Flitterwochen sind für viele Synonym für den absolut perfekten Urlaub, den sie sich vielleicht nur einmal im Leben gönnen wollen. Ganz schön hohe Ansprüche, die schnell enttäuscht werden können! Damit der Honeymoon eine rundum gelungene Sache wird, haben wir ein paar Tipps dafür zusammengestellt.
Traumziele für den großen und kleinen Geldbeutel
Bei dem Gedanken an die Flitterwochen werden oft ganz alte Sehnsüchte wach: zu zweit auf einer einsamen Insel – oder sagen wir „gefühlt“ zu zweit, denn der Service darf ja nicht fehlen –, umgeben von stilvollem Luxus oder ganz romantisch auf dem Land. Oft hat jedoch auch das liebe Geld ein Wörtchen mitzureden, weshalb wir uns auch auf die Suche nach attraktiven Alternativen gemacht haben.
Wenn es die Insel sein muss …
Weißer Sandstrand, türkisblaues Meer und exotische Palmen dürfen nicht fehlen? Angebote hierzu gibt es zuhauf. Es scheint sogar, als hätte sich die gesamte Honeymoon-Industrie darauf spezialisiert, frisch Verheiratete in den exotischen Insel-Luxushimmel zu heben. Malediven, Seychellen oder Mauritius fallen einem da sofort ein; viele andere Flitter-Ziele stehen diesen in nichts nach. Bloß beim Blick auf die Preise wird manchem schwummrig. Was tun? Was viele nicht wissen: Für die Braut gibt es in manchen Hotels bis zu 100% Rabatt. Andere offerieren kostenfreie Zimmer-Upgrades, Delikatess-Körbchen, Massagen, Bootsausflüge oder kleine Give-Aways für das Flitter-Pärchen – auch ohne dass dies auf der Webseite beworben wird! Nachfragen lohnt sich also. Und: Als Bestätigung unbedingt die Hochzeitsurkunde mitnehmen, die in vielen Fällen nicht älter als sechs Monate sein darf.
Absoluten High-End-Luxus bekommen Flitter-Pärchen im Maia Luxury Resort & Spa auf den Seychellen. 30 Privatvillen am Indischen Ozean mit jeweils 250 Quadratmetern bieten den Besuchern ein exquisites Ambiente, das durch die kreolisch geprägte Haute-Cuisine und einen individuellen Butler-Service komplettiert wird. Wer nicht den Preis eines Neuwagens für die Flitterwochen ausgeben möchte, ist ebenso gut aufgehoben im Villas de Jardin.
Mal was anderes: Städtetrip
Wer Kunst und Kultur liebt, sich gerne unter die Menschen mischt und die Unterhaltungsangebote einer großen Stadt nicht verachtet, sollte diese Alternative unbedingt in Betracht ziehen. Denn nichts verbindet mehr als gemeinsam das Nachtleben unsicher zu machen, angeregt über kontroverse Kunstwerke zu diskutieren oder einfach die vielen Kleinigkeiten zu entdecken, die eine Großstadt zu bieten hat. Abgesehen davon gibt es überaus originelle Stadthotels, die den Aufenthalt zum besonderen Erlebnis werden lassen.
Besonders interessant ist die Kombination mit einer Eheschließung vor Ort: Nicht nur, dass die Auswahl an geeigneten Locations meist größer ist – für viele Hochzeitsgäste ist ein solcher Kurztrip eine willkommene Abwechslung. Und mit den besten Freunden feiert man dann einfach ein paar Tage länger.
In München kann man gegen Aufpreis seine standesamtliche Trauung auch im Johannissaal im Schloss Nymphenburg anberaumen. Zur anschließenden Feier empfiehlt sich zum Beispiel das Schlosscafé im Palmenhaus. Besonders im Frühling und Sommer ist der Schlosspark Nymphenburg ein unvergesslicher Hochzeitsort für alle Beteiligten. Wer auf Design steht, kommt im Leonardo Boutique Hotel oder im Anna Hotel gut unter.
Viel Romantik für wenig Kohle
Wer sagt denn, dass man für Romantik ganz weit weg muss? Was Künstler, Musiker und Dichter inspiriert hat, kann für Verliebte nicht verkehrt sein: zum Beispiel das Salzkammergut in Österreich mit seinen über 70 Seen – einer schöner als der andere und eine perfekte Kulisse fürs Fotoshooting.
Attersee (der Größte), Traunsee (der Fjordartigste) und Altausseer See (der Romantischste) sind alle von Bergen umgeben und doch ganz unterschiedlich. Wer einen Eindruck davon bekommen möchte: Der Film „Geliebter Johann, geliebte Anna“ präsentiert das Ausseer Land in seiner ganzen Pracht. Und wer unweit der Heimat flittert, kann mit dem gesparten Geld zum Beispiel ein fantasievolles Fotoshooting organisieren (Hochzeitskleid also nicht vergessen!). Ganz hoch im Kurs steht gerade „Trash the dress“: Hochzeitsfotografie in ungewöhnlicher Umgebung, also im Wasser, im Schlamm oder mit Cowboystiefeln und Pistole.
Flitterwochen: Worauf muss ich achten?
Das Ziel steht fest, die Vorfreude steigt. Damit die Flitterwochen tatsächlich zum Traumurlaub werden, geben wir drei einfache, aber essenzielle Ratschläge.
Neuer Name, neuer Pass?
Die größten Sorgen machen sich Pärchen beim Thema Reisedokumente. Muss ich die Reise schon unter dem neuen Nachnamen buchen? Was, wenn der neue Pass dann aber nicht rechtzeitig kommt? Alles halb so wild, denn: Solange der neue Pass noch nicht ausgehändigt wurde, ist der alte noch gültig. Sprich, man kann getrost auf den alten Namen buchen und verreisen. (Die Eheurkunde sollte man aber trotzdem mitführen, um im Notfall für den anderen sorgen zu können.) Den neuen Reisepass kann man dann ganz entspannt hinterher beantragen.
Und für ganz Korrekte: Ja, man kann auch schon vor der Hochzeit einen Pass mit dem neuen Namen beantragen. Der wird dann aber frühestens am Tag der Eheschließung ausgehändigt. Und Flugticket, Visum und andere Einreisedokumente (z.B. ESTA für die USA) müssen sich allesamt auf den neuen Pass beziehen, sonst sind schwere Komplikationen vorprogrammiert. Sehr riskant also und eher stressig.
Richtigen Zeitpunkt wählen
Ganz klassisch finden Flitterwochen gleich im Anschluss an die Hochzeitsfeierlichkeiten statt – ein Relikt aus sehr alten Zeiten, das Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen bieten sollte. Heute ist von der überstürzten Abreise in den Honeymoon eher abzuraten, denn so eine Hochzeit verursacht viel Stress bei der Vorbereitung. Und die Reisevorbereitungen kommen noch oben drauf. Lieber also etwas Zeit dazwischen verstreichen lassen. Das sorgt für mehr Erholung und lässt mehr Platz für die Vorfreude.
Falle: Erwartungsdruck
Der Erwartungsdruck auf so einen Flitter-Urlaub ist enorm. Das kann zur umso größeren Enttäuschung führen, wenn das Hotel oder die Umgebung nicht den Vorstellungen entspricht oder das Wetter einfach nicht mitspielt. Hier heißt es cool bleiben – ohnehin der beste Ratgeber für eine gelingende Ehe. Seinen liebsten Schatz hat man ja an seiner Seite; alles andere sollte erstmal zweitrangig sein.
von Solveig Michelsen