Tiere in viel zu kleinen, oft nicht artgerechten Gehegen – solche Arten von Zoos sind zurecht hart in die Kritik geraten. Doch was ist die Alternative, wenn man Tiere beobachten möchte, ohne dafür in ihr natürliches Habitat zu reisen (und viel Geduld aufzubringen)? Eine davon nennt sich Unzoo und kommt aus Australien ...
Unzoo heißt die australische Antwort auf die Frage: Warum nicht einfach den Spieß im Zoo umdrehen? Also Menschen für die kurze Zeit, in der sie Tiere beobachten möchten, in kleine Räume stecken. Und sie dann sprichwörtlich auf Augenhöhe mit den Tieren zur Beobachtung freigeben. Der Tasmanian Devil Unzoo in der Nähe von Hobart – der erste Unzoo weltweit – kreiert so eine Win-Win-Situation: So nahe wie hier kommt man dem Tasmanischen Teufel in freier Wildbahn nie. Und umgekehrt können sich die vom Aussterben bedrohten kleinen Raubtiere weitgehend ungestört bewegen. Neben dem Tasmanischen Teufel gibt es im Tasmanian Devil Unzoo übrigens auch Wombats, Quolls (Beuteltüpfelmarder), Wallabys (kleine Kängurus) und Raubvögel zu sehen.
Auch andere Zoos haben schon über ähnliche Wildlife-Konzepte nachgedacht. In Safari-Zoos zum Beispiel müssen Besucher in ihrem Auto verbleiben, während sie durch das meist recht großzügige Gehege der Tiere fahren dürfen. Allerdings tragen die Abgase nicht gerade zur Sauberkeit der Luft bei. Tiere in möglichst freier Wildbahn beobachten zu können und ihnen dabei nahe sein – das sind zwei Widersprüche, denen sich das Unzoo-Konzept bestmöglich annähert.
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von Solveig Michelsen