Kopenhagen ist nicht nur die fahrradfreundlichste Stadt Europas, sie kann seit kurzem auch von sich behaupten, mehr Fahrräder als Autos auf den Straßen zu haben. Dieser neue Rekord ist das Ergebnis steter Bemühungen seit den 1970er-Jahren, die sich besonders in den letzten Jahren ausgezahlt haben.
Im Jahr 1970 kamen noch rund 350.000 Autos auf 100.000 Fahrräder in Kopenhagen. Man versuchte, die Bevölkerung zum Fahrradfahren zu motivieren und mahnte mit dem Umwelt-Zeigefinger. Erst in den letzten Jahren aber brachten die nachhaltigen Bestreben die gewünschte Breitenwirkung. Man baute vermehrt Fahrradbrücken und „Cycle Snakes“, die sich am Autoverkehr vorbeischlängeln. Fahrradfahren wurde zunehmend attraktiver und gehört inzwischen als fester Bestandteil zum Image von Kopenhagen.
Die jüngste Zählung hat ergeben: Nun sind es 265.700 Fahrräder auf 252.600 Autos. Das kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch der Bevölkerung. Schließlich kann Fahrradfahren noch mehr als nur die Umwelt zu schonen: Es schont auch die eigenen Nerven, sorgt für sportliche Betätigung und ausreichend Bewegung an der frischen Luft. Und ist in Dänemarks Hauptstadt definitiv Kult. Für den man sogar extra als Tourist aus den USA angereist kommt, wo so etwas noch Seltenheitswert hat, wenn man nicht gerade in Portland, Oregon, wohnt. Innerhalb einer Dekade will der Umweltbürgermeister Kopenhagens die Stadt komplett autofrei sehen. Wir drücken die Daumen.
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von Solveig Michelsen