Trauminseln wie Ko Samui droht der Müllinfarkt. Die thailändische Regierung hat nun strenge Regeln für den Umweltschutz erlassen. Unterdessen sorgt eine nackte Touristin für Unmut.
Die Regierung Thailands zieht die Reißleine. „Das Ausmaß an Müll und Abwässern um diese Inseln ist so groß geworden, dass in naher Zukunft unerträgliche Zustände drohen“, sagte Jatuporn Burutphat, Direktor der Behörde für Meeres- und Küstenressourcen. Verantwortlich sind die Touristen, die jährlich zu Millionen auf die Inselparadiese Ko Samui, Ko Tao und Ko Pha-ngan strömen. Ab Juli gelten deshalb strenge Umweltauflagen. Das berichtete die australische Nachrichtenseite „News.com.au“.
Thailand geht gegen Umweltsünder vor
Angeltouren auf den Korallenriffen der Inseln gehören ab dem Sommer der Vergangenheit an. Die Regierung verbietet das Fangen und das Füttern von Fischen. Boote dürfen künftig nicht mehr auf den Riffen ankern. Untersagt sind auch Bauprojekte an den Stränden sowie Spaziergänge mit Tauchglocken auf dem Meeresboden. Verstöße sollen mit Geldstrafen bis 100.000 Baht (2.600 Euro) und bis zu einem Jahr Gefängnis geahndet werden.
Die Verbote sind die nächste Stufe im Versuch, der grassierenden Umweltzerstörung Einhalt zu gebieten. Erst im Februar war an 24 thailändischen Stränden ein Rauchverbot in Kraft getreten. Die Behörden reagierten damit auf die Unmengen weggeworfener Zigarettenkippen.
Urlaub in Thailand boomt
Die drei Inseln gehören zu den beliebtesten Urlaubsregionen des Landes. Ko Samui zählte dem Bericht zufolge 2016 mehr als 2,3 Millionen Urlauber. Ko Pha-ngan zieht mit seinen Vollmondpartys fast eine Million Besucher jährlich an. Thailand erlebt dank günstiger Preise und traumhaften Klimas einen anhaltenden Tourismusboom. Das Tourismusministerium rechnet 2018 mit 37,5 Millionen Besuchern. Das wären über zwei Millionen mehr als im vergangenen Jahr.
Die Touristenmassen sorgen nicht nur mit ihrem Müll für Unmut. Einheimische beklagen sich auch über ungebührliches Verhalten. Gerade erst lösten Fotos einer nackten Urlauberin Empörung aus. Sie hatte sich auf Ko Samui an einem phallusförmigen Stein gerieben. Bei der Felsformation Hin Ta handelt es sich jedoch um einen Schrein. Anwohner forderten die Festnahme der Urlauberin, wie die Lokalzeitung „Phuket Gazette“ berichtete.
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Von Hannah Sommer