Ab 1. März 2020 wird Luxemburg das erste Land weltweit sein, das kostenlosen öffentlichen Nahverkehr anbietet. Für Bus und Bahn muss dann nur noch in der 1. Klasse ein Ticket gelöst werden. Durch den Nulltarif erhofft man sich eine dringend nötige Entspannung des dichten und stockenden Verkehrs.
Die Motive für die Einführung kostenloser öffentlicher Verkehrsmittel sind beileibe nicht nur grüner Natur: Das Verkehrschaos in Luxemburg zwang zu einem raschen Handeln. Auf einer Fläche so groß wie das Saarland leben rund 600.000 Menschen; die Zahl der täglichen Pendler aus dem Ausland beläuft sich auf etwa 200.000. Nun dürfen sich sowohl Bürger als auch Besucher über kostenlose Bus- und Bahnfahrten freuen. Ab dem 1. März 2020 muss nur noch in der 1. Zug-Klasse eine Fahrkarte gekauft werden. Auch für Pendler aus dem umliegenden Ausland sollen die Fahrten billiger werden – als Anreiz, auf ihr Auto zu verzichten.
Zusätzlich investiert das Großherzogtum verstärkt in Park-and-Ride-Plätze, um den Verkehr aus den Städten auszulagern. Und auch Car-Pooling-Spuren sind geplant – in den USA seit vielen Jahrzehnten gang und gäbe: Eine eigene Pendlerspur darf von Fahrzeugen mit mindestens drei Insassen genutzt werden. In den Ausbau der Radwege will man ebenfalls investieren und ihre Volumen verdoppeln. Trotz der umfassenden Maßnahmen gibt es einige Skepsis, ob die Rechnung aufgeht. Besucher des Großherzogtums können sich jedoch über die Freifahrten freuen.
» Mystische Felsenwege in der Kleinen Luxemburger Schweiz
» Die 10 reichsten Länder der Welt
» Mehr spannende MARCO POLO Reise-News
von Solveig Michelsen