Die Internationale Tourismus-Börse (ITB) in Berlin ist alljährlich Trendanzeiger für aktuelle Entwicklungen auf dem Reisemarkt. Dieses Mal beschäftigten die Tourismusbranche vor allem die Themen Sicherheit und Nachhaltigkeit. Neue Zielgruppen gewinnen an Bedeutung.
Die global angespannte Sicherheitslage wirkt sich immer stärker auf die Reisewirtschaft aus. Das war gerade auch bei der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin zu spüren. In einer für den parallel stattfindenden ITB Berlin Kongress durchgeführten Umfrage gaben 97 Prozent der Befragten an, dass die Sicherheit ihres jeweiligen Reiseziels für sie eine wichtige Rolle spielt. Derartige Bedenken halten laut der Studie rund sechs Prozent der Deutschen in diesem Jahr von einer Reise ins Ausland ab.
Türkei leidet unter unsicherer Lage
Zwar bildeten die türkischen Aussteller vom 8. bis 11. März erneut die größte Landesgruppe auf dem Branchentreffen, nach Terroranschlägen und dem gescheiterten Militärputsch sind im vergangenen Jahr aber rund ein Drittel weniger ausländischer Touristen in die Türkei gereist. Der Abwärtstrend aus Deutschland dürfte sich infolge der sich weiter zuspitzenden politischen Krise zwischen den NATO-Partnern fortsetzen, wie auf der weltweit größten Reisemesse vermutet wurde.
Auf ökologisch nachhaltigen Tourismus setzt das diesjährige Partnerland der Messe, Botsuana, und liegt damit voll im Trend. Die Halle für Abenteuerurlaub und Ökotourismus auf der ITB war in diesem Jahr laut der Organisatoren erstmals mit fast 60 Ausstellern aus 35 Ländern ausgebucht. Ein stark wachsendes Interesse verzeichnete die ITB auch bei speziellen Reiseangeboten für Schwule und Lesben. Ziele wie Mykonos und Kyoto präsentierten sich als Destinationen, an denen diese Gäste unbeschwert und offen ihren Urlaub genießen können.
Medizin-Tourismus gewinnt an Bedeutung
Ein ebenfalls immer wichtigeres Reisesegment stellt der Medizin-Tourismus dar. Ihm widmete die Reisemesse in diesem Jahr einen neuen Pavillon. Dort wurden die aktuell zehn besten Kliniken für Patienten aus dem Ausland gekürt. Zu den untersuchten Kriterien gehörten neben der Qualität der medizinischen Betreuung auch das Preis-Leistungsverhältnis sowie ethisches Verhalten. Auf dem ersten Platz landete die Asklepios Klinik in Hamburg, gefolgt vom Clemenceau Medical Center in Beirut und dem Fortis Hospital Bannerghatta in Bangalore.
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Von Hannah Sommer