Venedig kämpft schon seit langem mit seinen Besuchermassen. Ab Juli 2020 sollen endlich die immer wieder verschobenen Eintrittsgebühren für Tagestouristen kassiert werden. Die größten Kreuzfahrtschiffe sind auch aus der Lagune verbannt. Nun wurden sogar Kameras installiert, um die Bewegungsströme der Touristen nachvollziehen zu können. Deren Mobiltelefone werden für diesen Zweck auch getrackt.
Für eine sinnvolle Besucherlenkung möchte Venedig eine Menge Daten sammeln. Gerade in der proppenvollen Karnevalszeit im Februar ist dies essenziell. Dafür hat die Stadt nun 34 Kameras installiert, die die Bewegungen der Menschen überwachen, wie die Lonely Planet Travel News berichten. Die Kameras sollen zwischen Kindern und Erwachsenen unterscheiden können, ohne eine Gesichtserkennung einzusetzen.
Die Sensoren interagieren mit den Mobiltelefonen der Besucher und ziehen daraus interessante Informationen: Woher der Gast kommt, wie lange er bleibt und welche Wege er nimmt. Alles „unter höchstem Respekt der Privatsphäre“, wie Offizielle betonen. Dienen soll es den durchschnittlich 60.000 Touristen pro Tag bei kurzfristigen Verkehrshindernissen und dementsprechenden Umleitungen. Je datenbasierter diese Entscheidungen getroffen werden können, desto reibungsloser lassen sich die Besucherströme kanalisieren. Der Preis: ein fast gläserner Tourist.
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von Solveig Michelsen