Bis zu 300 Prozent übertreiben Skigebiete in den Alpen, wenn es um die Angaben ihrer Pistenkilometer geht. Das deckte der deutsche Reisejournalist Christoph Schrahe bereits 2013 auf. Nun schafft ein neues Prüfsiegel Abhilfe gegen die Schummelei: Bei verifizierten Pistenkilometern dürfen sich Skigebiete mit dem Siegel „geprüften Abfahrtslänge“ schmücken.
Nicht jedes Werbeversprechen bezüglich der Pisten-Abfahrtslängen ist für bare Münze zu nehmen: Bereits 2013 deckte der Reisejournalist Christoph Schrahe auf, dass es nur wenige Skigebiete mit der Wahrheit hier genau nehmen. Nur ein Viertel der 200 untersuchten Gebiete in den Alpen gaben korrekte oder maximal um 10 Prozent abweichende Werte an. Ein weiteres Viertel schummelte bei den Pistenkilometern um mehr als 50 Prozent. In der Schweiz und Frankreich waren es sogar 40 Prozent, die ihre Abfahrtslängen um mehr als die Hälfte nach oben „aufrundeten“.
Liest man das Kleingedruckte, versteht man, wie die überzogenen Längen zustande kamen: Hier wurde jeder Schwung und jede Kurve zur Gesamtstrecke dazugezählt. Die Skigebiete geben also oft die „gefahrene Länge“ an im Gegensatz zu den reinen Pistenkilometern, die sich als Strecke entlang der Pisten-Mittellinie von oben nach unten definiert.
Um eine ehrliche Vergleichbarkeit herzustellen, gibt es nun das Prüfsiegel „geprüfte Abfahrtslänge“. Zahlreiche Skigebiete in Österreich haben sich dem Test bereits unterzogen – auch wenn auf manchen Webseiten noch mit der alten „gefahrenen Länge“ geworben wird.
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von Solveig Michelsen