Wasser zieht uns magisch an. Einer These zufolge liegt das angeblich daran, dass wir selbst zu mindestens 65 Prozent aus Wasser bestehen. Wie auch immer. Was Kinder wie auf Knopfdruck mit Leben füllt, ist auch für Erwachsene ein Stimmungsaufheller: Spazieren am plätschernden Bach, Steinewerfen ins spiegelnde Seewasser, Lauschpausen bei schwappenden Wellen und Wandern entlang glitzernder Wasseroberflächen.
Wasser ist allgegenwärtig, auch in der Natur. Und in vielerlei Form schön anzuschauen. Mal ist es ein einsamer Tümpel im Wald, mal eine sprudelnde Quelle oder ein spiegelglatter See. Je nach Tageszeit und Wetter ändern sich auch die Stimmungen – und ein und derselbe Ort kann dann völlig unterschiedlich auf uns wirken. Wer schon einmal am frühen Morgen einen See erblickt hat, auf dem der Nebel noch träge wabert, weiß um diese besondere Atmosphäre. Derselbe See kann am Nachmittag mit plantschenden Badegästen einen ganz anderen Charakter haben. In jedem Fall gilt: Wasser zieht die meisten Menschen magisch an. Müsste man sich zwischen einem „normalen“ Wanderweg und einem mit fröhlicher Bachbegleitung entscheiden, würden fast alle Menschen intuitiv den Letzteren wählen.
Das kann man jedoch auch ganz bewusst angehen und muss sich dann nur noch zu überlegen: An welchem Wasser will ich wandern? Dafür braucht es in der Regel keine weiten Reisen. Eine (Wander-)Karte der unmittelbaren Umgebung genügt. Hierauf sind Flüsse, Bachläufe, Seen, Tümpel und Moore eingezeichnet, oft auch als eigene Signatur Quellen und Brunnen. Seen und kleine Weiher lassen sich meist umkompliziert umrunden. Bei größeren Exemplaren ist sehr häufig ein designierter Wander- oder sogar Radweg angelegt, der dem Ufer mal mehr, mal weniger nah kommt. Doch nicht nur die bekannten Ausflugsziele lohnen sich! Gerade die kleinen, versteckten Gewässer, die einsam im Wald ihr Dasein fristen, sorgen für überraschende Entdeckungen.
Eine ebenso spannende Wanderung kann es sein, einem Bachlauf zu folgen. Entweder direkt im Bachbett oder seitlich an ihm entlang. Das muss beileibe kein reißender Strom sein – im Gegenteil. Je kleiner das Rinnsal, desto einfacher ist es, ihm zu folgen. Und desto überraschender der Weg, den man sich oft erst suchen muss. Wem das zu viel Abenteuer ist, sucht sich auf der Karte alle Seen, Teiche und Tümpel in der Umgebung und verbindet diese zu einem ausgedehnten Spaziergang. Vielleicht mit einem Picknick im Rucksack oder zu einer stimmungsvollen Tageszeit: ganz früh am Morgen oder kurz vor Sonnenuntergang, wenn das schräge Licht alles in warme Farben taucht. Zu diesen Zeiten gelingen auch Fotos besonders gut und zeichnen Gesichter weich und wohlwollend ab.
» Ideen für den Urlaub vor (und hinter) der Haustür
» Forest Medicine – was ist dran an der neuen Wald-Wellness?
» Mehr spannende MARCO POLO Reise-Reportagen
von Solveig Michelsen