Nahezu jede Urlaubsregion verfügt über eigene kulinarische Spezialitäten, die sich der ein oder andere gerne auch mit nach Hause nimmt. Doch gerade bei Lebensmitteln ist Vorsicht geboten: Die Einfuhr von Lebensmitteln, allen voran Fleisch und Käse, kann bei der Rückreise nach Deutschland zu Problemen führen.
Bei diesem Thema sind mehrere Faktoren von Bedeutung. Grundsätzlich unterscheidet der Zoll zwischen Lebensmitteln
Von Bedeutung ist auch, ob du innerhalb Europas reist oder von einem anderen Kontinent zurückkehrst. Übrigens gehören auch Nahrungsergänzungsmittel zu den Lebensmitteln, eventuell sogar zu den Arzneimitteln.
Entscheidend ist bei der Einreise ihre Einstufung in Deutschland, nicht im Herstellerland.
Generell gilt beim Zoll die Devise: Die Einfuhr von Lebensmitteln zum eigenen Gebrauch ist grundsätzlich zulässig. Es gibt aber einige Ausnahmen, über die sich Reisende vorab genau informieren sollten. So bestehen zum Beispiel spezielle Mengenbegrenzungen bei Speisepilzen und Kaviar vom Stör. Die Einfuhr von Kartoffeln ist im Reiseverkehr grundsätzlich verboten. Dadurch soll die Verbreitung der bakteriellen Ringfäule verhindert werden.
Besonders streng sind die Zollbestimmungen bei Einreisen aus Ländern, die nicht Mitglied der Europäischen Union sind. Dabei gilt für Urlaubssouvenirs wie für Gewerbeeinfuhren dieselbe Regelung: Selbst kleine Mengen müssen einer genauen Kontrolle unterzogen werden. Vor allem bei tierischen Produkten wie Fleisch, Wurst, Milch oder Käse ist die Gefahr groß, dass übertragbare Tierseuchen eingeschleppt werden. Entsprechend hoch sind die veterinärrechtlichen Anforderungen an die Lebensmittel. Die Einreise in die EU mit tierischen Erzeugnissen ist nur an bestimmten Eingangsstellen erlaubt, an denen ein Veterinär anwesend ist. Die Urlauber benötigen eine Gesundheitsbescheinigung sowie gültige Begleitdokumente. Außerdem müssen sie einer nochmaligen Prüfung in Deutschland zustimmen. Während also bei der Rückkehr aus Nicht-EU-Ländern weitgehend auf kulinarische Souvenirs verzichtet werden sollte, gibt es zum Glück einige Ausnahmen. Erlaubt sind zum Beispiel Nahrungsmittel, die nur geringe Mengen Milch oder Sahne enthalten, zum Beispiel Kekse, Schokolade oder Sahnebonbons. Keine Probleme hat der Zoll auch mit Lebensmitteln tierischen Ursprungs wie zum Beispiel Honig, die kein Fleisch oder Milch beziehungsweise Milcherzeugnisse enthalten. Hier sind Waren bis zu einem Gewicht von zwei Kilogramm erlaubt. Fisch (frisch oder geräuchert) sowie bestimmte Krustentiere wie Garnelen und Hummer sind bis zu einem Gesamtgewicht von sogar 20 Kilogramm gestattet. Für die Einfuhr aus Island, Grönland und den Färöer Inseln gelten gesonderte Höchstmengen.
Europareisende können das Ganze etwas entspannter angehen: Serrano-Schinken aus Spanien oder ein Stück Käse aus Frankreich dürfen in jedem Fall mit ins Gepäck. Auch bei Alkohol sind die Bestimmungen lockerer: Bis zu zehn Liter Schnaps sind zollfrei erlaubt, während aus Nicht-EU-Ländern nur ein Liter mitgebracht werden darf. Grundsätzlich sollten Flugreisende immer den Maximalwert für Einfuhren im Auge behalten - dieser darf 430 Euro nicht übersteigen, egal, ob es sich um Lebensmittel, Kleidung oder Technik handelt. Auf Kinder oder Jugendliche unter 15 Jahren entfällt ein maximaler Warenwert von 175 Euro.
Welche Lebensmittel darf man nach Deutschland einführen?
Welche Lebensmittel aus dem Ausland nach Deutschland eingeführt werden dürfen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Erstens ist entscheidend, ob das Lebensmittel tierischen oder nichttierischen Ursprungs ist. Und zweitens spielt es eine Rolle, ob du aus einem Land der EU oder von außerhalb der EU einreist.
Darf ich Schinken aus Spanien einführen?
Sofern der Schinken aus Spanien ausschließlich für den Eigenbedarf nach Deutschland eingeführt wird, ist dies erlaubt.
Darf ich Käse nach Deutschland einführen?
Wenn du aus einem Land des Zollgebietes der EU nach Deutschland einreist, darfst du Käse, zum Beispiel aus Frankreich oder aus Spanien, problemlos für den Eigenbedarf einführen. Auch wenn die Schweiz kein Mitglied der EU ist, gehört sie neben Andorra, Island, Liechtenstein, Norwegen und San Marino zum Zollgebiet der EU. Demnach darf auch Schweizer Käse nach Deutschland eingeführt werden. Außerhalb des EU-Zollgebietes kann es bei der Einfuhr von Käse nach Deutschland zu erheblichen Problemen kommen.
Darf man Nüsse nach Deutschland einführen?
Nüsse dürfen aus dem Ausland nach Deutschland eingeführt werden, da es ein Lebensmittel nichttierischen Ursprungs ist.
Welche Zollbestimmungen gelten bei Lebensmitteln aus Griechenland?
Da Griechenland Teil des EU-Zollgebietes ist dürfen Lebensmittel für den Eigenbedarf bis zu einem Wert von 430 Euro und Schnaps bis zu 10 Litern pro Flugreisendem nach Deutschland eingeführt werden. Für Jugendliche bis 15 Jahren gilt ein Wert von 175 Euro.
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Erstfassung von Kathrin Wiesmann, MARCO POLO News-Redaktion