Den angeblich schwedischen Brauch, Christbäume nach ihrer Verwendung aus dem Fenster zu werfen, kennt dank IKEA fast jeder. Doch wie steht es um den mitteleuropäischen Brauch des Christbaumversenkens? Der ist nur wenigen, allen voran den Tauchern, bekannt. Wir haben nachgeforscht.
Im Herbst gibt es den bäuerlichen Brauch des Almabtriebs mit geschmückten Rindern – für einen unfallfreien Almsommer. Im Winter gibt es den Taucher-Brauch mit dem Christbaum – als Dank für eine unfallfreie Tauchsaison. So danken zahlreiche Tauchclubs den „Wassergöttern“ für gutes Gelingen und Wiederauftauchen und symbolisieren dies mit dem Versenken eines Christbaums in einem See.
Einige hart gesottene Taucher – die Wassertemperatur liegt bei rund vier Grad Celsius – bringen den geweihten und geschmückten Baum in die Tiefe. Zum Beispiel am Neufelder See im Burgenland. Aber nicht Kekse und Schokokugeln hängen dort dran, sondern Hundefutter: Das wird von den Fischen gerne geknabbert, heißt es.
Auch am Wörthersee vor den Toren Klagenfurts wird dieser Brauch stimmungsvoll begangen. Zuschauer können sich bei Keksen und Glühwein wärmen, während der rund 35.000 Menschen gedacht wird, die jährlich in Europa ertrinken. Gleichzeitig wird um eine unfallfreie nächste Saison gebetet – in der Kärntner Seenregion ein nachvollziehbarer Brauch.
Wer an der Veranstaltung des Ersten Kärntner Unterwasser-Sportklubs (EKUS) teilnehmen möchte, sollte sich am Sonntag, den 17. Dezember 2017, um 17 Uhr bei der Villa Lido in der Ostbucht des Wörthersees einfinden. Am Badehaus Millstatt ist es am 22. Dezember um 18:30 Uhr so weit.
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von Solveig Michelsen