Wenn das Vokabular einer fremden Sprache nicht ausreicht, bedient man sich oft seiner Hände, um sich auszudrücken. Meist geht das erstaunlich gut – aber nicht immer: Einige für uns eindeutige Gesten können nämlich etwas ganz anderes bedeuten ...
Eine bei uns sehr bekannte, besonders in Italien weit verbreitete Geste hat es in sich. Die Finger zusammengenommen, Handfläche nach oben (siehe Bild) bedeutet sie: „Che vuoi?“ – Was willst du? Mit leicht (oder auch schwer) genervtem Unterton.
Besondere Vorsicht sollte man aber walten lassen, wenn einem diese Geste im weiteren Ausland begegnet. Nicht immer ist ihre Anwendung ein Ausdruck von Gereiztheit. Ganz im Gegenteil. So bedeutet sie in der Türkei zum Beispiel „schön, gut“ und in Ägypten „gedulde dich“. In Kongo-Kinshasa ist es das Zeichen für klein oder wenig. Allesamt neutrale bis positive Bedeutungen, um die man wissen sollte, um nicht selbst gereizt zu reagieren.
Auch andere Gepflogenheiten sind als Stolperfallen bekannt: Wer in Indien nur Kopfschütteln bzw. -wackeln erntet, sollte zum Beispiel nicht enttäuscht sein: Es bedeutet „ja“!
Oder der berühmte Daumen nach oben für „alles paletti“: In vielen Ländern Südamerikas bedeutet diese Geste das Gegenteil, also so viel wie „Du kannst mich mal“. Noch brenzliger wird es mit dem Kreis aus Daumen und Zeigefinger: Während damit bei uns alles in Ordnung ist, lädt man in einigen Länder damit zu sexuellen Aktivitäten ein.
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von Solveig Michelsen