Eine Stadt mit Namen „Asbestos“ hat es schwer. Benannt nach einem Mineral, das extrem krebserregend ist, haftet ihr eine Konnotation an, die sogar Investoren abschreckt. Nun haben die Bewohner entschieden, den Ort umzubenennen.
Im kanadischen Bundesstaat Québec liegt östlich von Montréal eine rund 7.000 Einwohner große Stadt, die schwer mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat: Hier wurde ein Großteil des weltweiten Bedarfs an Asbest abgebaut – ein natürlich vorkommendes Mineral, das inzwischen als extrem krebserregend gilt. Die größte Asbest-Mine der Welt wurde 2011 endgültig geschlossen; der Ruf haftet dem Ort allerdings noch weiterhin an – und behindert seine Entwicklung.
Mehrere Unternehmen hatten dem Bürgermeister ihre theoretische Absicht zu investieren mitgeteilt – wenn da nicht dieser wirtschaftsschädigende Name wäre. Nach einem Referendum war klar: Der Ort soll umbenannt werden. Eine Runde zur Namensfindung sowie eine Abstimmung brachte im Oktober 2020 Gewissheit: In Zukunft wird der Ort Val-des-Sources, Tal der Quellen, heißen. Und damit hoffentlich neuen Projekten und Unternehmen Tür und Tor öffnen.
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von Solveig Michelsen