Während sich die halbe Welt den Kopf um selbstfahrende Autos zerbricht, tüfteln Wissenschaftler in Amsterdam an einer ähnlichen Innovation: Selbstfahrende Boote sollen schon im kommenden Jahr auf den Wasserstraßen Amsterdams zu sehen sein und Menschen und Waren durch die Stadt transportieren.
Effiziente Nutzung und dynamische Infrastruktur
2017 wird das Jahr der Drohnenboote in der niederländischen Metropole, die zu knapp einem Viertel von Kanälen bedeckt ist. Selbstfahrende Boote, die so konstruiert werden, dass sie sowohl Menschen und Waren transportieren können, sich aber ebenso zu Brücken verbinden können, sollen auf den Kanälen Amsterdams zum Einsatz kommen. Mit den Booten könnten Brücken, Inseln oder beispielsweise auch Bühnen schnell auf- und wieder abgebaut werden – die Infrastruktur würde damit dynamisch und temporär gestaltet werden können.
Umweltschutz
Auch hinsichtlich der Müllbeseitigung sehen die Wissenschaftler weitere Einsatzmöglichkeiten für die Robo-Boote. Krankheitserreger im Wasser könnten frühzeitig erkannt, schwimmender Müll könnte von den Booten aus dem Wasser gefischt und auch das Thema Fahrräder in den Kanälen würde endlich angegangen werden. Etwa 12.000 Räder landen jedes Jahr im Wasser.
Lang angelegtes Projekt mit Millionen-Budget
Das auf fünf Jahre angelegte Projekt mit dem Namen „Roboat“ wird in Kooperation zwischen dem „Amsterdam Institute for Advanced Metropolitan Solutions (AMS)“, der TU Delft, der Uni Wageningen und dem US-amerikanischen „Massachusetts Institute of Technology“ (MIT) durchgeführt. Das Budget beträgt 25 Millionen Euro. Bereits 2017 sollen die ersten Boote für die Öffentlichkeit nutzbar gemacht werden. In der ersten Phase werden vor allem die Sicherheitsmaßnahmen der selbstfahrenden Passagierboote ausreichend getestet.
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Von Hannah Sommer