Eine Fernbusreise hört sich verlockend an: kostengünstig Tickets buchen, Gepäck abgeben und zurücklehnen. Wer sich schon mal auf eine mehrstündige Reise per Bus gewagt hat, weiß, dass die Realität nicht immer so entspannt aussieht. Im Bus ist zu warm oder zu kalt, das WLAN spinnt, die Lüftung ist zu laut. Für alle Reisebusurlauber haben wir daher ein paar Überlebenstipps parat.
Das oberste Gebot ist: Bereiten Sie sich vor! Die Sitze im Bus sind nun mal keine Massagestühle – und spätestens nach den ersten zwei Stunden auf der Fahrt von Ahrenshoop nach Nürnberg schmerzt der Nacken. Womit auch zu rechnen ist: Ihr Sitznachbar breitet sich mehr aus als ihnen lieb ist. Deswegen sollten Sie immer ein kleines (Nacken-)Kissen dabei haben. Profis packen sich eine leichte Decke ein, falls der Sitznachbar die Belüftung mal wieder auf die höchste Stufe stellt. So können Sie sich auch gleich ein wenig räumlich abgrenzen.
Der Fahrer hat die Macht
Ihr Busfahrer bestimmt – so lautet eine einfache wie wichtige Grundregel von Busreisen. Er legt fest, wann und wo Pausen gemacht werden (dürfen). Und wenn ihm danach ist, nimmt er das Mikrofon zur Hand und unterhält Sie während der kompletten Fahrt. Ob Sie das möchten oder nicht. Haben Sie einen Fahrer erwischt, der auf der Tour eine Pause einlegt, sollten Sie diese auch nutzen. Wer weiß, wann die nächste kommt. Und beschweren Sie sich besser nicht, wenn er lange und ausdauernd mit seinen Kollegen spricht, denn er ist hier der Boss.
Bewegung tut gut
Natürlich möchten alle Reisenden so schnell wie möglich am Ziel ankommen. Aber wenn der Fahrer eine Pause macht, dann ist das gut für Sie. Nutzen Sie die freie Zeit für einen kleinen Snack oder für etwas Bewegung – auch wenn Sie lieber im Sitz weiterschlummern würden. Ihre Gelenke werden es Ihnen danken. Und jetzt ein paar Mal tief durchatmen. Frische Luft tut gut und schenkt Energie für die nächsten Stunden – wenn der Sitznachbar nach der Zwangspause an der Rasthofgaststätte sein Fischbrötchen auspackt.
Unterhaltung gegen Langeweile
Mit einem Entertainmentprogramm sollte man im Fernbus nicht rechnen. Viel passiert da nicht – abgesehen von den Autobahnwitzen des Fahrers und dem Schnarchen des Herrn in der zweiten Reihe. Also sollte anderweitig für etwas Unterhaltung gesorgt werden. Packen Sie Ihre Kopfhörer, ein gutes Buch und Zeitschriften ein. So überleben Sie alle Geräusche Ihrer Mitreisenden.
Augen zu und durch
Worst-Case-Scenario: Die Blase ist voll, die Bustoilette verstopft oder einfach gesperrt. Beugen Sie vor, indem Sie entweder einfach gar nichts trinken oder erst nach Ankunft. Was auch geht, Stichpunkt Busfahrer: Bringen Sie bereits vor Abfahrt in Erfahrung, wann Pausen gemacht werden und ob es vor Ort Sanitäranlagen gibt. Trinken Sie strategisch.
Bedeutet: Trinken Sie so, dass Sie genau dann müssen, wenn der Bus hält. Eventuelle Unwägbarkeiten wie Staus sind da natürlich ungünstig, aber höhere Macht. Apropos: Genau das ist doch das Tolle an Fernbusreisen. Vieles ist einfach nicht planbar. Lehnen Sie sich also zurück und genießen Sie den gebuchten Kontrollverlust.
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Von Jonathan Berg