Amsterdam kämpft seit einiger Zeit schon mit einem Zuviel an Touristen – Stichwort Overtourism – und stellt fest, dass es außerdem die falschen sind. Rotlichtmilieu und Coffee Shops ziehen Menschen an, die man nun nicht mehr, zumindest nicht in der Anzahl, in der Stadt haben möchte. Das erfordert neue Regelungen und Gesetze.
Der Besuch eines Coffee Shops und damit der Erwerb von Cannabis ist für eine große Anzahl von Amsterdam-Besuchern ein handfester Reisegrund. Nicht immer der einzige, aber dennoch ein unbestrittenes Highlight. Aus diesem Grund kämpft die Bürgermeisterin Femke Halsema schon lange für eine Beschränkung der Cannabis-Verkaufsstellen. Obwohl sie der leichten Droge grundsätzlich offen gegenüber steht, möchte sie Touristen aus anderen Gründen in die Stadt locken: „Amsterdam ist eine internationale Stadt und natürlich wollen wir Touristen anziehen, aber wir möchten, dass sie wegen der Vielfalt, der Schönheit und der kulturellen Einrichtungen kommen“, betonte sie.
Deshalb wurde Anfang 2021 angekündigt, den Verkauf von Hasch oder Marihuana nur noch an Einwohner der Niederlande möglich sein. Ein spezieller Pass soll diesen den Zugang zu den Coffee Shops gewähren, von denen Touristen dann ausgeschlossen wären. Außerdem soll die Anzahl der Verkaufsstellen reduziert werden. Im den übrigen Niederlanden gilt diese Regelung bereits: Cannabis wird nur an Einwohner abgegeben. Amsterdam hat bisher von einer Ausnahmeregelung profitiert, damit aber verstärkt den Drogentourismus angekurbelt.
Bisher scheint das Verbot allerdings noch immer nicht konkret umgesetzt zu sein, was sich aller Voraussicht nach jedoch zeitnah ändern wird.
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von Solveig Michelsen