zahlreicher Museen, und vor der Küste liegen 200 kleine und kleinste Inseln, auf denen nach und nach Bauprojekte realisiert werden. Eigentlich eine Kleinigkeit für Abu Dhabi: Das mit vier Fünfteln der Gesamtfläche größte der Emirate besitzt 95 Prozent der Erdöl- und 90 Prozent der Erdgasreserven der VAE.
Das reiche Abu Dhabi, in dem es kaum alte Baustrukturen gibt – im Zuge des Auf- und Ausbaus der Stadt infolge des Ölbooms wurden alle alten Korallenstein- und Lehmgebäude abgerissen und nur der historische Emirpalast blieb stehen –, ist stolz auf seine Geschichte: 1761 führte die Nahyan-Familie den Beduinenstamm der Bani Yas von den Liwa-Oasen auf eine flache Sandinsel vor der Küste, wo sie eine Gazelle an einem Wasserloch entdeckt hatten. Eine Siedlung – Abu Dhabi („Vater der Gazelle“) – wurde errichtet, die ab 1793 Sitz des Scheichs und Hauptstadt des Emirats wurde. Doch noch um 1960 war Abu Dhabi ein Fischerdorf, dessen Einwohner in kleinen Hütten um das Fort des Emirs lebten. In nur wenigen Jahrzehnten vollzog Abu Dhabi einen beispiellosen Aufstieg zum reichsten und mächtigsten Emirat.
Einwohner | 861.874 | |
Strom | 220 V, 50 Hz | |
Reisepass / Visum | notwendig | |
Ortszeit | 02:48 Uhr |