Ein Flug von New York nach Houston, Texas, braucht heute drei Stunden und fünfzig Minuten. Im Jahr 1973 dagegen waren es nur zwei Stunden und siebenunddreißig Minuten. Wie kann das sein? Wir haben nachgeforscht.
Drei Gründe gibt es dafür, dass Flüge vor 40 Jahren zum Teil wesentlich schneller waren als heute. Denn rein technisch gesehen kann es doch gar nicht sein, dass man 1973 in rund zweieinhalb Stunden von New York nach Houston geflogen ist, während man heute dafür fast vier Stunden braucht! Trotzdem gibt es einige verlangsamende Faktoren:
Zum einen ist der Verkehr auf Flughäfen ungleich dichter geworden. Sprich, vor der Startbahn kommt es immer wieder zu Staus. Da die Flugzeit aber ab dem Zeitpunkt gerechnet wird, an dem das Flugzeug die Bremse löst, zählen die in Warteposition verbrachten Flugminuten natürlich dazu.
Ein ganz wesentlicher Grund für die längeren Flugzeiten: Flugzeuge fliegen heute absichtlich langsamer. Das hat ganz einfach mit dem Kerosinverbrauch zu tun, der bei einer Verlangsamung von zwei Minuten pro Flugstunde schon um bis zu 15 Prozent eingespart werden kann. Für große Fluggesellschaften bedeutet das einen Betrag in zweistelliger Millionenhöhe.
Der dritte Grund ist die Tatsache, dass Fluggesellschaften im Pünktlichkeits-Ranking möglichst weit oben platziert sein wollen. Deshalb wird zur reellen Flugzeit lieber ein Quentchen noch aufgeschlagen, um Spielraum zu haben – denn über zu frühes Ankommen beschwert sich wohl kaum ein Fluggast.
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von Solveig Michelsen