Marco Polo Magazin
Tirol · 04.03.2019

Innsbruck

Freeride, Fatbike, Funky Bars

Die Innsbrucker sind wirklich zu beneiden: Sie wohnen in einer schmucken Alpenstadt, die ebenso viel Kultur wie Nachtleben zu bieten hat. Und direkt vor der Tür verführen die Berge zu allerlei Outdoor-Sportarten, die man besonders im Frühjahr oft parallel betreiben kann: Skifahren und Klettern, Freeriden und Radeln. Wie soll man sich da nur entscheiden? Wir hätten ein paar Leckerbissen für euch parat ...

Freeriden in der Axamer Lizum mit Blick auf Innsbruck und die NordketteFreeriden in der Axamer Lizum mit Blick auf Innsbruck und die Nordkette | © TVB Innsbruck / Christian Vorhofer

Freeride

Freeriden hört sich megacool an, ist aber im Prinzip nur eine Skitour für Bequeme mit einem Sinn für Abenteuer: Die Liftunterstützung erspart einem schweißtreibende Höhenmeter und befördert einen gleich mitten in die alpine Kulisse hinein; abseits der Piste findet man dafür noch unverspurte Hänge, Abgeschiedenheit und das gewünschte Adrenalin, wenn man sich denn für eine der steilen Rinnen entscheidet, die es um Innsbruck zuhauf gibt.

Innsbruck hat auch hier unverschämtes Glück: Je nach Schneelage und Jahreszeit können sich Freerider für die steilen Südhänge der Karwendel-Nordkette entscheiden oder mit den nordseitig ausgerichteten Abfahrten in der Axamer Lizum vorlieb nehmen. Beides hat seinen ganz besonderen Reiz. Die Seegruben- und Hafelekarbahn an der stadtnahen Nordkette bringen Skifahrer und Snowboarder innerhalb weniger Minuten auf 2256 Meter Höhe. Dort oben haben schon viele Muffensausen bekommen: Hinab geht es nämlich über die Hafelekarrinne – mit 70% Gefälle eine der steilsten Skirouten Europas mit beeindruckenden Tiefblicken auf Innsbruck. Klarer Vorteil für alle Freeride-Enthusiasten: Bei akuter Lawinengefahr wird der Schnee morgens gesprengt – oder die Rinne im schlimmsten Fall gleich ganz gesperrt.

Auf der anderen Seite des Inntals lockt das Skigebiet Axamer Lizum mit einer ganzen Reihe von Varianten. Berühmt ist es für seine dolomitenartige Kulisse der Kalkkögel, die zwischen jedem Felszacken eine mal mehr, mal weniger befahrbare Rinne bilden – bis weit in den Mai hinein. Da juchzt das Herz des Freeriders. Natürlich kostet das ein wenig Einsatz – vom Skigebiet muss man erstmal hinüberstapfen –, aber die Ausbeute an Pulverhängen und alpinen Runs lässt sich sehen. Nach Neuschneefällen findet man unverspurte Hänge auch direkt neben der Piste. Das waldfreie Gelände ist selbst für Freeride-Anfänger übersichtlich genug, sodass jeder seine „First Line“ finden kann – und am Ende wieder auf die Piste gelangt. Für alle Freeride-Varianten gilt: Wer sich nicht sicher ist bei der Beurteilung der Lawinengefahr, sollte einen Profi zu Rate ziehen. Ein paar Hinweise eines Gebietskenners auf „böse“ oder „gute“ Hänge sind da gut investiertes Geld.

Fatbike

Warum muss man im Winter radeln? Die einen sagen: Weil's unglaublich Spaß macht, mit dem Bike die Piste oder die verschneiten Trails hinauf- und hinunterzuheizen. Die anderen meinen: Wer im Winter nicht trainiert, schaut im Frühling alt aus. Aber läuft das überhaupt unter Training, wenn man mit einem E-Bike durch den Schnee pflügt? „Oh ja“, lacht Guide Appi und jeder Ungläubige wird bald eines Besseren belehrt. Auch wenn die Beine nicht so stark beansprucht werden, muss der Rumpf unentwegt ausgleichen, denn durch den Schnee fährt es sich nur selten gerade. Und überhaupt ist die Fahrtechnik eine ganz andere. Je weicher der Schnee, desto weniger Luft sollte in den Reifen sein. Wenn die Reibung immer noch nicht ausreicht, um Grip zu bekommen, wird gegen die Bremse angefahren. Außerdem heißt es: weniger treten ist mehr. Nach einer Weile bekommt man das richtige Gefühl für den neuen Untergrund und die Reaktionen des Rads, das je nach Schneelage mit der passenden Reifenbreite ausgestattet wird. Wichtig sind vor allem die Spikes, denn eisiger Untergrund kann tückisch sein.

