Kanada feiert 2017 sein 150-jähriges Bestehen. Premierminister Justin Trudeau lädt ausländische Besucher ein, seine Heimat zu erkunden. Er persönlich hat als junger Mann die Welt bereist und träumt jetzt von ziemlich abenteuerlichen Familienreisen.
„Nirgendwo auf der Welt findet man so vielfältige Abenteuer wie in Kanada“ - Premierminister Justin Trudeau demonstriert beim Schwärmen von seiner Heimat nicht gerade diplomatische Zurückhaltung. Aber warum auch: Das nordamerikanische Land begeht in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag und wurde jüngst vom „Lonely Planet“ zum Top-Reiseziel 2017 gekürt. Da ließ es sich Trudeau nicht nehmen, selbst zum besten Werbeträger Kanadas zu werden.
Der weltweit für sein jugendliches Charisma gefeierte Regierungschef hob kürzlich im Gespräch mit dem „Lonely Planet“ die vielfältigen Seiten seines Landes hervor. Hundeschlittenfahren in den Nordwest-Territorien, Surfing in Tofino an der Westküste, Skifahren in den Rocky Mountains, im Algonquin Nationalpark an einem Elch vorbeipaddeln, bis hin zur geschichtsträchtigen Altstadt von Québec lauten Trudeaus Reisetipps.
Vielfältige Vergangenheit
Kanada erinnert mit dem Festjahr an die Gründung der Kanadischen Konföderation durch drei britische Kolonien 1867. Das, der Fläche nach, hinter Russland zweitgrößte Land der Erde wurde bereits spätestens vor 12.000 Jahren von den ersten Menschen besiedelt. „Ich hoffe, dass Besucher ein wenig Zeit damit verbringen, etwas über die indigenen Völker (First Nations, Métis und Inuit) zu lernen“, sagte Trudeau.
Zur Feier des Jubiläumsjahres bietet Kanada 2017 Gratiseintritt zu Nationalparks, marinen Naturschutzgebieten und nationalen historischen Stätten. Der Premierminister freut sich besonders auf den Nationalfeiertag, den Canady Day. „Der 1. Juli wird eine Feier von Küste zu Küste, wie es sie nur einmal in einer Generation gibt“, versprach er. Trotz der enormen Größe Kanadas rät Trudeau von ausgedehnten Flugreisen ab. „Ich ermutige Besucher dazu, unser Land am Boden zu erkunden“, sagte er und nannte Wandern, Rad- und Kajakfahren als Beispiele. Auf diese Weise lerne man Menschen kennen, die Kanadas „Weite und Schönheit zu schätzen wissen“.
Ein Premier träumt von Abenteuern
Trudeau selbst ist leidenschaftlicher Weltenbummler: „Ich habe Reisen immer als einen der besten Wege gesehen, um Menschen zu verstehen, sich selbst eingeschlossen.“ Nach dem Studium war er zehn Monate lang mit Freunden als Rucksacktourist um die Welt gezogen, von Venezuela über Westeuropa, Nordafrika und China bis nach Thailand. Der dreifache Vater träumt von ähnlichen Abenteuern mit seiner Familie. „Ich kann es nicht erwarten, dass meine Kinder alt genug sind für ernsthafte Familienabenteuer“, sagte er. Trudeau schweben zum Beispiel Bootsfahrten auf dem Amazonas oder Wanderungen am Fuße des Himalaya vor.
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Von Jonathan Berg