In Japan werden Virtual-Reality-Reisen getestet, und zwar in einem ganz speziellen Kontext: Senioren, die nicht mehr mobil sind, sollen auf diese Weise die Möglichkeit bekommen, fremde Orte aufzusuchen. Ein Therapeut und ein Team an der Universität Tokio möchten ihnen damit ein Stück Lebensfreude zurückgeben.
„[Die Senioren] wollten so gerne mehr von den Orten sehen, an denen ihre Erinnerungen hängen. Deshalb dachte ich, dass ich ihnen diese viel besser zeigen könnte mit einer 360-Grad-Rundumsicht und mit Virtual-Reality-Brillen“, berichtete Therapeut Kenta Toshima in einem Interview mit CNN Travel. „Mit Hilfe von Virtual Reality können sie sich umsehen so lange sie mögen und das Filmmaterial aktiv erleben.“
Selbst wenn ein dreidimensionales Kopfkino dem echten Reisen mit seinen Begegnungen, Missgeschicken, Überraschungen oder Gerüchen nicht das Wasser reichen kann, schafft es ein virtueller Ausflug, Erinnerungen zu triggern, die positive Emotionen hervorrufen können. Und genau darum geht es Toshima zusammen mit einem Team der Universität Tokio.
Für Senioren, die weiterhin mobil sind, bieten sie deshalb einen eigenen Virtual-Reality-Kurs an – um den agilen Reisenden den Weg zu ebnen, Filmmaterial für ihre Freunde aufzunehmen, die das Haus nicht verlassen können. „Bei einer Virtual-Reality-Reise werden sie an einen anderen Ort mitgenommen. Ich habe Leute aufstehen und herumlaufen sehen, die das normalerweise nicht tun. Es war so unglaublich“, berichtete Toshima.
» Japan: Origami statt Trinkgeld
» So vermeidest du in Japan Fettnäpfchen
» Mehr spannende MARCO POLO Reise-News
von Solveig Michelsen