Schlafen, paaren, pupsen – mit der kurzen Zeit im Fahrstuhl lässt sich einiges anfangen. Welche Nationalität sich im Lift am liebsten wie beschäftigt wurde nun zum Gegenstand einer Studie.
„Das Leben ist wie ein Fahrstuhl. Auf dem Weg nach oben muss man manchmal anhalten, um bestimmte Menschen aussteigen zu lassen.“ Das zumindest besagt ein altes Sprichwort. Wie froh die meisten Menschen im wahren Leben darüber sind, nach dem Aussteigen anderer allein im Lift zu sein, belegte zuvor bereits eine Studie des deutschen Soziologen Stefan Hirschhauer, der herausfand, dass eine Fahrstuhlfahrt für die meisten Menschen ein echter psychosozialer Belastungstest ist.
Mittlerweile fragen sich Soziologen vor allem, was Menschen in Fahrstühlen eigentlich tun, während sie von A nach B oder besser gesagt, von 1 auf 2 fahren. Mit dieser Frage beschäftigte sich eine neue Studie der finnischen Kognitionswissenschaftlerin Rebekah Rousi, die genau das zu ergründen versuchte.
Frauen blicken vor allem zu Boden
Die erste bemerkenswerte Erkenntnis legt die sozialen Hierarchien frei, die sich beim Betreten des Fahrstuhls offenbaren. Demnach positionieren reifere und erfolgreiche Männer sich grundsätzlich hinten an der Wand, um so den besten Überblick über die Situation im Fahrstuhl und einen freien Rücken zu haben. Männer jüngeren Alters hielten sich im Gegensatz dazu meist mittig im Lift auf, während sich Frauen jeden Alters ganz vorne an der Tür drängten. Dabei blickten Frauen vor allem zu Boden, während Männer ihren Blick auf die Stockwerkanzeige hefteten.
Laut einer internationalen Umfrage eines Hotelbuchungsportals grüßen in Europa durchschnittlich 53 Prozent der Liftgäste einander. In Asien ist das nicht selbstverständlich. Lediglich 16 Prozent der Südostasiaten tun es den Europäern gleich. Am kommunikativsten sind die Südamerikaner: Für beachtliche 66 Prozent ist ein Gruß Ehrensache.
Nordamerikaner pupsen am häufigsten im Fahrstuhl
Eher unfein kommt ein anderer globaler Zeitvertreib im Lift daher: In Fahrstühlen weltweit wird nämlich oft und gerne heimlich gepupst. Europäer halten sich, nach eigenen Angaben, diesbezüglich mit 23 Prozent eher zurück, genau wie Liftfahrer in Mittel- und Südamerika. In südostasiatischen Fahrstühlen müffelt es der Umfrage nach ein wenig häufiger, denn 27 Prozent bekannten sich zum Luft ablassen auf engstem fahrendem Raum. Die internationalen Fahrstuhl-Flatulenz-Könige sind mit 29 Prozent die Nordamerikaner.
Zudem nutzen im Schnitt circa sechs Prozent der Asiaten die kurze Fahrt für ein kleines Nickerchen. Das Filmklischee vom heißen Sex im Fahrstuhl wurde in der Realität nicht bestätigt. Nur sechs Prozent der Europäer und zehn Prozent der Mittel- und Südamerikaner überkamen im Lift bereits dringende Liebesgelüste. Mexikaner führen das internationale Liftsex-Ranking mit 13 Prozent an.
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Von Hannah Sommer