Fridtjof Nansen wurde 1861 in Store Frøen bei Oslo, dem damaligen Kristiania geboren. Nach seinem Studium der Zoologie trat der enthusiastische Forscher erstmals mit der Durchquerung Grönlands im Jahr 1988 ins Licht der Weltöffentlichkeit. Zum Nationalhelden wurde Nansen neben seinen Expeditionen zum Nordpol schließlich 1922, als ihm auf Grund seines Engagements für Flüchtlinge und Kriegsgefangene des Ersten Weltkriegs der Nobelpreis verliehen wurde. Dieses Jahr feiert Norwegen posthum den 150. Geburtstag des mutigen Abenteurers, dem das Nobel-Friedenszentrum nun zwei Ausstellungen zum Thema Flüchtlinge widmet.
Interaktives Lernspiel
Hauptziel der Ausstellung „Nansen and I“ ist es, besonders Kindern einen Einblick in die Flüchtlingsthematik und das Wirken von Fridtjof Nansen zu gewähren. Am Eingang erhalten die jungen Besucher einen digitalen Pass, mit dem sie die verschiedenen interaktiven Installationen der Ausstellung aktivieren und neue Informationen erhalten können. Der Pass steht dabei symbolisch für den sogenannten „Nansen-Pass“, der Flüchtlingen grundlegende Rechte einräumte. Durch die Ausstellung begleitet werden die Besucher von Masika, einem interaktiven achtjährigen Flüchtlingskind aus der Demokratischen Republik Kongo, dem die Kinder bei der Verteilung von Wasser, Essen und Medikamenten helfen können. Wer möchte, kann sich außerdem mit einem Abbild Fridtjof Nansens fotografieren lassen. Die Fotografie im Zeitungsstil darf dann als Andenken an den Besuch mit nach Hause genommen werden.
Flüchtlingsrealität durch die Kamera
Die zweite Ausstellung „Transit“ zeigt Fotografien des preisgekrönten norwegischen Fotografen Espen Rasmussen und richtet sich eher an interessierte Jugendliche und Erwachsene. Rasmussen beschäftigte sich in seiner Arbeit über mehrere Jahre hinweg mit den Lebensbedingungen von illegal eingewanderten Flüchtlingen in Norwegen. Um sein Langzeitprojekt über Flüchtlinge weltweit fortzusetzen, erhielt der engagierte Fotograf im Jahr 2007 ganze 60.000 Dollar von der norwegischen „Fritt Ord“-Stiftung (Freedom of Expression Foundation) in Oslo.
Von Martin Fuchs, MARCO POLO News-Redaktion
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