Beim Kampf gegen die Überflutung mancher Orte durch Touristen wird in der Regel mit einer gezielten Besucherlenkung gearbeitet. Manche Städte erlassen Verbote, andere regulieren den Andrang durch eine Obergrenze. In Dänemark setzt man auf ein Miteinander zwischen Bürger und Tourist – und lädt zu einem Essen bei Einheimischen ein.
Um es in Kopenhagen gar nicht erst zu einer Besucherfeindlichkeit kommen zu lassen, hat man das Programm „Meet the Danes“ ins Leben gerufen. Bei diesem sollen sich Tourist und Einheimischer auf Augenhöhe treffen und ihre gegenseitigen Bedürfnisse besser verstehen lernen. Bei einem zwanglosen Essen mit authentischem Lokalkolorit. Denn das ist es, dem die meisten Touristen hinterherjagen. Pauschaltouristen sind out, Individualreisende sind in. Dabei sind es gerade Letztere, die in Scharen kommen und viele Spuren hinterlassen. Von den Effekten des Airbnb bis hin zu dem Drang, besonders originell und verrückt zu reisen.
Dänemark holt die Besucher also genau hier ab, wenn mit einem einzigartigen und authentischen Erlebnis geworben wird: Essen bei Einheimischen. Der Besucher kann sich auf der Webseite www.meetthedanes.com in aller Ruhe seine Gastfamilie aussuchen. Welches Alter soll sie haben? Welche Gerichte werden gekocht? Gibt es spezielle Gesprächsthemen? Das Konzept scheint aufzugehen. Touristen fühlen sich als Individuen wahrgenommen und weltoffene Dänen bekommen Geschichten aus aller Welt erzählt. Na wenn das mal nicht noch mehr Touristen in die Stadt lockt ...
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von Solveig Michelsen