„Wilma“ heißt das Zauberwort, welches das Boarding der Fluggesellschaften Lufthansa, Austrian Airlines und Swiss beschleunigen soll. Das Einsteigen erfolgt dann je nach Sitzplatz, abhängig davon, wie nahe man dem Fenster sitzt. Ob das die gewünschte Beschleunigung beim Boarden bringt? Vielflieger sind skeptisch.
„Wilma“, das neue Boarding-Konzept von Lufthansa, Austrian Airlines und Swiss, steht für die Abkürzung Window, Middle und Aisle, also Fenster, Mitte und Gang. In dieser Reihenfolge soll nun – zeitsparend – eingestiegen werden. So neu ist das eigentlich nicht: US-Fluggesellschaften praktizieren es seit Jahren; auch KLM führte es 2013 ein.
Was verspricht man sich nun davon? Umständliches Wieder-Aufstehen, wenn jemand am Schluss noch zum Fensterplatz möchte, soll wegfallen. Und damit vermeidbare Staus im Mittelgang. Hört sich erst einmal logisch an, doch es gibt mehrere Haken: Die Boarding-Gruppen, in die die Passagiere eingeteilt werden, machen nur Sinn, wenn alle rechtzeitig am Gate sind. Nachzügler wird es immer geben – und die bringen den Zeitvorteil ganz schnell ins Wanken. Vielflieger geben außerdem zu bedenken, dass das Problem bei den immer knapper werdenden Handgepäck-Staufächern liegt. Wenn die Trolleys und Taschen der letzten Passagiere nicht mehr in den Overhead Bin passen, geht das große Umverteilen los.
Trotzdem heißt es, die Tests im Frühjahr seien erfolgreich verlaufen: Bis zu drei Minuten konnten mit dem neuen Konzept eingespart werden.
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von Solveig Michelsen