Die Corona-Beschränkungen auf wenige Urlaubsländer und dort auf bestimmte Unterkunftsarten, die zum Teil nur vermindert belegt werden dürfen, heißt für Urlauber vor allem eines: ausgebuchte Hotels, Ferienwohnungen und sogar Campingplätze. Zum Glück gibt es noch eine Alternative: die schon lange existierenden, aber immer noch nicht allzu bekannten Haustauschferien.
Zwei der Haustausch-Portale, die heute am Markt sind, wurden bereits in den 1950er-Jahren (!) gegründet – jeweils von Lehrern, die mit ihren Familien kostengünstig Urlaub machen wollten. Das zeigt, dass das Geschäftsmodell funktioniert; etliche weitere Anbieter haben sich ebenfalls daran versucht.
Das Konzept ist einfach: Im Austausch für die eigene Wohnung bekommt man eine andere am Wunschort, entweder zeitgleich oder auch unabhängig davon. Und zwar – abgesehen von der Mitgliedsgebühr – kostenlos. In den USA hat sich diese Urlaubsart schon längst durchgesetzt; in Deutschland überwiegt noch immer das Misstrauen: Was, wenn die andere Familie alles kaputt macht? Oder die Wohnung ausräumt? Oder oder …
Natürlich spielt gegenseitiges Vertrauen eine große Rolle. Dafür nimmt man in der Regel vorab Kontakt miteinander auf, schaut, ob die Chemie stimmt. Zusätzlich ist man über mehrere Kanäle abgesichert: Jedes Mitglied (dafür zahlt man je nach Portal rund 100 Euro pro Jahr) ist registriert, seine Daten verifiziert. Außerdem kann man weitere Versicherungen abschließen und Empfehlungen aussprechen.
Fragt man eingefleischte Haustausch-Urlauber nach ihren Erfahrungen, bekommt man meist nur Positives zu hören: Jeder gehe sehr behutsam mit dem Hab und Gut des anderen um – schließlich wünscht man sich das ebenso für sein Zuhause. Und aus etlichen Tauschfamilien sind schon richtige Freundschaften hervorgegangen.
Die gängigsten Plattformen:
» Reisetrend: Haustauschferien
» Ideen für den Urlaub vor (und hinter) der Haustür
» Forest Medicine – was ist dran an der neuen Wald-Wellness?
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von Solveig Michelsen