Reiseunterlagen, Flugtickets, Hotelbuchungen ... all das und noch mehr soll die neue Google App „Trips“ liefern und auch offline verfügbar machen. Für einige Reise-Fans könnte sich die Reiseplanung vereinfachen. Professionelle Reiseanbieter fühlen sich von dem US-Konzern benachteiligt.
Die komplette Reiseplanung per App und anschließend offline alles verfügbar? Das klingt zunächst toll. Damit dürfte die nächste Reise nach New York, Kapstadt oder Tokio einfacher zu planen sein. Google geht einen großen Schritt in Richtung Reise-Branche.
Google als eigene Reiseplattform
Dem Suchmaschinenriesen scheint es nicht mehr zu genügen, nur mit einzelnen Diensten präsent zu sein. „Trips“ soll zur eigenen Plattform für Reisende werden, auf denen Hotels, Flüge und Mietwagen gebucht und Reiseführer abgerufen werden können. Für größere Städte wie London, Barcelona, Berlin oder Amsterdam gibt es Reiseführer, Ausflugstipps, Restaurantempfehlungen und Verkehrsinformation. Mitunter lassen sich selbst kleinere Städte, wie Würzburg oder Osnabrück finden.
„Trips“ ist nicht der erste Versuch ins Tourismusgeschäft einzusteigen
Schon vor Jahren startete Google eine eigene Flug- und Hotelsuche und kaufte 2011 das Hotel- und Restaurantbewertungsportal „Zagat“. Dienste wie Google Maps oder Google Destination zielen ebenso darauf ab, Reisenden einen mobilen Service zu bieten. Allerdings bot Google damit noch kaum Konkurrenz gegenüber Reiseanbietern. Bei Hotelbuchungen verwies das Unternehmen stets auf andere Buchungsplattformen und richtete Empfehlungen nach Beliebtheit und Nutzerpräferenzen. Auch bei „Trips“ gibt es bislang keine bezahlten Werbeplatzierungen. Doch dies könnte bald ganz anders aussehen.
Konkurrenz oder Partnerschaft?
Die bisher relativ „friedliche Politik“ des Konzerns könnte sich bald ändern, denn mit der Reise-App sieht Google durchaus „interessante Möglichkeiten für Partnerschaften“. Welche genau das sind, ist unklar, allerdings dürfte die Reisebranche nun wachsam sein. Gerade für Unternehmen, die Reiseangebote bündeln und Provisionen für die Vermittlung erhalten, dürfte der Riesenkonzern Google Konkurrenz bedeuten. Auf der anderen Seite hoffen viele Reiseplattformen darauf, von einer Kooperation mit Google zu profitieren.
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Von Jonathan Berg