Übergewicht sorgt am Check-in-Schalter immer wieder für Ärger. Bei Hawaiian Airlines dreht der sich aktuell aber weniger um das Gepäck. Die Fluglinie ist in die Kritik geraten, weil sie dicke Passagiere vor dem Start wiegt.
Mit der Neuregelung hat sich Hawaiian Airlines rasch den Ärger seiner Kunden zugezogen. Zwei Geschäftsleute legten unabhängig voneinander Beschwerde beim US-Verkehrsministerium ein. Sie werfen der Fluglinie Diskriminierung vor. Das Wiegen der Passagiere am Flughafen geschieht nämlich nur bei Verbindungen nach Pago Pago, der Hauptstadt des US-Außengebiets Amerikanisch-Samoa.
Seit einiger Zeit können bei Hawaiian Airlines für diese Flüge keine Sitzplätze mehr im Voraus gebucht werden. Stattdessen werden Passagiere am Flughafen gewogen. Entsprechend der Kilozahl werden ihnen dann Sitzplätze zugeteilt.
Gewicht sicher verteilen
Die Airline wies den Vorwurf der Diskriminierung zurück und begründete den Schritt mit einem steigenden Durchschnittsgewicht seiner Fluggäste nach Samoa. Dort ist Adipositas besonders stark verbreitet. Laut Hawaiian Airlines müssen sehr dicke Passagiere aus Sicherheitsgründen gleichmäßig in der Kabine verteilt werden.
Die Beschwerdeführer hingegen sehen Samoaner von der Neuregelung gezielt diskriminiert. Noch weiter geht hingegen Samoa Air selbst. Die Fluglinie berechnet gleich den Ticketpreis nach dem jeweiligen Körpergewicht. Bei Uzbekistan Airways werden Passagiere ebenfalls aus Sicherheitsgründen gewogen. Viele andere Unternehmen verlangen von besonders korpulenten Kunden, dass diese einen zweiten Sitzplatz oder aber einen speziellen XXL-Sitz buchen.
» Mehr spannende MARCO POLO Reise-News
Von Hannah Sommer