Einzigartig in der Region – in Tirol wird das Mountainbiken relativ restriktiv gehandhabt – ist die permanente Snowbike-Strecke von der Bergstation Muttereralm über die FIS-Abfahrt bis zur Mittelstation. Die meisten Skifahrer bekommen große Augen, wenn sie die Radfahrer auf der Piste entdecken. Weiter ins Tal geht es im Anschluss über die Rodelbahn. Doch auch romantisch-einsame Strecken lassen sich im Winter erradeln: von Mutters auf die in der kalten Jahreszeit nicht mehr bewirtschaftete Götzenalm zum Beispiel. Auch die im Winter offene Kemater Alm im Ruhegebiet Kalkkögel ist ein lohnendes Ziel.

Funky Bars

Und nun? Après-Ski bzw. Après-Bike! Aber bitte mit Stil. Wieder heißt es: Da bist du mit Innsbruck genau am richtigen Ort. Aufgrund der kurzen Distanzen lässt sich hervorragend Bar-Hopping betreiben – von nobel-mondän bis lässig-alternativ. Doch erstmal muss der Hunger gestillt werden. Am originellsten im Gang & Gebe, das mit einem ganz besonderen kulinarischen Konzept aufwartet: Der „Gang“ ist das Hauptgericht, die „Gebe“ sind die kreativen Mini-Speisen, die zum Kreuz-und-quer-Probieren einladen. Dazu entweder hausgemachte Limonade oder gleich eine der umwerfenden Cocktail-Kreationen. Die reichen von einem Aperitif mit Himbeere, Estragon, Wacholder und Pfeffer bis hin zu einem Gin Tonic mit Radieschen und Gurke. Auch individuelle Wunsch-Kreationen werden gemixt – sogar gemalte Bilder in Cocktails übersetzt. Da der Cocktail-Mixer Dan überregional für seine Künste bekannt ist, sollte unbedingt reserviert werden.

Wer einen umfassenden Blick auf Innsbruck in mondänem Ambiente genießen möchte, ist in der Adlers Bar genau richtig. Aus dem 12. Stock des gleichnamigen Hotels schweift der Blick auf die tagsüber befahrenen Berghänge und lässt neue Pläne schmieden – ähnlich wie beim Rundumblick in der 360-Grad-Bar im 7. Stock des Rathauses.

Wesentlich alternativer geht es im Treibhaus zu, einem kunterbunten Treffpunkt ohne Konsumzwang, dafür mit reichem Kulturprogramm und fröhlichen Gästen. Es bezeichnet sich selbst als „kultureller Nahversorger“ und „Überlebensmittel für die Seele“. Alfred Dorfer schwärmt sogar: „Ich kenn keinen Platz weit und breit, der so einmalig und lebendig-bunt ist wie das Treibhaus in Innsbruck.“

Die allercoolste Bar im wörtlichsten Sinne ist die Cloud9 – im Iglu auf 1905 Meter Höhe. Mitten im Skigebiet der Nordkette gelegen, ist sie tagsüber bis 16 Uhr geöffnet; Freitagabend aber wird gefeiert im höchsten Club der Alpen. Wer dieser Party einen Besuch abstatten möchte, sollte sich beeilen: Ab Mai ist nicht mehr viel übrig von der eisigen Location.

 

hilfreiche Infos:

Freeriden: kompetente Guides gibt es bei Freeride Division

Fatbiken: professionelle Begleitung gibt Appi

Bars: alle Locations werden gut beschrieben auf www.sperrstunde.at

Übernachten: zentral im Stage12, stilsicher durchdesigntes Stadthotel mit nobler, aber gemütlicher Bar

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von Solveig Michelsen

 

Diese Recherchereise wurde unterstützt von Innsbruck Tourismus.

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