Andere Länder – andere Sitten, heißt es. Manchmal sind diese sogar krimineller Natur. Wer sich nicht gut damit auskennt, wird schnell Opfer einer der üblichen Betrugsmaschen. Wie gut, wenn man vorab schon einmal davon gehört hat und vorbereitet ist ...
Verlustmasche: Diese Betrugsmasche gibt es in den Städten mit jeweils unterschiedlichen Gegenständen. In Istanbul wird gerne eine Schuhbürste, in Paris ein Goldring verloren. Der aufmerksame Besucher will den Gegenstand der Person, die ihn verloren hat, hinterhertragen – und bekommt entweder eine „dankbare“ Schuhreinigung – die hinterher aber bezahlt werden muss – oder wird gebeten, sich am Finderlohn zu beteiligen, weil der Betrüger keine Zeit hätte, aufs Fundamt zu gehen … Auch hier ist ein gesundes Misstrauen angebracht, wenn ein Gegenstand allzu offensichtlich verloren wird.
Geschlossene Sehenswürdigkeit: Kurz vor Erreichen einer Sehenswürdigkeit wird man von „hilfsbereiten“ Einheimischen abgefangen: Leider hätte man heute einen unglücklichen Tag erwischt, die Stätte ist gerade wegen Renovierung (oder Ähnlichem) geschlossen. Daraufhin folgt gleich ein Alternativangebot, auf das man – völlig überrumpelt – manchmal zu schnell eingeht. Ebenso kann es einem ergehen, wenn man eine bestimmte Unterkunft oder ein bestimmtes Restaurant sucht: Das gibt es leider, leider nicht mehr oder hat gerade heute Ruhetag. Bei Auskünften dieser Art – besonders wenn man sie unaufgefordert bekommt – immer misstrauisch bleiben und sich selbst davon überzeugen!
Geldwechsel: Auf einen Geldwechsel auf offener Straße sollte man sich in keinem Fall einlassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man es hier mit einem Betrüger zu tun hat, ist extrem hoch. Mit dem Argument, als Privatperson einen besseren Kurs bieten zu können, werden so vor der Bank oder Wechselstube wartende Reisende angelockt. Die fremden Scheine werden offen gezeigt, man kann sie selbst überprüfen – und hält doch am Ende nur wertlose Moneten in der Hand. Gegen diese Taschenspielertricks ist man einfach machtlos.
Unterwegs mit öffentlichen Verkehrsmitteln: In vielen öffentlichen Verkehrsmitteln muss das Gepäck im Kofferraum oder anderswo verstaut werden. Dies ist leider schon vielen Reisenden zum Verhängnis geworden, denn ab und an werden die Gepäckstücke von einem blinden Passagier nach Wertgegenständen durchsucht. Deshalb: Alles Wichtige mit an den Platz nehmen und die Reisetasche oder den Rucksack mit einem Schloss absichern.
Falsche Polizei: Schwer zu beurteilen ist die Situation, wenn man von Uniformierten auf der Straße angehalten wird, die entweder eine Drogenkontrolle machen wollen (und dann das ganze Gepäck durchsuchen …), ein Verkehrsdelikt konstruieren oder auch mal nach einem gesundheitlichen Attest fragen. Hier reicht es oft, nach dem Dienstausweis zu fragen, um die Gauner in die Flucht zu schlagen. Will der „Beamte“ Bußgeld kassieren, sollte man das eigene Bauchgefühl entscheiden lassen: Kann ich mich wirklich auf eine Auseinandersetzung einlassen? Oder gebe ich ihm den gewünschten Betrag und komme damit sicher und unverletzt aus der Affäre?
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von Solveig Michelsen