Nach den jüngsten Terroranschlägen in Istanbul greifen die Anbieter von Kreuzfahrten zu drastischen Maßnahmen. Immer mehr Reedereien sagen geplante Touren in die Türkei aus Sicherheitsgründen ab.
Die Türkei gerät für deutsche Urlauber immer stärker ins Abseits. Nach dem Selbstmordanschlag in Istanbul wollen führende Kreuzfahrtanbieter das Land am Bosporus bis auf Weiteres nicht mehr ansteuern. Damit reagieren die Unternehmen nach eigenen Angaben auf Umbuchwünsche der Kunden. Entsprechende Anfragen hatten sich nach dem Attentat am 12. Januar 2016 mit zehn deutschen Opfern gehäuft.
Die Mediterranean Shipping Company (MSC) gab rund eine Woche nach dem Anschlag bekannt, ab sofort keine türkischen Häfen mehr anzulaufen. Zur Begründung verwies die größte privat geführte Kreuzfahrtgesellschaft aus Genf auf die Verunsicherung der Passagiere. Aida Cruises sagte ebenfalls die im Sommer geplanten Fahrten in die Türkei ab. Auch die Reederei Norwegian Cruise Line verkündete kurz darauf, in diesem Jahr das Land zu meiden.
MSC steuert als Ersatz Ziele in Griechenland an. Aida Cruises teilte mit, die Umbuchungen seien für die Kunden kostenlos. Stornierungen hingegen seien nicht möglich. Die Türkei verbuchte 2015 noch rund 5,5 Millionen Gäste aus Deutschland und war damit für Bundesbürger das hinter Spanien und Italien beliebteste Reiseziel im Ausland.
Von Jonathan Berg