Die neue Anzeige der Deutschen Bahn, wie voll die Züge der einzelnen Strecken sind, soll Reisenden die Entscheidung für eine bestimme Verbindung erleichtern. Dieser Ansatz ist durchaus sinnvoll, hat jedoch auch kleine Tücken.
Was es in der Schweiz schon seit den 1980er-Jahren gibt, hat nun auch hierzulande Eingang gefunden: Die Deutsche Bahn zeigt seit 1. April 2019 an, wie voll einzelne Zugverbindungen erwartungsgemäß werden. Allerdings handelt es sich dabei nicht um eine Echtzeit-Darstellung, sondern eine Prognose. Diese beruht auf Erfahrungswerten aus der Vergangenheit, kombiniert mit den bereits eingegangenen Buchungen. So kann sich der Fahrgast vor Fahrtantritt entscheiden, ob er lieber auf eine weniger frequentierte Verbindung ausweichen möchte.
Die Deutsche Bahn verwendet für die Anzeige ein vierstufiges System: Ist eine Zugverbindung in der Regel wenig ausgelastet, bekommt man ein graues Männchen zu sehen. Bei einer erhöhten Auslastung sind es zwei graue Männchen, bei einer hohen Auslastung sind die drei Männchen orangefarben. Bei einer roten Anzeige kann keine Buchung mehr vorgenommen werden – obwohl die Prognose keine 100%ige Treffsicherheit garantiert. Entgegen anders lautender Meldungen werden Teilstrecken aber differenziert betrachtet, d.h. auch wenn die komplette Verbindung Hamburg-München etwa nicht mehr buchbar ist, werden einzelne Abschnitte davon mit weniger Auslastung angezeigt, für die dann auch eine Fahrkarte erworben werden kann.
Die neuen Symbole gelten nur für Fernverkehrsverbindungen und sollen ab 9. April auch in der App zu sehen sein.
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von Solveig Michelsen